Theorems concerning mean values of analytic functions. (Q1447283)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Theorems concerning mean values of analytic functions. |
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Theorems concerning mean values of analytic functions. (English)
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1927
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Die vorliegende bedeutungsvolle Arbeit gehört in die Reihe der Untersuchungen, die aus dem Phragmén-Lindelöfschen Prinzip entstanden sind; es werden jedoch Sätze über die Mittelwerte von Potenzen analytischer Funktionen, statt über die Mittelwerte dieser Funktionen selbst, aufgestellt. Es ist schwierig, aus dem Reichtum der bewiesenen Sätze und der beim Beweise angewendeten fruchtbaren Methoden für das Referat eine Auswahl zu treffen. \(S\) bezeichnet einen Streifen \(- \infty < \alpha < x < \beta < + \infty\) und \(S^*\) den zugehörigen abgeschlossenen Streifen \(\alpha \leqq x \leqq \beta\); \(S'\) ist irgend ein abgeschlossener Streifen im Innern von \(S\); \(f(z) = f(x + yi)\) ist analytisch und regulär in \(S\), und \(|f(z)|\) ist in jedem Teil von \(S^*\) stetig. Der betrachtete Mittelwert ist dann \[ \varPhi_p(x,y) = \frac 1{2y} \int_{-y}^{+y} |f(x + i\omega)|^p\,d\omega \;\;(p>0); \] es wird zunächst vorausgesetzt, daß \(f(z)\) gleichmäßig in \(S\) der Phragmén-Lindelöfschen Bedingung genügt: \[ f(z)=O(e^{e^{k|y|}}), \;\;0< k < \pi(\beta - \alpha)^{-1}. \tag{1} \] Später zeigt sich, daß alle unter der Voraussetzung (1) bewiesenen Sätze richtig bleiben, wenn (1) durch die weniger einschränkende (und auch ästhetisch befriedigendere) Bedingung \[ \varPhi_p(x,y)= O(e^{e^{k|y|}}), 0< k < \pi(\beta-\alpha)^{-1} \tag{1}\('\) \] ersetzt wird. In einem interessanten einleitenden Satz zeigen die Verf. zunächst, daß es bei dem Beweis eines Satzes, dessen Voraussetzung das Verhalten von \(|f|\) auf dem Rande von \(S\) und dessen Behauptung eine obere Schranke von \(|f|\) innerhalb \(S\) betrifft, wobei Voraussetzung und Behauptung sich beide auf eine Potenz \(|f|^p\) beziehen, oft genügt, spezielle Werte von \(p\) (z. B. \(p = 1\) oder \(p = 2\)) zu betrachten. Denn wenn \(f(z)\) in \(S^*\) analytisch ist und (1) genügt, und wenn \(p\) und \(q\) positive Konstanten sind, so läßt sich eine in \(S\) analytische, (1) genügende Funktion \(g(z)\) so angeben, daß \(|g(z)|\) in \(S^*\) stetig ist, daß \(|g(z)|^q =|f(z)|^p\) für \(x = \alpha\) und \(x=\beta\) und daß \(g(z)|^q \geqq |f(z)|^p\) in \(S\) besteht. Alsdann werden die folgenden Sätze bewiesen: Satz 2 (in gewissen Fällen bereits bekannt): Wenn \(f(z)\) in \(S^*\) regulär ist und (1) genügt, und wenn \(\varPhi_p(x, y) = O (y^{pa})\) für \(x = \alpha\) und \(x =\beta\) ist, wobei \(a \geqq -\dfrac 1p\), dann ist \(f(z) = O\left(|y|^{a+\frac 1p}\right)\) für jedes \(S'\). Sätze 3, 5, 6, 7, 8: Wenn \(f(z)\) den anfangs genannten Bedingungen genügt, und wenn a) \(\varPhi_p(x,y)\) für \(x = \alpha\) und \(x = \beta\) eine beschränkte Funktion von \(y\) ist, dann ist dies auch der Fall für \(\alpha < x < \beta\), und der Logarithmus der oberen Grenze von \(\varPhi_p(x, y)\) ist eine konvexe Funktion von \(x\); b) \(\varPhi_p(\alpha,y) = O(y^a)\), \(\varPhi_p(\beta, y) = O(y^b)\), wobei \(a > - 1\), \(b > - 1\), dann ist \(\varPhi_p(x,y)=O(y\xi)\) für \(\alpha < x < \beta\), wobei \(\xi\) diejenige lineare Funktion von \(x\) ist, die für \(x= \alpha\) bzw. \(\beta\) den Wert \(a\) bzw. \(b\) annimmt ; c) das Integral \(J(x) = \int\limits_{-\infty}^\infty|f(x+iy)|^p\, dy\) für \(x = \alpha\) und \(x = \beta\) konvergiert, dann konvergiert es auch für \(\alpha < x < \beta\) und ist eine konvexe Funktion von \(x\); d) \(\varPhi_p(\alpha,y) = O(y^{a-1})\), \(\varPhi_p(\beta,y)=O(y^{b-1})\), wobei \(a \geqq 0\), \(b\geqq 0\) und \(\xi\) die in (b) definierte lineare Funktion ist, dann ist \(\log(\varlimsup\limits_{y\to \infty} y^{1-\xi}\varPhi_p(x,y))\) eine konvexe Funktion von \(x\); (d) ist eine Verschärfung von (b). Der letzte Abschnitt der Arbeit unterscheidet sich wesentlich von den übrigen, da er sich mit der Existenz eines Grenzwertes von \(\varPhi_p(x,y)\) für \(y \to \infty\) beschäftigt und nicht nur mit Ungleichungen. Das Problem ist: Zieht die Existenz von \(\lim\limits_{y\to \infty} \varPhi_p(x,y)=\mu(x)\) für eine oder mehrere spezielle Geraden von \(S\) die Existenz dieses Grenzwertes für alle Geraden von \(S\) nach sich? Bei dem analogen Problem für beschränkte analytische Funktionen (Montel) genügt eine derartige Gerade; für beschränkte harmonische Funktionen genügen deren zwei. Für beschränkte Mittelwerte \(\varPhi_p(x,y)\) ist die Antwort eine ganz andere, ausgenommen den Fall \(\mu(x)=0\). In diesem letzteren Fall zeigen die Verf., daß aus \(\varPhi_p=O(1)\) in \(S\) und \(\varPhi_p=o(1)\) für ein gewisses \(x=\xi\), \(\alpha < \xi < \beta\), stets \(\varPhi_p=o(1)\) für jedes \(x\) in \((\alpha, \beta)\) und gleichmäßig in jedem \(S'\) folgt. Da die Arbeit nicht mehr nur von Ungleichungen handelt, ist es nicht möglich, von einem speziellen Wert \(p\) auf beliebige \(p\) zu schließen; die Verf. setzen daher jetzt \(p\) als eine ganze, gerade Zahl voraus. Unter dieser Einschränkung wird das allgemeine Problem durch den folgenden Satz beantwortet: Ist \(f(z)\) regulär in \(S\) und \(|f(z)|\) stetig in jedem endlichen Teil von \(S^*\), ist \(\varPhi_{2k}(x,y)=O(1)\) in \(S\), \(p = 2k\), und existiert \(\lim\limits_{y\to \infty} \varPhi_{2k}(x,y)\) auf unendlichen vielen Geraden in \(S\), die gegen eine im Innern von \(S\) gelegene Gerade konvergieren, dann existiert der Grenzwert auf allen Geraden in \(S\) und zwar gleichmäßig in jedem \(S\). Dieser Satz ist auch der bestmögliche Satz der Art. Denn in einem Anhang zeigen die Verf., einer Anregung von M. Riesz folgend, daß in \(S\) beschränkte Funktionen existieren, für die \(\lim\limits_{y\to \infty} \varPhi_p(x,y)\) auf einer willkürlich vorgeschriebenen endlichen Anzahl von Geraden von \(S\), aber auf keiner anderen, existiert.
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