Zur Theorie der Darstellungen kontinuierlicher Gruppen. (Q1447545)

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Zur Theorie der Darstellungen kontinuierlicher Gruppen.
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    Zur Theorie der Darstellungen kontinuierlicher Gruppen. (English)
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    1927
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    Verf. beweist die Stetigkeit und Differenzierbarkeit der Darstellungen linearer Transformationsgruppen nach den Originalen. Dabei setzt er von der Darstellung nur voraus, daß sie in der Nähe der Identität keine zu großen Sprünge aufweist. Die Überlegungen basieren auf dem Begriff der Entfernung einer Matriz von der Nullmatrix: \(|A| = \sqrt{\text{Quadratsumme der abs. Beträge der Koeffizienten}}\) und auf den Begriffen exp \(A\) und log \(A\), die in üblicher Weise erklärt werden. Dabei hat log \(A\) nur dann einen Sinn, wenn \(|A - E| < 1\) ist. Mit \(D(A)\) wird die darstellende Matrix von \(A\) bezeichnet. Für exp \(A\) und log \(A\) lassen sich einige einfache Funktionalgleichungen und Abschätzungen angeben. Die Voraussetzung, daß \(|D(A)|\) in der Nähe der Einheit um weniger als Eins springt, macht den Ausdruck log \(D(A)\) dort sinnvoll. Daß die Sprungschranke nicht auf Zwei erhöht werden kann, beweist Verf. in Analogie zu einem Beispiel von Hamel für Lösungen der Funktionalgleichung \(\varphi (\xi + \eta) = \varphi (\xi) + \varphi (\eta)\). Zum Beweise der Stetigkeit und Differenzierbarkeit der Darstellung in der Identität braucht man Gruppen- und Darstellungseigenschaft nur für die Potenzbildungen einer Matrix. Die weiteren Eigenschaften verwendet man, wenn man von der Umgebung der Einheit auf die beliebigen Elemente schließt, was mit einigen einfachen Abschätzungen gelingt. Der Witz des Stetigkeitsbeweises ist der, daß man von der Beschränktheit einer Folge \[ |\log A_p^p| = p\, |\log A_p | \] wegen der Beschränktheit des Unstetigkeitssprunges in genügender Nähe der Einheit auf die Beschränktheit der Folge \[ |\log D(A_p^p)| = p\, |\log D(A_p)| \] schließen kann und damit eine Lipschitzbedingung für \(|D(A)|\) erhält. In diesem Gedanken steckt auch schon der Kern des Differenzierbarkeitsbeweises. Man muß nur noch zeigen, daß die Definitionen der infinitesimalen Transformationen durch \(\lim \dfrac{1}{\varepsilon_\nu} (A - E)\) und durch \(\lim \dfrac{1}{\varepsilon_\nu} \log A_\nu\) miteinander äquivalent sind, und daß man die \(\dfrac{1}{\varepsilon_\nu}\) durch ganze Zahlen ersetzen kann. Einige Vorsichtsmaßregeln sind dabei notwendig, damit der log sinnvoll bleibt. Es zeigt sich dann bei Benutzung der bereits bewiesenen Stetigkeit, daß einer infinitesimalen Transformation der Gruppe eine durch den entsprechenden Grenzprozeß erklärte infinitesimale Transformation der Darstellung entspricht. Man sieht leicht, daß sich die Darstellung der Gruppe auf ihre kompakte Hüllgruppe fortsetzen läßt, und daß die Stetigkeits- und Differenzierbarkeitseigenschaften auf einem abgeschlossenen Teilbereich dieser Hülle gleichmäßig gelten. Die beliebig häufige Differenzierbarkeit und Analytizität der Darstellung soll in einer späteren Arbeit bewiesen werden. (Siehe auch Abschn. II, Kap. 5.)
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