Über die Methode der Differenzengleichungen zur Lösung von Variations- und Randwertproblemen. (Q1447706)

Es handelt sich um das Variationsproblem \[ \displaylines{\rlap{\qquad(1)} \hfill \textstyle\int\limits_0^1 F\,(x,y,y')\,dx= \text{Minimum}, \hfill} \] wobei die Punkte \(x\), \(y(x)\) auf einen geeigneten Bereich eingeschränkt sind. Durch ``direkte Methoden'', d. h. durch Zurückgehen auf Polygonfunktionen, wird bewiesen: Unter allen Funktionen \(y(x)\), für die \(y(0)=c_0\) und \(y(1)=c_1\) ist, und deren erste Ableitungen stückweise stetig und dem absoluten Betrage nach \(\leqq M\) sind, existiert eine Lösung \(u(x)\) von (1), falls für alle in Betracht kommenden Wertesysteme \(x\), \(y\), \(y'\) \[ \displaylines{\rlap{\qquad(2)} \hfill F_{y'\,y'}\,(x,y,y')>0 \hfill} \] ist. Diese Funktion \(u(x)\) besitzt eine überall stetige erste Ableitung. Die Befreiung von der Einschränkung \(|\,y'\,|\leqq M\), d. h. der Grenzübergang \(M\to\infty\), ist möglich, aber nur in der Weise, daß von den Funktionen \(y(x)\) und \(u(x)\) zugelassen wird, daß sie auch ``senkrechte Stücke'' enthalten. Die Frage nach der Eindeutigkeit der Extremalfunktion wird in der Arbeit nicht gestellt. (Siehe auch Abschn. IV, Kap. 15.)