Über Zusammenhänge zwischen arithmetischen und invariantentheoretischen Eigenschaften von Gruppen linearer Substitutionen. (Q1449836)

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Über Zusammenhänge zwischen arithmetischen und invariantentheoretischen Eigenschaften von Gruppen linearer Substitutionen.
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    Über Zusammenhänge zwischen arithmetischen und invariantentheoretischen Eigenschaften von Gruppen linearer Substitutionen. (English)
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    1926
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    Es sei \(\mathfrak H\) eine irreduzible Gruppe linearer Substitutionen in \(f\) Veränderlichen und \(K\) ein Zahlkörper, der den Charakter der Gruppe \(\mathfrak H\) enthält. \textit{Schurscher} \textit{Index} \(m\) von \(\mathfrak G\) in bezug auf \(K\) heißt dann der kleinste Wert unter den Graden derjenigen algebraischen Körper über \(K\), in denen \(\mathfrak H\) rational darstellbar ist. Die Bestimmung dieses Index, der ein Teiler von \(f\) ist, ist sehr schwierig; die Arbeit des Verf. zeigt nun wichtige Zusammenhänge mit anderen Zahlen auf, die gleichfalls in der Theorie der Gruppen linearer Substitutionen eine bedeutende Rolle spielen. \(\mathfrak H\) sei in dem algebraischen Körper \(K(\vartheta)\) über \(K\) rational; sind die algebraisch konjugierten zu \(\vartheta\) etwa \(\vartheta_1\), \(\vartheta_2\), \dots, \(\vartheta_r\), so bezeichne \(\mathfrak H_\alpha\) die Gruppe, die aus \(\mathfrak H\) dadurch hervorgeht, daß man \(\vartheta\) durch \(\vartheta_\alpha\) ersetzt. Alle diese Gruppen sind ähnlich, da ihre Charaktere gleich sind; also gibt es eine in \(K\,(\vartheta_\alpha,\vartheta_\beta)\) rationale Matrix \(P_{\alpha\beta}\) mit nichtverschwindender Determinante, sodaß \[ \mathfrak H_\alpha\, P_{\alpha\beta}=P_{\alpha\beta}\,\mathfrak H_\beta. \] Für diese Matrizen erhält man nun weiter die Beziehungen: \[ P_{\alpha\beta}\,P_{\beta\gamma}= c_{\alpha\beta\gamma}\,P_{\alpha\gamma}\qquad (\alpha,\beta,\gamma= 1,2,\dots,r). \] Das System der \(r^3\) Größen \(c_{\alpha\beta\gamma}\) heißt \textit{Faktorensystem} \textit{von} \(\mathfrak H\). Das Faktorensystem ist nicht eindeutig bestimmt, da man \(P_{\alpha\beta}\) durch \(k_{\alpha\beta}\,P_{\alpha\beta}\) ersetzen kann, wobei die \(k_{\alpha\beta}\) gewissen Bedingungen unterliegen; die neuen Matrizen führen auf das ``assoziierte'' Faktorensystem: \[ c_{\alpha\beta\gamma}^\prime=\frac{k_{\alpha\beta}k_{\beta\gamma}} {k_{\alpha\gamma}}c_{\alpha\beta\gamma}. \] Ist nun das Faktorensystem einer Gruppe \(\mathfrak H\), das durch die Matrizen \(P_{\alpha\beta}\) gewonnen wurde, dem Faktorensystem \(c_{\alpha\beta\gamma}^\prime=1\) assoziiert, so läßt sich \(\mathfrak H\) schon in \(K\) rational darstellen. (Vgl. \textit{A}. \textit{Speiser}, 1919; F. d. M. 47, 92 (JFM 47.0092.*).) Im allgemeinen ist jedoch die Prämisse des vorangehenden Satzes nicht erfüllt. Jedoch gibt es stets ganze positive Zahlen \(\lambda\), so daß \[ c_{\alpha\beta\gamma}^\lambda=\frac{k_{\alpha\gamma}} {k_{\alpha\beta}\,k_{\beta\gamma}}. \] Die kleinste Zahl \(l\) unter den \(\lambda\), die Teiler aller andern ist, heißt \textit{Exponent} \textit{des} \textit{Faktorensystems}. Der Exponent \(l\) ist Teiler des \textit{Schur}schen Index \(m\), und zwar gehen in ihm alle Primteiler von \(m\) auf. Es seien weiter \(x^{(1)}\), \(x^{(2)}\), \dots, \(x^{(k)}\) \(k\) Systeme von je \(f\), stets kogredient zu transformierenden, Veränderlichen und \(F_1\), \(F_2\), \dots, \(F_t\) homogene rationale Funktionen des Grades \(n\) in diesen \(k\cdot f\) Veränderlichen mit Koeffizienten aus dem Körper. Von den Funktionen \(F_\tau\) wird noch weiter verlangt, daß sie ein \textit{Eigensystem} der allgemeinen linearen Gruppe bilden, d. h. daß die Funktion, die aus einem \(F_\tau\) durch eine beliebige lineare Transformation entsteht, sich als lineare Verbindung der \(F_\tau\) schreiben läßt. Eine zum System der \(F_\tau\) gehörige Invariante von \(\mathfrak H\) ist dann eine lineare Verbindung der \(F_\tau\), die bei Anwendung der zu \(\mathfrak H\) gehörenden Transformationen unverändert bleibt. Der Rang des durch alle derartigen Invarianten gebildeten Moduls sei \(a\). Dann gilt der folgende Satz: In dem Index von \(\mathfrak H\) in bezug auf \(K\) können nur Primzahlen aufgehen, die auch in \(a\cdot n\) aufgehen. In unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Satze steht auch noch der weitere vom Verf. angegebene Satz: Ist die Darstellung einer irreduziblen Gruppe \(\mathfrak H\), die ein homogener rationaler Homomorphismus der allgemeinen affinen Gruppe für \(\mathfrak H\) liefert, vollständig reduzibel, und enthält sie \(a\)-mal die Hauptdarstellung, so können in dem Index von \(\mathfrak H\) in bezug auf einen Zahlkörper nur Primzahlen aufgehen, die in \(a\cdot n\) aufgehen. Dabei bedeutet \(n\) die Dimension der homogenen Funktionen, die bei dem rationalen Homomorphismus auftreten. Der Zusammenhang der beiden zuletzt angegebenen Sätze folgt aus der Tatsache, daß ein Funktionensystem \(F_\tau\) der oben geschilderten Art ein \textit{Eigensystem} der allgemeinen linearen Gruppe ist.
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