Neue Herleitung der Klassenzahlrelationen von Hurwitz und Kronecker. (Q1450052)

Verf. zeigt, wie man mit Hilfe der Theorie der elliptischen Modulformen höherer Stufe die \textit{Hurwitz}schen Klassenzahlrelationen in prinzipiell sehr einfacher Weise aufstellen kann. Der einfachste Fall seines Ansatzes basiert auf folgendem Zusammenhang: Sind \(a_3(n)\), \(a_4(n)\) die Anzahlen der Darstellungen der natürlichen Zahl \(n\) als Summe von 3 bzw. 4 Quadraten, so gilt \[ a_4(n)=\sum _{k^2\leqq n} a_3(n-k^2). \] Hier ist die linke Seite eine Teilersumme, nämlich \[ a_4(n)=8\sum _{\underset {d\not\equiv 0(4)} {d|n,d>0}} d, \] während \(a_3(m)\) nach einem bekannten \textit{Gauß}schen Satz mit der Klassenzahl \(H(4m)\) der positiv definiten quadratischen Formen von der Diskriminante -- \(4m\) zusammenhängt. Relationen höherer Stufe ergeben sich mit diesem Ansatz folgendermaßen: Ist \(a(n, Q_4)\) die Anzahl der Darstellungen der natürlichen Zahl \(n\) in der Form \[ n=A(x^2+y^2+z^2)+Bk^2=Q_4(x,y,z,k) \] mit ganzen \(x\), \(y\), \(z\), \(k\) und festen positiven teilerfremden \(A\), \(B\), so gilt \[ a(n,Q_4)=\sum _k a_3\Bigl(\frac {n-Bk^2}{A}\Bigr), \Bigl( n-Bk^2\geqq 0,\, \frac {n-Bk^2}{A}\text{ ganz}\Bigr). \] Die gleiche Formel besteht, wenn noch gewisse Kongruenzbedingungen für die vier Variablen \(x\), \(y\), \(z\), \(k\) vorgeschrieben werden; auch dann besteht ferner für das modifizierte \(a_3(m)\) noch eine Beziehung zu Klassenzahlen. Über \(a(n,Q_4)\) erfährt man etwas, wenn man beachtet, daß \(\displaystyle \varphi (\tau )=\sum _{n=0}^\infty a(n,Q_4)e^{2\pi i\frac {n\tau}{N}}\) bei geeignetem \(N\) eine ganze Modulform von der Dimension -- 2 und der Stufe \(N\) ist. Ein bekannter Satz des Verf. führt zu der Darstellung \[ a(n,Q_4)=\sum _{\underset {d>0} {d|n}} x\Bigl(d,\frac {n}{d}\Bigr) + nb_n, \] wo \(x(a_1,a_2)\) eine zahlentheoretische Funktion, die von \(a_1\), \(a_2\) je nur mod \(N\) abhängt, und \(b_n\) den Entwicklungskoeifizienten eines Integrals erster Gattung von der Stufe \(N\) bezeichnet. -- Zum Schluß der Arbeit werden Beispiele angegeben, und es wird ein weiterer allgemeiner Ansatz zur Aufstellung von Klassenzahlrelationen höheren Grades mitgeteilt. ( IV 6 D. )