Theorie der Einschaltvorgänge des vielgliedrigen künstlichen Kabels. (Q1451108)

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Theorie der Einschaltvorgänge des vielgliedrigen künstlichen Kabels.
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    Theorie der Einschaltvorgänge des vielgliedrigen künstlichen Kabels. (English)
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    1925
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    Der obigen Arbeit liegt folgendes technische Problem zugrunde: Homogene elektrische Kabel werden zu gewissen Zwecken durch Gebilde ersetzt, welche durch Zusammenschaltung vieler einander gleicher Elementarschaltungen (bestehend aus konzentrierten Induktivitäten, Kapazitäten und \textit{Ohm}schen Widerständen) entstehen. Es handelt sich darum, die elektrischen Vorgänge innerhalb der Kunstschaltung mit denen längs des Kabels zu vergleichen. Die Kabelvorgänge werden durch die beiden \textit{Kirchhoff}schen partiellen Differentialgleichungen \[ -\frac{\partial V(x,t)}{\partial x}=RI(x,t)+ L\frac{\partial I(x,t)}{\partial t},\quad -\frac{\partial I(x,t)}{\partial x} =GV(x,t)+C\frac{\partial V(x,t)}{\partial t} \tag{1} \] beherrscht, die Vorgänge innerhalb der hier behandelten Schaltung hingegen durch das System der \(3n\) nachstehenden gewöhnlichen Differentialgleichungen: \[ \begin{aligned} &V_{m-1}(t)-V_{m-\frac 12}(t)=\tfrac 12L\frac {dI_{m-1}(t)}{dt} +\tfrac 12RI_{m-1}(t),\\ &V_{m-\frac 12}(t)-V_m(t)=\tfrac 12L\frac {dI_m(t)}{dt} +\tfrac 12RI_m(t), \quad (m=1,\ldots,n) \tag{2} \\ &I_{m-1}(t)-I_m(t)=C\frac {dV_{m-\frac 12}(t)}{dt} GV_{m-\frac 12}(t), \end{aligned} \] die durch Aufspaltung der räumlichen Differentialquotienten des Systems (1) in eine Differenz zweier Funktionen von \(t\) entstanden gedacht werden können (\(V\) Spannung, \(I\) Strom, \(L\), \(R\), \(G\), \(C\) Konstanten). Es handelt sich darum, die Lösungen beider Systeme bei analogen, teils homogenen, teils inhomogenen Randbedingungen zu vergleichen, insbesondere für großes \(n\). Es wird somit untersucht, inwiefern man die Lösungen einer partiellen Differentialgleichung vom hyperbolischen Typus als Limes der Lösungen gewöhnlicher Differentialdifferenzengleichungen darstellen kann. Hierzu werden die Lösungen des Systems (2) formal in Form bestimmter Integrale im Komplexen mit von \(n\) abhängigen Integranden dargestellt. Diese Integrale werden nun in ähnlicher Weise wie bei \textit{P. Debyes} Entwicklungen für \textit{Bessel}sche Funktionen von großer Ordnung und großem Argument (Math. Ann. 67 (1909), 535-558; F. d. M. 40, 510 (JFM 40.0510.*)) behandelt (Sattelpunktmethode). Es ergibt sich, daß die Lösungen von (2) im allgemeinen asymptotisch nach \(n\) entwickelbar sind und für \(n \to \infty\) gegen die zugeordneten Lösungen des Systems (1) konvergieren. Längs der Charakteristiken der aus (1) für \(V\) oder \(I\) folgenden hyperbolischen Differentialgleichung (Telegraphengleichung) bestehen andere Verhältnisse: Sind \(\alpha(t-0)\) und \(\alpha(t+ 0)\) die Lösungen von (1) an beiden Ufern einer Charakteristik, längs der sich eine durch die Randbedingungen aufgezwungene Unstetigkeit fortpflanzt, so konvergiert die zugehörige Lösung von (2) für \(n\to \infty\) gegen \(\dfrac{2\alpha(t-0)+\alpha(t+0)}3\). Außerdem werden die asymptotischen Lösungen von (2) auch für den Fall, daß die Randbedingungen selbst in bestimmter Weise von \(n\) abhängen, angegeben. (VII 1.)
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