Algebraische Flächen. (Q1455484)

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Algebraische Flächen.
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    Algebraische Flächen. (English)
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    1925
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    Der ``Einführung in die Theorie der algebraischen Funktionen einer Veränderlichen'', die Verf. im Jahre 1923 erscheinen ließ (F. d. M. 49, 261), läßt er nun hier unter Verwendung verwandter Methoden eine eingehende Darstellung der Theorie der algebraischen Flächen, d. h. eines Spezialfalls der Theorie der algebraischen Funktionen zweier unabhängigen Veränderlichen, folgen. Nach einer kurzen Einleitung, in der einige Definitionen und Hilfsmittel aus der allgemeinen Theorie der algebraischen Funktionen zweier unabhängiger Veränderlichen bereitgestellt werden, wird der schwierige Stoff in voller Allgemeinheit und Strenge in sieben Kapiteln behandelt. Das 1. Kapitel handelt von den Kurven auf einer algebraischen Fläche und der Zahl ihrer Schnittpunkte. Mit der Definition der Primteiler erster und zweiter Art wird eine sichere Grundlage für die ganze Theorie gelegt, die bekanntlich deshalb besondere Schwierigkeiten bietet, weil bei der birationalen Abbildung eines Teils der algebraischen Fläche auf die Umgebung eines Punktes der Ebene einer Kurve ein Punkt und einem Punkt eine Kurve entsprechen kann. Diese Schwierigkeiten werden in überaus glücklicher Weise überwunden. Im 2. Kapitel wird die Umgebung einer Stelle der algebraischen Fläche mit Hilfe der Methoden der Differentialgeometrie untersucht; die erforderlichen Formeln werden für homogene Koordinaten hergeleitet, und es wird insbesondere der Satz bewiesen, daß jede Kurve, längs der eine Differentialinvariante Null wird, zusammen mit passenden Potenzen der mehrfachen Kurve und der Rückkehrkurve den vollen Schnitt der betrachteten Fläche mit einer zweiten algebraischen Fläche darstellt. Im 3. Kapitel lernen wir nach den Methoden von \textit{Hensel} und \textit{Landsberg} die Formeln für die stationären Elemente der auf der Fläche liegenden algebraischen Kurven und der längs einer solchen Kurve umschriebenen abwickelbaren Flächen kennen, woran sich Anwendungen auf ebene Schnitte und Berührungskegel der Fläche schließen. Das 4. Kapitel handelt einerseits von der Flachkurve der Fläche, d. h. einer Kurve, in deren Punkten sich die Fläche ihrer Berührungsebene besonders stark anschmiegt, und von den isolierten Flachstellen, andererseits von den Inflexionstangenten, den Salmonschen Tangenten und den mit diesen Tangenten zusammenhängenden Kurven und Anzahlproblemen. Im 5. Kapitel wird der Leser mit den Eigenschaften gewisser besonderer Kurven (Rückkehrkurve, Wendekurve, Flachkurve, Salmonsche Kurve usw.) bekanntgemacht, wobei sich eine Reihe bedeutsamer Relationen zwischen gewissen zu diesen Kurven gehörigen Zahlwerten ergeben. Das 6. Kapitel beschäftigt sich mit linearen Kurvenbüscheln auf der Fläche und erledigt einige Fragen, die mit der Zeuthen-Segreschen Invariante und dem arithmetischen Geschlecht der Fläche zusammenhängen, wobei für das letztere sich Formeln ergeben, die für Flächen mit beliebigen Singularitäten gelten. Das 7. Kapitel endlich handelt von der Einteilung der Kurven auf der Fläche in gewisse Klassen derart, daß zwei Kurven, die derselben Klasse angehören, als äquivalent bezeichnet werden können; da die Zahl der Schnittpunkte zweier Kurven nur abhängt von den Klassen, zu denen sie gehören, so ergeben sich gewisse nach \textit{Salmon} benannte Gleichungen, die den \textit{Plücker}schen Gleichungen bei den ebenen algebraischen Kurven entsprechen. Das Buch, dessen Studium nicht ganz leicht ist, vermittelt dem Leser ein tiefes Eindringen in die Theorie der algebraischen Geometrie auf einer Fläche mit Hilfe von arithmetisch-funktionentheoretischen Methoden und einen Einblick in die noch nicht gelösten Probleme dieser Theorie. Es ist, soweit ich sehe, das einzige neuere Buch über diesen Gegenstand (der II. Teil der analytischen Geometrie des Raumes von \textit{Salmon-Fiedler}, der ähnliche Fragen, aber mit ganz anderen Methoden behandelt, ist letztmals im Jahre 1879 erschienen), und es bietet wertvolle Vergleichsmöglichkeiten mit den ebenfalls auf anderen Methoden beruhenden Arbeiten der Italiener. Besprechungen: L. Bieberbach, Z. f. angew. Math. 6 (1926). 509; E. Löffler, Z. f. math. Unterricht 56, 366; R. König, Jahresbericht D. M. V. 34, 30 kursiv; S. Leffschetz, Bulletin A. M. S. 32 (1926), 718.
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