Über konforme Geometrie. III. Kreisgeometrie rechtwinkliger Kurvennetze auf der Kugel. (Q1455737)

Nach Aufstellung eines entsprechenden Formelapparates wird die Differentialgeometrie der rechtwinkligen Kurvennetze auf der Kugel gegenüber der Gruppe der Kreisverwandtschaften untersucht. Jedem Punkte \(\mathfrak v\) eines orthogonalen Kurvennetzes \(\mathfrak v (u, v)\) auf der Kugel ist der zweite Schnittpunkt \(\mathfrak w\) der Schmiegungskreise der Netzkurven \(u =\text{const}\), \(v =\text{const}\) in \(\mathfrak v\) zugeordnet. Die Zuordnung \(\mathfrak v \leftarrow\rightarrow \mathfrak w\) bleibt beim Übergang zu einem Isogonalnetz des gegebenen Netzes erhalten (\textit{E.Cesàro}, Natürliche Geometrie, Leipzig 1901, 218 f.). Der Punkt \(\mathfrak w\) beschreibt dann und nur dann wieder ein orthogonales Kurvennetz auf der Kugel, wenn das Kurvennetz \(\mathfrak v (u, v)\) ein isothermes, oder wenn es ein ``Wechselnetz'' ist. Die kennzeichnende Eigenschaft dieser Wechselnetze ist folgende: Die Krümmungskreise an die Parameterkurven \(u =\text{const}\), \(v =\text{const}\) in einem Punkte \(\mathfrak v\) des Netzes \(\mathfrak v (u, v)\) sind in ihrem zweiten Schnittpunkt \(\mathfrak w\) wieder Krümmungskreise der Kurven \(v =\text{const}\), \(u =\text{const}\) des Netzes \(\mathfrak w (u, v)\). Die Bestimmung der Wechselnetze hängt von derselben partiellen Differentialgleichung ab wie die der pseudosphärischen Flächen und läßt sich geometrisch auf die der Minimalflächen in der nichteuklidischen Geometrie zurückführen. Die vorstehenden Untersuchungen sind in des Verf. ``Vorlesungen über Differentialgeometrie'' III (1929; F. d. M. \(55_I\), 422) übergegangen (\S\S\ 26-31).