Isometric \(W\)-surfaces. (Q1458398)

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Isometric \(W\)-surfaces.
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    Isometric \(W\)-surfaces. (English)
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    1924
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    Mit der Frage nach den besonderen Weingartenschen Flächen, auf denen die Krümmungslinien ein isometrisches oder, wie man auch sagt, isothermes Netz bilden, hat sich bereits 1883 Willgrod in seiner Dissertation (Über Flächen, welche sich durch ihre Krümmungslinien in unendlich kleine Quadrate teilen lassen, Göttingen) befaßt. Er bestimmte für die noch neben den Flächen von konstanter mittlerer Krümmung möglichen Lösungen die allgemeine Form der flächentheoretischen Fundamentalgrößen, ging aber auf die Integration der Gaußschen Differentialgleichung, von der ihre tatsächliche Darstellung abhängt, nicht ein. Die auf den letzteren Punkt gerichteten Untersuchungen von Demartres (Ann. de la Fac. des Sc. de Toulouse (2) 4 (1902), 341) und Wright (Messenger of Math. 32 (1902-3), 133) haben das Problem noch nicht vollständig erledigt. Um die analytische Natur der Aufgabe zu kennzeichnen, geben wir die Gaußsche Gleichung in der Gestalt, wie sie der Verf. gewinnt, hier an: \[ 2U \alpha'+U' \alpha-2V \beta'+V' \beta=2 \gamma. \] Dabei sind \(U, V\) gesuchte Funktionen von \(u\) bzw. \(v\) allein, während \(\alpha, beta, \gamma\) sich durch die Variable \(w=u-v\) ausdrücken: \[ \alpha=\frac{1}{2}e^{-w}\left(1+\frac{\varphi''}{\varphi'} \right), \quad \beta=\frac{1}{2}e^w \left(1-\frac{\varphi''} {\varphi'}\right), \quad \gamma=\frac{\varphi^2-\varphi^{\prime 2}} {\varphi'}; \] \(\varphi(w)\) ist eine dritte gesuchte Funktion; die Akzente deuten Ableitungen an. Die infolge der zahlreichen zu diskutierenden Einzelfälle mühselige Auflösung der Gaußschen Gleichung hat der Verf. in Abschnitt IV an den Schluß\ der Abhandlung gestellt, während er in den voraufgehenden Abschnitten die als gegeben vorliegenden, Lösungen zur Konstruktion der verlangten Flächen benutzt. Abgesehen von den Flächen von konstanter mittlerer Krümmung und minder wichtigen Fallen einfachster Art ergeben sich zwei Klassen \(C_1\) und \(C_2\) von Weingartenschen Flächen mit isometrischen Krümmungslinien. Die Flächen \(C_1\) gehen durch Biegung aus gewissen Rotationsflächen hervor, deren genauere Ermittlung allerdings noch die Integration einer gewöhnlichen Differentialgleichung dritter Ordnung erfordert. Bemerkenswert ist daran, daß\ es sich um den von Bonnet betrachteten Fall stetiger Biegungen mit Erhaltung der beiden Krümmungsradien handelt. Die Flächen \(C_2\) haben eine Schar ebener Krümmungslinien, deren Ebenen zu einer festen Achse parallel sind.
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