Bemerkung zum dritten Keplerschen Gesetz. (Q1458810)

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Bemerkung zum dritten Keplerschen Gesetz.
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    Bemerkung zum dritten Keplerschen Gesetz. (English)
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    1924
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    Ist \(g_i=g_i(t; c_1, \dots c_k); i=1, 2, \dots, n\) eine Schar von Partikularlösungen des zum Variationsproblem \(\delta \Omega=0; \Omega=\Omega(t)=\int_0^t Ldt\) gehörigen Differentialsystems, wobei \(L\) außer den \(q_i\) und den \(q_i\) auch noch von abhängen darf, so gilt \[ \sum_{i=1}^n p_i dq_i=d \Omega+Hdt+\sum_{j=1}^k C_j dc_j \;\text{mit}\;p_i=\frac{\partial L}{\partial q_i}\;\text{und}\;H=\sum_{i=1}^n p_i q_i-L, \] wobei die \(C\) lediglich von den \(c\) abhängen. Es wird von dieser Relation, deren Wichtigkeit für die verschiedensten Gebiete der theoretischen Physik betont wird, eine weitere Anwendung auf den Fall gemacht, wo die Lösungsschar periodisch und \(L\) von \(t\) unabhängig ist. Bezeichnet nämlich \(\tau=\tau(c_1, \dots c_k)\) die Periode, \(h=h(c_1, \dots, c_k)\) den zeitlichen Mittelwert von \(H\), d. h. die Energiekonstante \((H=h)\), wird endlich \(\omega=\omega(c_1, \dots, c_k)=\Omega(\tau)\) gesetzt, so gilt die Beziehung \(d \omega=-h d \tau\), woraus folgt, daß\ \(\tau\) durch \(h\) allein ausgedrückt werden kann, wenigstens dann, wenn \(h\) nicht von den \(c_j\), unabhängig ist. In gewissen, für die Mechanik wichtigen Fällen kann die Funktion \(\tau(h)\) auch explizite angegeben werden. Ist nämlich \(L=T(\dot q_1, \dots, \dot q_n)+U(q_1, \dots, q_n)\), wobei sowohl \(T\) als auch \(U\) homogen und zwar \(T\) vom Grade \(\alpha \neq 0\) und \(U\) vom Grade \(\beta \neq 0\) ist, so folgt aus der Eulerschen Identität, daß \[ (\alpha \beta+\alpha-\beta)L=\frac{d}{dt}\left[\alpha \sum_{i=1}^n p_i q_i+(\alpha-\beta)ht \right], \] also \((\alpha \beta+\alpha-\beta)\omega=-(\alpha-\beta)h \tau\) ist. Wegen \(d \omega=-h d \tau\) folgt hieraus die Proportionalität von \(\tau\) zu der \(\frac{\alpha-\beta}{\alpha \beta}\)-ten Potenz von \(| h|\), vorausgesetzt, daß\ \(h 0\). Mit \(\alpha=2, \beta=-1\) erhalt man das dritte Keplersche Gesetz. Ist der zeitliche Mittelwert von \(T\) nicht \(\equiv 0\), so gilt \(h \equiv 0\) dann und nur dann, wenn \(\alpha \beta+\alpha-\beta=0\); für \(\alpha=2\) ergibt sich daraus \(\beta=-2\), im Einklang mit einer Jacobischen Bemerkung. Es wird schließlich der Grenzfall \(\alpha=2, \beta=0\) diskutiert.
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