Über das Problem der Wärmeleitung. (Q1458889)

Der Verfasser behandelt die Randwertaufgabe der Wärmeleitungsgleichung \[ \frac{\partial^2 \Phi}{\partial x^2}=\frac{\partial \Phi}{\partial t}; \;\Phi(0, t)=A(t), \;\Phi(1, t)=B(t); \;\Phi(x_1 0)=\Phi(x) \] und damit zusammenhängende Fragen. Die methodische Grundlage bildet die Anwendung einer Funktionaloperation, nämlich der Laplaceschen Transformation \[ L(F)=\int_0^\infty e^{-st}F(t)dt=f(s). \] Es wird \(F\) als Oberfunktion, \(f\) als Unterfunktion bezeichnet. Man bildet die Unterfunktion \(\varphi(x_1 s)\) von \(\Phi(x, t)\), wobei \(t\) als Variable, \(x\) als Parameter anzusehen ist, \[ \varphi(x, s)=\int_0^\infty e^{-st}\Phi(x, t)dt, \] und findet für \(\varphi\) eine gewöhnliche Differentialgleichung \[ \frac{d^2\varphi}{dx^2}=s \varphi-\Phi(x) \] mit der Variablen \(s\) und dem Parameter \(s\). Die Randbedingung \(\Phi(x, 0)=\Phi(x)\) ist in der Differentialgleichung aufgegangen. Die Randbedingungen \(\Phi(0, t)=A(t), \Phi(1, t)=B (t)\) gehen über in \[ \begin{aligned} \varphi(0, s)&=L(A)=a(s),\\ \varphi(1, s)&=L(B)=b(s).\end{aligned} \] Das ursprüngliche Problem ist demnach auf ein Randwertproblem für eine gewöhnliche Differentialgleichung reduziert. Nach Bestimmung von \(\varphi\) muß\ man noch den Übergang zur Oberfunktion \(\Phi\) vollziehen.