Ringfladen og Planen. (Die Ringfläche und die Ebene.) (Q1458925)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Ringfladen og Planen. (Die Ringfläche und die Ebene.) |
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Ringfladen og Planen. (Die Ringfläche und die Ebene.) (English)
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1924
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Die Abhandlung vereinfacht und ergänzt durch elementare und natürliche Betrachtungen die Arbeiten ``Über die Minimalzahl der Fixpunkte bei den Abbildungstypen der Ringflächen'' vom selben Verf., Math. Ann. 82, 8393 und von Brouwer, ebenda 94-96, enthält aber auch sonst in Methoden und Ergebnissen viel Neues und Bemerkenswertes. In der Einleitung wird zur Vorbereitung der v. Staudtsche Satz, daß\ zwei geschlossene Kurven von ungerader Ordnung in der projektiven Ebene stets mindestens einen Schnittpunkt haben, bewiesen, und zwar folgendermaßen: Man betrachte eine Kugel \(K\) und nenne eine Punktmenge auf ihr ``selbstdiametral'', wenn sie mit dem aus ihren diametralen Gegenpunkten bestehenden ``Diametralbilde'' übereinstimmt. Es zeigt sich, daß\ zwei selbstdiametrale Kontinuen auf \(K\) mindestens einen gemeinsamen Punkt haben. Sodann bilde man die projektive Ebene ein-zweideutig auf die Kugeloberfläche ab. Der v. Staudtsche Satz ist jetzt eine selbstverständliche Folgerung aus v. Staudts Definition gerader und ungerader Ordnung für geschlossene Kurven. Dieses Verfahren, 1. an Stelle der Fläche selbst (der projektiven Ebene) eine Überlagerungsfläche zu betrachten, mit der sie in ein-mehrdeutiger Verbindung steht (wie die Kugel die projektive Ebene zweimal überlagert), 2. auf der Überlagerungsfläche solche spezielle Punktmengen (wie die selbstdiametralen Mengen auf \(K\)) zu studieren, welche den allgemeinen Punktmengen auf der Fläche entsprechen, zieht sich als Leitstern über die ganze Abhandlung. \(\S\) 1 bringt den topologischen Hilfssatz, daß\ zwei abgeschlossene Punktmengen eines abgeschlossenen Parallelogramms in der Ebene, welche die beiden Gegenseitenpaare des Parallelogramms trennen, mindestens einen gemeinsamen Punkt haben. \(\S\) 2 handelt von Funktionen, die ``im Größen linear'' sind; so heißen reelle, stetige, für alle \(x, y\) definierte Funktionen \(f(x, y)\), wenn sich \(f(x, y)\) für \(r=|\sqrt{x^2+y^2}|\to \infty\) von einer linearen ``Richtungsfunktion'' \(ax+by\) um ein Glied \(o(r)\) von geringer Größenordnung unterscheidet. Zwei im Größen lineare Funktionen, deren Richtungsfunktionen eine von Null verschiedene Determinante haben, nehmen alle Wertenpaare an -- eine interessante Verallgemeinerung der Theorie zweier linearer Gleichungen: die Existenz der Lösung bleibt, die Eindeutigkeit geht verloren; doch ist die Menge der Lösungspunkte beschränkt. Linear im Größen sind insbesondere die in jeder Veränderlichen ``additivperiodischen'' Funktionen, welche sich bei Vermehrung eines Arguments um seine Periode um eine additive Konstante ändern Angedeutet wird die Verallgemeinerung auf Funktionen von mehr Veränderlchen \S\,3 zielt auf die (eindeutigen und stetigen)Abbildungen der Ringfläche auf sich selbst. Zunächst ist von der (eindeutigen und stetigen, i. a. nicht ein-eindeutigen) Abbildung der Ebene durch zwei im Größen lineare Funktionen die Rede. Der Bildvektor nimmt alle Größen und Richtungen an; es gibt mindestens einen Festpunkt; die Festpunkmenge ist beschränkt. Im Sonderfalle der `` \(\mod 1\) periodischen'' Abbildung durch Funktionen \(f(x, y)\) und \(g(x, y)\) mit \(f(x+1, y)=f(x, y)+m; f(x, y+1)=f(x, y)+n; g(x+1,y)=g(x, y)+p; g(x, y+1)=g(x, y)+q(m, n, p, q\) ganz) beträgt die Anzahl der (inkongruenten oder nicht äquivalenten) Festpunkte mindestens \(|\Delta|\), wobei \(\Delta=|{m-1 \choose p}{n \choose q-1}| d\) ist. Solche eindeutige, stetige, \(\mod 1\) periodische Abbildungen der Ebene auf sich selbst entsprechen den eindeutigen und stetigen Abbildungen der Ringfläche auf sich selbst, wenn die Punkte der Ringfläche durch den Winkel \(v\) gegen die Horizontalebene und den Drehwinkel \(w\) um die Achse, beide Winkel dividiert durch \(2 \pi\) als Koordinaten festgelegt, diese Koordinaten \(x=\frac{v}{2 \pi}, y=\frac{w}{2 \pi}\) als rechtwinklige Koordinaten in einer Ebene genommen werden und so die Ebene zur Überlagerungsfläche der Ringfläche gemacht wird. Die Matrix \(\left( \begin{matrix} m & p \\ n & q \end{matrix} \right)\) heißt die Typenmatrix für die Abbildung der Ringfläche auf sich selbst. Es gibt mindestens \(|\Delta|\) verschiedene Festpunkte, und diese zerfallen in \(|\Delta|\) Klassen. In Math. Ann. 82 hatte Nielsen die Minimalzahl \(|\Delta|\) durch Operieren auf der Ringfläche selbst gefunden, allerdings nur für ein-eindeutige Abbildungen, und Brouwer hatte das Ergebnis auf beliebige eindeutige stetige Abbildungen erweitert. Die Klasseneinteilung ist neu, und die vorliegende Herleitung der Minimalzahl erscheint dem Wesen der Sache besonders angepaßt. In \S\,4 wird der Begriff des ``rational Verbundenseins einer Punktmenge auf der Ringfläche in einer Richtung'' eingeführt und in einem darauf bezüglichen Satze benutzt \S\,5 spricht von einer einzelnen geschlossenen Kurve \(x=f(t), y=g(t)(0 \leqq t \leqq 1)\) auf der Ringfläche. Eine solche hat nur eine endliche Anzahl Doppellpunktklassen, wobei die ``Klasse'' \(p, q\) eines Doppelpunktes durch die Differenzen \(p=f(t_2)-f(t_1), q=g(t_2)- g(t_1)\) erklärt wird. Ein Satz über den Zusammenhang der Anzahl der Doppelpunkte mit dem ``Typus'' \(a=f(1)-f(0), b=g(1)- g(0)\) der Kurve schließt sich an. \S\,6 schreitet zu zwei geschlossenen Kurven fort. Haben sie die Typen \(a, b\) bzw. \(c, d\) mit \(D=ad-bc \neq 0\), wird bewiesen, daß\ sie sich mindestens in \(| D|\) Punkten schneiden, und noch ein Zusatz gegeben. Die ``Typendeterminante'' \(D\) wird in \S\,7 als ``Indexsumme'' oder ``Kroneckersche Charakteristik'' für alle Schnittpunkte ausgedeutet; der ``Index'' eines Schnittpunktes zwischen den beiden je mit einem Richtungssinn belegten Kurven \(k\) und \(l\) ist hierbei \(+1,-1\) oder 0, je nachdem \(k\) die Kurve \(l\) von links nach rechts schneidet, von rechts nach links schneidet oder berührt.
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