Über Kurven von Maximal-Klassenindex. Über Kurven von Maximalindex. (Q1459307)
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English | Über Kurven von Maximal-Klassenindex. Über Kurven von Maximalindex. |
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Über Kurven von Maximal-Klassenindex. Über Kurven von Maximalindex. (English)
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1923
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Ordnung \(n\) resp. (Ordnungs-)Index \(u\) einer ebenen Kurve \(c\) ist die höchste resp. geringste Anzahl einfacher reeller Punkte, in denen \(c\) von einer variierenden Geraden getroffen wird; die dualistischen Zahlen heißen Klasse \(\nu\) und Klassen-Index \(\varOmega\). Dabei ist unter \(c\) eine reelle, stetige geschlossene Kurve zu verstehen, die in jedem Punkte \(P\) eine bestimmte, mit \(P\) stetig variierende Tangente hat. Der Verf. untersucht die \(c\) von der Klasse \(\nu\) vom Maximalklassenindex \(\mu = \nu - 2\). Diese \(c\) werden nach Juel aus einer endlichen Anzahl von ``Elementarbögen'' konstruiert. Die Polarfiguren in Bezug auf einen Kegelschnitt liefern von selbst die entsprechenden \(c\) der Ordnung \(n\) mit Maximalordnungsindex \(m\). Es ist überraschend, daß sich so auch \(c\) mit einem Maximalindex \(\mu\) ergeben, der die Summen der Indizes der einzelnen \(Z\) übersteigt. Zuerst werden die \(c\) vom Maximalklassenindex \(\mu'\) dargestellt. Im Innern eines geradlinigen konkaven Polygons \(P_{\nu}\) wird über jeder Seite innerhalb ein ``Elementarbogen'' konstruiert, derart, daß je zwei benachbarte gewissen Berührungsbedingungen genügen. Die so entstehende \(c\) heißt ein \(\nu\)-seitiges konkaves Bogenpolygon \(K_{\nu}\). Eine solche \(K_{\nu}\) ist bereits eine \(c\) der Klasse \(\nu\) mit maximalem \(\mu\). An sie gehen von einem Punkte \(P\) \(\nu\) resp. \(\nu-2\) Tangenten, je nachdem \(P\) auf oder außerhalb der \(K_{\nu}\) liegt. Von hier aus wird zu konvexen Bogenpolygonen \(V_{\nu}\) übergegangen, für die die Elementarbögen je außerhalb liegen; \(V_{\nu}\) ist eine \(c\) der Klasse \(\nu+2\) mit maximalem \(\mu\). Im besonderen gibt es auch algebraische \(K_{\nu}\) und \(V_{\nu}\) und zwar für jedes \(\nu\geqq2\). Nunmehr werden allgemeine \(c\) von maximalem \(\mu\), aus Bogenpolygonen zusammengesetzt. Es existieren solche \(c\), der Klasse \(\nu\), für die die Summe der Klassenindizes ihrer \(Z\) gleich \(\nu-2\) ist; dabei können die \(c\) algebraisch sein oder nicht. Es gibt aber auch für jedes \(\nu\) solche \(c\), für die jene Summe \(<\nu-2\) ist; eine solche \(c\) wird durch \(r\) außereinander liegende konvexe Bogenpolygone dargestellt. Es gibt aber auch \(c\) von maximalem \(\mu\) mit ineinander liegenden Ovalen. In Kap. II wird auf die allgemeinen Eigenschaften der \(c(\mu)\) mit Maximalklassenindex \(\mu\) näher eingegangen. Ist \(\nu\) die Klasse der Kurve, so hat man \(\mu =\nu-2\). Eine solche \(c\) hat keinen eigentlichen Doppelpunkt und höchstens eine Wendetangente, die dann mit der Kurve keinen weiteren Schnittpunkt besitzt. Jeder \(Z\) einer solchen \(c_{\nu}(\mu)\) ist wieder eine solche Kurve. Über die gegenseitige Lage der \(Z\) lassen sich nähere Angaben machen. Weiter werden solche \(c_{\nu}(\mu)\) untersucht, wo die Summe der Klassen-Indizes der einzelnen \(Z\) einen Maximalwert erhält; dieser Wert ist wierderum \(\nu-2\), und für jedes \(\nu(\geqq2)\) lassen sich algebraische, wie nichtalgebraische \(c_{\nu}(\mu)\) konstruieren. Aber auch solche \(c_{\nu}(\mu)\), für die die Summe der Klassenindizes der \(Z\) unterhalb \(\mu\) liegt, bieten ein gewisses Interesse dar. Weiter werden \(c_{\nu}(\mu)\) mit der höchsten Anzahl von Ovalen betrachtet; im besondern wird die Anzahl ihrer Doppeltangenten festgestellt. Diese Untersuchungen werden ausgedehnt auf \(c_{\nu}(\mu)\) mit höchster Anzahl von \(Z\) unpaarer resp. paarer Klasse. Insbesondere interessieren hier die Kurven mit ineinander liegenden Ovalen. In Kap. III werden die Begriffe der Reduzibilität und Irreduzibilität von Kurven \(c\) eingeführt, insbesondere wieder von solchen mit dem Maximalindex \(\mu\). Eine \(c_{\nu}\) mit mehreren \(Z\) heißt ``reduzibel'', wenn man ihre \(Z\) in mehrere Gruppen so einteilen kann, daß die Summe der Klassen innerhalb je einer Gruppe gleich \(\nu\) wird. Tritt aber ein solches Zerfallen der Kurve bei keinerlei Einteilung der \(Z\) ein oder auch im speziellen, wenn sie nur aus einem \(Z\) besteht, so heißt sie ``irreduzibel'' oder ``einfach''. Für die Irreduzibilität einer \(c_{\nu}(\mu)\) läßt sich ein topologisches Kriterium angeben. Eine \(c_{\nu}(\mu)\) ist nur dann irreduzibel, wenn die Punkte, von denen an die \(c\) die kleinste (\(=\mu\)) Anzahl von Tangenten geht, einen zusammenhängenden Bereich \(T\) ergeben. Dagegen ist das Kriterium dafür, daß eine \(c_{\nu}(\mu)\) in \(k\) irreduzible Kurven \(c_1, \ldots, c_k\) zerfällt, daß die Punkte, von denen an die \(c\) die kleinste Anzahl von Tangenten geht, genau \(k\) verschiedene, in sich zusammenhängende Gebiete \(T_1, \ldots, T_k\) bilden. Man kann die Folge dieser \(T\) so wählen, daß diejenigen \(Z\) von \(c\), von denen \(T_i\) begrenzt wird, eben die \(c_i\) bilden. Aber auch einfache arithmetische Kriterien lassen sich aufstellen. Eine \(c(\mu)\) ist dann und nur dann irreduzibel, wenn die Summe der Klassenindizes \(\omega_i\) ihrer Züge \(Z_i\) gleich \(\omega\) selbst wird. Dagegen zerfällt eine \(c(\mu)\) dann und nur dann in \(k\) irreduzible \(c\), wenn \(\mu\) um \(2(k-1)\) größer ist als die Summe der \(\mu_i\). Für solche irreduzibeln resp. reduzibeln \(c(\mu)\) wird eine Reihe von Eigenschaften entwickelt. Sodann wird das Geschlecht \(p\) einer \(c(\mu)\) eingeführt. Ist das obige Gebiet \(T\) einer irreduzibeln \(c(\mu)\) \((p+1)\)-fach zusammenhängend, so hat die \(c\) das Geschlecht \(p\). Dann existiert ein einfacher Zusammenhang zwischen Geschlecht und Anzahl der Züge: Eine irreduzible \(c(\mu, p)\) besitzt \(p\) oder \(p+1\) Züge, und umgekehrt eine irreduzible \(c(\mu)\) mit \(k\) Zügen hat das Geschlecht \(k\) oder \(k-1\). Der obige Begriff der Irreduzibilität und Reduzibilität läßt sich verfeinern. Es bestehe eine \(c_{\nu}\) aus den \(k\) Kurven \(c_{\nu1}, \ldots, c_{\nu k}\). Dann heißt \(c_\nu\) relativ reduzibel -- in bezug auf diese Teilkurven --, wenn sich letztere so in mehrere Gruppen einteilen lassen, daß die Summe der zu einer Gruppe gehörenden Klassen gleich \(\nu\) ist; andernfalls heißt sie relativ irreduzibel. Es werden wiederum topologische und arithmetische Kriterien für relative Irreduzibilität und Reduzibilität aufgestellt. Bei algebraischen \(c\) kann man die Teilkurven \(c_1, \ldots, c_k\) so wählen, daß man auf die bekannte Definition algebraischer Irreduzibilität und Reduzibilität zurückkommt Ein letztes Kapitel bringt parallellaufende Sätze über \(c_n(m)\) mit Maximalindex \(m\), auf Grund des Dualitätsprinzips. In der ``Berichtigung'' wird einmal ein Prioritätsanspruch von Mohrmann anerkannt und überdies ein Fehler in obiger Arbeit verbessert. Danach kann eine \(c(\mu)\) von der Klasse \(2k\) oder \(2k +1\) höchstens \(k\) Züge paarer Klasse besitzen; wird dieses Maximum erreicht, so ist entweder die Klasse oder der Klassenindex je eines Zuges gleich Zwei. Die vorliegende ungemein inhaltreiche Abhandlung bringt wesentliche Fortschritte auf dem Gebiete der topologischen ebenen Kurven.
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