Bietet die Feldtheorie Möglichkeiten für die Lösung des Quantenproblems? (Q1459819)

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Bietet die Feldtheorie Möglichkeiten für die Lösung des Quantenproblems?
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    Bietet die Feldtheorie Möglichkeiten für die Lösung des Quantenproblems? (English)
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    1923
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    ``Die großen Erfolge der Quantentheorie \(\ldots\) dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß es an einer logischen Grundlage dieser Theorie noch fehlt. Wir wissen, daß jene Grundlage nicht einfach in einer Ergänzung der klassischen Mechanik (wegen des Äquipartitionssatzes der Energie) und Elektrodynamik (wegen der energetischen Eigenschaften der Strahlung) bestehen kann. \(\ldots\) Man hat daher an der Beschreibbarkeit der tatsächlichen Vorgänge durch (partielle) Differentialgleichungen, darüber hinaus am Kausalgesetz im vierdimensionalen Raumzeitkontinuum gezweifelt. \(\ldots\) '' Es wird nun ein Weg angegeben, die allgemeinrelativistische Feldtheorie so zu ergänzen, daß wenigstens prinzipiell eine quasi-quantenartige Aussonderung unter den a priori möglichen Lösungen jener Theorie getroffen wird. Hierzu müssen die Feldgrößen durch Hinzunahme neuer Gleichungen gewissermaßen ``überbestimmt'' werden [man denke etwa an das Beispiel einer Minimalfläche, die zugleich Regelfläche sein soll, u. ä. m.]. Die Feldtheorie selbst bietet Beispiele solcher Art: so ergeben die \(20\) unabhängigen Gleichungen \(R_{ik,lm} = 0\) für die Komponenten des Riemann-Christoffelschen Tensors ein überbestimmtes System, aus dem die \(10\) dort auftretenden alleinigen Unbekannten \(g_{\mu\nu}\) als Konstanten hervorgehen müssen: Anfangsbedingungen für dieselben, die sich damit nicht vertragen, wären demnach gar nicht erlaubt. Man betrachte nunmehr einen Ansatz von der Form \[ R_{ik,lm} = \varPsi_{ik,lm}, \tag{1} \] worin die \(\varPsi_{ik,lm}\) gegebene Funktionen sind, die durch die Vorgänge im Feld irgendwie naturgemäß zu bilden sein würden. Von vornherein müßte für die \(\varPsi_{ik,lm}\) neben den bekannten Symmetrieeigenschaften der \(R_{ik,lm}\) nur dasjenige System von Identitäten erfüllt sein, das Bianchi für die kovarianten Ableitungen \(R_{ik,lm;n}\) des Riemann-Christoffelschen Tensors gefunden hat, nämlich: \[ \varPsi_{ik,lm|n} \equiv \varPsi_{ik,lm;n} + \varPsi_{ik,mn;l} + \varPsi_{ik,nl;m} = 0. \tag{2} \] Man nehme nun an, daß außer dem Gravitationsfeld nur ein gegebenes elektromagnetisches Feld existiert, ; dann hat man noch in den üblichen Bezeichnungen \(\left(\varphi_{\mu\nu} = \dfrac{\partial\varphi_\mu}{\partial x_\nu} \dfrac{\partial\varphi_\nu}{\partial x_\mu} \text{ usf.}\right)\) zu verlangen: \[ - R_{km} = \tfrac{1}{4}g_{km}\varphi_{\alpha\beta}\varphi^{\alpha\beta} \varphi_{k\alpha}\varphi_m^\alpha . \tag{3} \] Nun spezialisiere man \(\varPsi_{ik,lm}\) in der hier einfachst möglichen Weise, nämlich als homogenen Tensor vom zweiten Grade in den elektrischen Feldkomponenten \(\varphi_{\mu\nu}\) und zwar so, daß wenigstens die bekanntesten zentralsymmetrischen Lösungen dem neuen System nicht widersprechen. Es stellt sich heraus, daß man in diesem Zusammenhang setzen darf: \[ \begin{aligned} \varPsi_{ik,lm} & = -2\varPsi_{ik,lm}^\prime + \tfrac{2}{3}\varPsi_{ik,lm}^{\prime\prime} - \tfrac{1}{6}\varPsi_{ik,lm}^{\prime\prime\prime}; \\ \varPsi_{ik,lm}^\prime & = \varphi_{ik}\varphi_{lm} + \tfrac{1}{2}(\varphi_{il}\varphi_{km} \varphi_{im}\varphi_{kl}); \\ \varPsi_{ik,lm}^{\prime\prime} & = g_{il}\varPsi_{km}^\prime + g_{km}\varPsi_{il}^\prime g_{im}\varPsi_{kl}^\prime - g_{kl}\varPsi_{im}^\prime, \quad \varPsi_{il}^\prime = g^{km}\varPsi_{ik,lm}; \\ \varPsi_{ik,lm}^{\prime\prime\prime} & = \left(g_{il}g_{km} - g_{im}g_{kl}\right) \varPsi^\prime, \quad \varPsi^\prime = g^{il}\varPsi_{il}^\prime . \end{aligned} \tag{4} \] Sowohl die Schwarzschildsche Lösung für ein ungeladenes Teilchen, wie die spezielle Lösung für ein massefreies Elektron befriedigen das ``überbestimmte'' System (l)-(4). Eine von Grommer durchgeführte Rechnung hat auch für ein beliebig geladenes Massenteilchen die gleiche Eigenschaft festgestellt. ``Ich halte es daher für nicht unwahrscheinlich, daß das System (l)- (4) die gesuchten Gleichungen zur Überbestimmung des gesamten Feldes liefert. \(\ldots\) Bestimmt es nun das mechanische Verhalten der Singularitäten [d. h. die Bewegungsgesetze. Ref.]? Entsprechen die daraus ableitbaren Vorgänge dem, was wir aus der Quantentheorie wissen? Diese Fragen stellen große Fragen an den Mathematiker; aber der Umstand, daß hier eine Möglichkeit zur wissenschaftlichen Fundierung der Quantentheorie vorzuliegen scheint, rechtfertigt große Anstrengungen.''
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