Über Ausgleichsgerade und ihre Genauigkeitskennzeichen. (Q1460695)

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Über Ausgleichsgerade und ihre Genauigkeitskennzeichen.
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    Über Ausgleichsgerade und ihre Genauigkeitskennzeichen. (English)
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    1924
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    Soll eine Gerade bestmöglich im Sinne der Methode der kleinsten Quadrate durch \(n\) (\(>2\)) gegebene Punkte einer \(xy\)-Ebene gelegt werden, so betrachtet man gewöhnlich den Fall, wo wenigstens eine der beiden Koordinaten genau ist; für den allgemeineren Fall der Ungenauigkeit sowohl von \(x\) wie von \(y\) existieren in der Literatur gewisse Ansätze (Schumann, Wiener Ber. 125,1429-1466, 1916; F. d. M. 46, 784, 1916-18), die hier vervollständigt und weiter untersucht werden. Es wird vorausgesetzt, daß die Fehlerellipsen sämtlicher Punkte \((x_i,y_i)\), \(i=1,\ldots,n\), worin \(x_i\), \(y_i\) die wahrscheinlichsten Werte der zugehörigen Koordinaten bedeuten, ähnlich und ähnlich gelegen sind; die Hauptachsenrichtungen mögen dabei nach \(x\) bzw. \(y\) fallen. Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß der Punkt \(P_i\) in der durch \(d\xi_i\), \(d\eta_i\) gegebenen Umgebung des Punktes \(x_i+\xi_i\), \(y_i+\eta_i\) liegt, ist gegeben durch \[ \frac{p_i}{\pi ab} e^{-\frac12p_i\left(\frac{\xi_i^2}{a^2}+\frac{\eta_i^2}{b^2}\right)}\, d\xi_i\,d\eta_i; \] \(p_i\) ist ein zu gebendes ``Gewicht'', \(a\) und \(b\) sind die mittleren Fehler eines Punktes vom Gewichte 1 für \(x\) bzw. \(y\). Die beobachteten Koordinaten \(x_i\), \(y_i\) sind mit den Verbesserungen \(\xi_i\), \(\eta_i\) derart zu versehen, daß für die Ausgleichsgrade \[ y_i+\eta_i=A(x_i+\xi_i)+B, \] mit konstanten \(A\), \(B\), ferner \[ \sum p_i\left(\frac{\xi_i^2}{a^2}+\frac{\eta_i^2}{b^2}\right)=\operatorname{Min}. \] wird. Die explizite Lösung zeigt, daß die gesuchte Gerade \(g\) durch den Schwerpunkt des gegebenen Systemes geht, der dann als \((0,0)\) vorausgesetzt wird; man hat also auch \(B=0\). Für die durch den Schwerpunkt gehenden Geraden gibt es je eine Richtung sowohl für die größte wie für die kleinste Fehlerquadratsumme ; werden die Trägheitsmomente \[ X=\sum p\eta^2,\quad Y=\sum p\xi^2,\quad Z=\sum p\xi\eta \] eingeführt, und betrachtet man die ``Standardellipse'' \[ X\xi^2-2Z\xi\eta+Y\eta^2=[p]^{-1}(XY-Z^2), \] so sind die ausgezeichneten Geraden konjugiert inbezug sowohl auf diese wie auf die Fehlerellipse. Das System der zum Problem gehörenden Fehlerkurven (= Einhüllende von Geraden gleicher Fehlerquadratsumme) und die Wahrscheinlichkeiten für dieselben, von \(g\) imaginär geschnitten zu werden, können nun ebenfalls explizit angegeben werden. Dabei wird von einer asymptotischen Abschätzung des Integrals \[ \int_{-a}^a e^{k^2\cos\varphi}\,d\varphi \] für große \(k\) Gebrauch gemacht, die auch an sich ein gewisses Interesse beansprucht.
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