Non-Aristotelian logic. (Q1462831)

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English
Non-Aristotelian logic.
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    Non-Aristotelian logic. (English)
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    1919
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    Diese Schrift behandelt die Probleme der traditionellen Logik. Die Beziehungen zwischen Prädikaten -- oder, was auf dasselbe hinauskommt, zwischen Klassen (Begriffsumfängen) -- werden auf eine neue Art systematisiert. Während die traditionelle Logik die vier Arten der kategorischen Urteile durch Superposition der beiden Unterscheidungen von allgemeinem und partikulärem Urteil, von bejahendem und verneinendem Urteil gewinnt, werden hier vier Prädikaten-Beziehungen \[ \alpha(ab), \;\beta(ab), \;\gamma(ab), \;\varepsilon(ab) \] als ursprüngliche Verknüpfungen zugrunde gelegt, deren Charakterisierung durch Festsetzungen über Wahrheit und Falschheit von hypothetischen Sätzen geschieht, welche aus jenen Grundverknüpfungen mit den elementaren logischen Operationen (``und'', ``oder'', ``nicht'', ``wenn-so'') gebildet sind Je nachdem diese Festsetzungen gewählt werden, erhält man die Aristotelische Logik oder abweichende Systeme. In den beiden ersten Kapiteln entwickelt Bradford Smith in dieser Weise die Aristotelische Logik. Dabei wendet er sich insbesondere gegen die in der neueren Logik fast durchgängige Ablehnung des Schlusses von dem allgemein bejahenden auf das partikulär bejahende Urteil. Er legt die Bedeutung der vier üblichen Formen des kategorischen Urteils: \[ \begin{aligned} &A(ab) \text{ ``alle }a \text{ sind } b'',\\ &E(ab) \text{ ``kein }a \text{ ist }b'',\\ &I(ab) \text{ ``einige }a \text{ sind }b'',\\ O(ab) \text{ ``einige }a \text{ sind nicht }b''\end{aligned} \] mit Hilfe seiner vier Verknüpfungen so fest, daß\ der Schluß\ aus \(A(ab)\) auf \(I(ab)\) gültig ist, und daß\ auch, wie bei Aristoteles, \(O(ab)\) das Gegenteil von \(A(ab), E(ab)\) das Gegenteil von \(I(ab)\) ist. Dabei findet jedoch eine wesentliche Unstimmigkeit statt: das Urteil \(O(ab)\) geht nicht wie in der üblichen Logik aus \(I(ab)\) hervor, indem das Prädikat \(b\) durch ``nicht-\(b\)'' ersetzt wird. Nämlich im Falle, wo kein \(a\) existiert, wird \(I(ab)\) stets als richtig, dagegen \(O(ab)\) stets als falsch definiert. Im dritten Kapitel wird eine ``nicht-Aristotelische Logik'' betrachtet, deren sachlicher Unterschied gegenüber der Aristotelischen Logik jedoch nur darin besteht, daß\ hier eine Identitäts-Beziehung zwischen Prädikaten (Klassen) angenommen wird, welche enger ist als die Umfangsgleichheit. Für dieses System formaler Logik werden im vierten Kapitel einige Sätze über Kettenschlüsse bewiesen. Das fünfte Kapitel handelt von weiteren möglichen Modifikationen. Als Ergänzung zu seinen Darlegungen gibt Bradford Smith eine reiche Auswahl von Übungsbeispielen. Gegenüber der ganzen Untersuchung drängt sich die Frage auf, was denn mit dieser Art der Behandlung der Prädikaten- Logik bezweckt ist. Die Lehre von den kategorischen Urteilen und den aus ihnen gebildeten Schlußfiguren ist ja schon verschiedentlich in sehr viel einfacherer und übersichtlicherer Weise entwickelt worden.
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