Maxwellsche Gleichungen und Metrik. (Q1463671)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Maxwellsche Gleichungen und Metrik.
scientific article

    Statements

    Maxwellsche Gleichungen und Metrik. (English)
    0 references
    0 references
    1922
    0 references
    Setzt man \(F_{23} = \mathfrak B_x\), \(F_{31} = \mathfrak B_y\), \(F_{12} = \mathfrak B_z\), \(F_{14} = -iF_x\), \(F_{24} = -iF_y\), \(F_{34} = -i F_z\) (\(F\) elektrische Feldstärke, \(\mathfrak B\) magnetische Induktion), ferner \(E_{14} = \mathfrak H_x\), \(E_{24} = \mathfrak H_y\), \(E_{34} = \mathfrak H_z\), \(E_{23} = -i\mathfrak D_x\), \(E_{31} = -i\mathfrak D_y\), \(E_{12} = -i\mathfrak D_z\), und \(S_{234} = \dfrac{\mathfrak i_x}{c}\), \(S_{314} = \dfrac{\mathfrak i_y}{c}\cdot S_{124} = \dfrac{\mathfrak i_z}{c}\), \(S_{123} = - i\varrho\), so lauten die Maxwellschen Gleichungen \(\iint \sum F_{ik}\,dx_i\, dx_k = 0\) und \(\iint \sum E_{ik}\,dx_i\,dx_k = \iiint \sum S_{ikl}\,dx_i\,dx_k\,dx_l\). Aus dem physikalischen Sinn dieser Gleichungen ergibt sich, daß sie nicht bloß vom Koordinatensystem, sondern von jeder Metrik unabhängig sind. Wird \(E_{klm} = \dfrac{\partial}{\partial x_k} E_{lm} + \dfrac{\partial}{\partial x_l} E_{mk} + \dfrac{\partial}{\partial x_m} E_{kl}\) gesetzt, so lassen sich die Maxwellschen Gleichungen auch schreiben: \(E_{klm} = S_{klm}\), \(F_{klm} = 0\). In diesen Formeln fehlt die Rückwirkung (\textit{Lenz}sche Regel); dies liegt daran, daß diese die Verknüpfungsgleichungen \(\mathfrak D = \varepsilon \mathfrak E\), \(\mathfrak B = \mu \mathfrak H\) voraussetzen. Führt man weiter ein \(E_{1234} = \dfrac{\partial}{\partial x_1} E_{234} \dfrac{\partial}{\partial x_2} E_{134} + \dfrac{\partial}{\partial x_3} E_{124} \dfrac{\partial}{\partial x_4} E_{123}\), so ist dieser Ausdruck und der entsprechende für \(F_{1234}\) identisch Null. Aus den Feldgleichungen folgt dann \(S_{1234} \equiv 0\) (Kontinuitätsgleichung). Weiter folgt daraus, daß die Feldgleichungen nicht unabhängig sind. Für die 12 Komponenten von \(E\) und \(F\) liegen demnach nur 6 Gleichungen vor. Es sind also 6 algebraische Gleichungen willkürlich, die Verknüpfungsgleichungen. Mittels einer quadratischen Form (Kegel) \(\sum a_{ik} \xi_i \xi_k\) kann man die Verknüpfungsgleichungen einführen: \(E_{ik} = \sum a_{ip} a_{kq} \overset{*}{F}^{pq}\) (\(\overset{*}{F}^{pq}\) duale Ergänzung zu \(F_{ik}\)). Ist speziell \(a_{ik} = \delta_{ik}\), so kommt mit Minkowski \(E_{12} = \overset{*}{F^{12}} = F_{34}, \dots\) oder \(\mathfrak D = \mathfrak E\), \(\mathfrak H = \mathfrak B\) im materiefreien Raum. Physikalisch, sind hierdurch die elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Mediums bestimmt; diese können durch die Gesetze der Ausbreitung eines elektromagnetischen Feldes festgelegt werden. Nun zeigt die Rechnung, daß mit den Minkowskischen Grundgleichungen, in denen bereits mittels der Verknüpfungsgleichungen der Vektor \(E\) durch \(F\) ersetzt ist, eine ebene Lichtwelle nur verträglich ist, wenn die Verknüpfungsgleichungen die Form haben: \(E_{i^\prime k^\prime} \sim F_{ik}\), wo \(i^\prime k^\prime i k\) eine positive Permutation von 1234 ist, d. h. die Ausbreitungsgesetze des Feldes sind erst durch die Metrik Verknüpfungsgesetze oder umgekehrt diese erst durch jene gegeben. Näherungsweise für einen kleinen Bereich wird dies auch für die Einsteinsche Metrik gezeigt. Eine Herleitung der Metrik aus dem Energieprinzip erscheint unzweckmäßig, da dessen Aussagen Tautologien sind. Da die Koordinaten als mechanisch festgelegt betrachtet wurden, dies aber deswegen praktisch kaum durchführbar ist, weil der Michelsonsche Versuch Mechanik und Optik verknüpft, so wird praktisch so verfahren, daß die Feldgleichungen in metrischer Form vorgegeben werden und damit die Metrik festgelegt wird. Dadurch wird aber die frühere Feststellung nicht berührt, daß grundsätzlich die reine Feldphysik von der Metrik unabhängig ist, daß erst eine bestimmte Form der Gesetze der Lichtausbreitung eine bestimmte Metrik bedingt. In der allg. Relativitätstheorie wird das Feld der Materie durch die optische Metrik charakterisiert.
    0 references
    0 references