Zu Hilberts erster Note über die Grundlagen der Physik (Gött. Nachr. 1915, 395-407). (Q1471651)
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English | Zu Hilberts erster Note über die Grundlagen der Physik (Gött. Nachr. 1915, 395-407). |
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Zu Hilberts erster Note über die Grundlagen der Physik (Gött. Nachr. 1915, 395-407). (English)
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1917
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\textit{Hilbert} hat in seiner genannten Note (F. d. M. 45, 1111 (JFM 45.1111.*), 1914-15) gezeigt, daß\ sich aus der Invarianz von \(K\) als Funktion der \(g_{ik}\) und ihrer ersten und zweiten Ableitungen vier partielle Differentialgleichungen für dieses \(K\) herleiten lassen. \textit{Klein} zeigt nun in seinem Briefe an \textit{Hilbert} zunächst, daß\ diese Herleitung sich einfacher gestaltet wenn man von der Invarianz des Integrals \(I_1=\int K d \omega=\int K \sqrt g dw_1 \dots dw_4\) ausgeht und die Variation \(\delta I_1=\int \sum_{\mu \nu} K_{\mu \nu} \delta g^{\mu \nu} d \omega\) bildet. Dabei sind für \(\delta g^{\mu \nu}\) die Variationen einzusetzen, welche die \(g^{\mu \nu}\) bei Variation der \(w^\nu\) um \(p^\nu\) unter der Bedingung der Invarianz der Form \(\varSigma g_{\mu \nu} dw_\mu dw_\nu\) erfahren, d. h. \(\delta g^{\mu \nu}=\sum_\sigma (g_\sigma^{\mu \nu} p^\sigma - g^{\mu \sigma} p+\sigma^\nu - g^{\nu \sigma} p_\sigma^\mu)\). Dann ergeben sich aus \(\delta I_1=0\) die gesuchten partiellen Differentialgleichungen für \(K\), nämlich vier Identitäten, denen die \textit{Lagrange}schen Ausdrücke \(K_{\mu \nu}\) genügen. Wenn man denselben Gedankengang auf das Integral \(I_2=\int Ldw\) anwendet, wo \(L\) von dem elektromagnetischen Viererpotential \(q_\varrho\) und den \(g_{\mu \nu}\) abhängt, so erhält man auch vier Relationen zwischen den \textit{Lagrange}schen Ausdrücken dieses Integrals \(Q_{\mu \nu}\) und \(Q^\varrho\), wo \(Q^\varrho = 0\) der Variation der \(q^\varrho\) entsprechen und die \textit{Maxwell}schen Gleichungen darstellen. Aus den abgeleiteten Identitäten erhält dann \textit{Klein} ohne jede Rechnung die von \textit{Hilbert} abgeleiteten vier Identitäten zwischen den linken Seiten der Feldgleichungen der Gravitation und des Elektromagnetismus. \textit{Klein} weist darauf hin, daß\ die Identitäten zwischen den \(K_{\mu \nu}\) als Erhaltungssätze gedeutet keine vollständige Analogie zu dem Energiesatz der klassischen Mechanik ergeben. Denn hier ist der Energiesatz als Folge der \textit{Lagrange}schen Bewegungsgleichungen erfüllt, während der \textit{Einstein}sche eine Identität in den Energiekomponenten darstellt. In seinem Antwortschreiben führt \textit{Hilbert} diesen Unterschied noch genauer aus, indem er zeigt, wie dies in dem Unterschied zwischen Orthogonalinvarianz und allgemeiner Invarianz begründet ist. in einem weiteren Schreiben an \textit{Hilbert} präzisiert \textit{Klein} diesen Sachverhalt noch genauer. Beide weisen ausdrücklich auf die Mitarbeiterschaft \textit{E. Noethers} bei diesen Untersuchungen hin.
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