Die pädagogischen Ansichten des Mathematikers \textit{Karl Weierstraß}. Zur 100. Wiederkehr seines Geburtstages. (Q1472204)

Der erste Aufsatz läß\ t sich besonders über die mathematischen Dozenten aus, die in den dreiß\ iger Jahren in Bonn und Münster wirkten, als \textit{Weierstraß} dort studierte, und über die Zeit bis zur Berufung von \textit{Weierstraß} nach Berlin. Nicht alles ist zuverlässig, was der Verf. beibringt, der nicht selbst ein Schüler von \textit{Weierstraß} gewesen ist. Referent war nie, wie S. 604 behauptet ist, Student des Gewerbeinstituts (Gewerbeakademie hieß\ die Anstalt 1860 noch nicht). \textit{Martin Ohm} ist nicht 1864 vom Lehramt zurückgetreten, sondern hat bis zu seinem Tode 1872 Vorlesungen an der Universität und an der Allgemeinen Kriegsschule gehalten. Die eigentümliche Form des \({\mathfrak p}\) für die Funktion \({\mathfrak p}(u)\) ist erst 1865 festgesetzt worden. Als \textit{Wilhelm Biermann} in seiner Dissertation ``Problemata quaedam mechanica functionum ellipticarum ope soluta'' (Berolini, 1865) die erste Druckschrift veröffentlichte, in der diese Funktionen gebraucht sind, muß\ ten die Stöcke auf Veranlassung von \textit{Weierstraß} nochmals neu geschnitten werden, bis sie seinem Wunsche entsprachen. \textit{Borchardt} hielt seine Vorlesungen zu meiner Zeit \textit{nicht} als Privatdozent, sondern als Mitglied der Akadenie der Wissenschaften. Der zweite Aufsatz gibt zuerst einen kurzen Abriß\ des Verlaufes vom Leben des Forschers und dann Auszüge aus den beiden bekannten Schriften von \textit{Weierstraß}, die als Nr. 22 und 23 im dritten Bande seiner ``Mathematischen Werke'' abgedruckt sind.