\textit{Arthur von Auwers}. (Q1472279)

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\textit{Arthur von Auwers}.
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    \textit{Arthur von Auwers}. (English)
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    1915
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    Geboren am 12. September 1838 zu Göttingen, beschäftigte sich schon seit seinem 12. Lebensjahre mit Astronomie, besuchte bis Ostern 1854 das Göttinger Gymnasium, wurde dann nach Schulpforta gebracht, da er seinen astronomischen Studien zuviel seiner Nachtruhe geopfert hatte und auf das philologische Studium mehr hingelegt werden sollte. 1857 kehrte er nach bestandener Reifeprüfung nach Göttingen zurück und hörte auf der dortigen Universität mathematische und astronomische Vorlesungen. 1859 ging er nach Königsberg, wo er 1862 promovierte mit der Dissertation ``Untersuchungen über veränderliche Eigenbewegungen''. Er sagt in ihr rechnerisch den Begleiter des Procyon voraus, der erst 1869 durch die Licksternwarte als Stern 13. Größ\ e wirklich gefunden wurde. Eine Fortsetzung der Doktorarbeit, in der er ebenso die Bahn des Siriusbegleiters ermittelte, erschien 1868. Bis August 1866 blieb er in Gotha, wo er sich verheiratete, dann ging er als Nachfolger \textit{Enckes} nach Berlin, wo er bis zu seinem Ende blieb. Als seine hauptsächlichen Leistungen werden genannt: die Schaffung möglichst zuverlässiger Fixsternörter, die im Jahre 1898 begonnene, als ``Geschichte des Fixsternhimmels'' bezeichnete Unternehmung der Berliner Akademie, seine Wirksamkeit in der ``Berliner Astronomischen Gesellschaft'', sein Organisationstalent. Dies trat besonders auch bei der Organisation der Beobachtung der Venusdurchgänge in den Jahren 1872 und 1882 hervor. Aus der Sichtung der Beobachtung entstand sein berühmtes Werk, das ihn fast dreiß\ ig Jahre beschäftigte. Als besonderes Ergebnis folgte dann die genaue Feststellung der Gestalt der Sonnenscheibe und ihrer Unveränderlichkeit. Er war der Schöpfer des astrophysikalen Observatoriums in Potsdam und Vorsitzender des Direktoriums. Seit 1878 war er beständiger Sekretär der Barliner Akademie der Wissenschaften, 1894 Vizekanzler, 1906 nach dem Tode \textit{Menzels} Kanzler der Friedensklasse des Ordens Pour le mérite. Er besaß\ die groß\ e Medaille für Wissenschaft und viele andere Auszeichnungen. Bei seinem 50 jährigen Doktorjubiläum wurde er in den erblichen Adelsstand erhoben. Bei allen wichtigen astronomischen Entscheidungen in Deutschland gab seine Stimme den Ausschlag. Sein Gesundheitszustand, der sonst gut war, wurde ungüstig, als er, infolge der Verlegung der Sternwarte nach Neubabelsberg, nach Berlin-Lichterfelde zog. Dort ist er am 24. Januar 1915 sanft entschlafen. Vgl. auch \textit{G. Celoria}, Cenno necrologico di \textit{Arturo von Auwers} (Lomb. Ist. Rend. (2) 48, 142-143) und Leopoldina 50, 35 (1915); die Nekrologe von \textit{H. Seelinger} in Astron. Nachr. 200, 185-190; von \textit{R. G. Aitken} in Science (N. S.) 41, 495-497; von \textit{F. W. Dyson} in Observatory 38, 177-181; Sirius 38, 50-51.
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