Point sets and allied Cremona groups. (Q1472750)

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Point sets and allied Cremona groups.
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    Point sets and allied Cremona groups. (English)
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    1915
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    Es handelt sich um eine Theorie der Punktgruppen \(P_n^k\) von \(n\) Punkten im \(R_k\). Zu einer \(P_n^k\) gehört nach dem Prinzip der korrespondierenden Matrizes eine ``assoziierte'' Gruppe \(Q_n^{n-k-2}\), die zu ihr in gegenseitigen Beziehungen steht. Die Theorie der Invarianten eines binären Gebietes läßt eine doppelte Ausdehnung zu. Legt man den Nachdruck auf die Ordnung \(n\) der binären \textit{Form} \(f\), so ist die naturgemäße Erweiterung die übliche auf \textit{Formen} mit einer größeren Anzahl von Variabeln. Legt man aber das Gewicht auf die durch \(f=0\) dargestellte \textit{Gruppe} von \(n\) Punkten, so wird man zur Betrachtung der invarianten (projektiven) Eigenschaften der obigen Punktgruppen \(P_n^k\) geführt. Der wesentliche Unterschied beider Ausdehnungen liegt in der Art des jeweiligen Rationalitätsbereiches. Im ersteren Falle wird dieser Bereich gebildet aus den Koeffizienten der Form; im letzteren Falle dagegen hat man den Bereich symmetrischen Funktionen der Koordinaten der \(n\) Punkte im \(R_k\). So z. B. besitzt eine \(P_6^2\) eine Invariante vom Grade 2, während der niedrigste Grad einer Invariante einer ternären Form \(C_6\) der 6. Ordnung gleich drei ist. Ein wichtiger Sonderfall liegt für \(n=2k+2\) vor; alsdann gehören zwei assoziierte Gruppen demselben \(R_k\) an und können als zusammenfallend (selbstassoziiert) angesehen werden. Für die Assoziation werden gewisse irrationale Bedingungen angegeben. Die Invarianten \(I\) einer \(P_n^k\) lassen sich aus den Determinantenihrer Koeffizientenmatrix bilden. Eine \(I\) ist homogen und von gleichem Grade in den Koordinaten jedes der \(n\) Punkte und darf sich bei Vertauschung der Punkte nicht ändern. Assoziierte Gruppen haben proportionale Invarianten. Im besonderen werden für die \(P_6^1\) und \(P_6^2\) vollständige Invariantensysteme angegeben; vermöge der hiermit verknüpften algebraischen Prozesse lasen sich nicht nur explizite Gleichungen für die Fläche dritter Ordnung \(F_3\) erhalten, die durch Abbildung der \(C_3\) mit den Grundpunkten \(P_6^2\) hervorgeht, sondern auch für die Tritangentialebenen und Geraden der \(F_3\). Andrerseits läßt sich die geordnete Gruppe \(P_n^k\) durch eine gewisse Konstruktion auf einen Punkt \(P\) eines Raumes \(P_{k(n-k-2)}\) abbilden. Sind \(P,P'\) zwei solche Bildpunkte, so sind sie durch eine Cremona-Transformation verbunden. Die \(n!\) Permutationen der \(n\) Punkte von \(P_n^k\) führen zu \(n!\) Punkten \(P\) in \textit{P}, die unter einer \textit{Cremona}-Gruppe \(G_n!\) konjugiert sind. Für den Sonderfall \(k=1\) kommt man damit auf die Doppelverhältnisgruppe von \textit{E. H. Moore} zurück [Am. J. Math. 22, 279--291 (1900; JFM 31.0655.01)]. Die ``Invarianten'' von \(G_n!\) ergeben sich aus denen von \(P_n^k\), und zwar diejenigen niedrigster Ordnung aus den irrationalen Invarianten von \(P_n^k\) niegrigsten Gewichtes. Von besonderer Wichtigkeit sind die mit den \(G_!\) verknüpften Formenprobleme. So führt das durch die assoziierten \(P_5^1\) und \(P_5^2\) bestimmte Formenproblem der \(G_5!\) zu einer Lösung der Gleichung fünften Grades, und entsprechend das durch die assoziierten \(P_6^1\) und \(P_6^3\), sowie die selbstassoziierte \(P_6^2\) bestimmte Formenproblem der \(G_6!\) zu einer Lösung der Gleichung sechsten Grades [Trans. Am. Math. Soc. 9, 396--424 (1908; JFM 39.0165.01); ibid. 12, 311--325 (1911; JFM 42.0121.01)]. Hier tritt als neu hinzu eine Verknüpfung zwischen der \(P_6^2\) und den Thetamodularfunktionen vom Geschlecht 2. Zwischen den beiden Gruppen singularër Punkte einer \textit{Cremona}-Transformation in der Ebene läßt sich eine gegenseitige Anordnung festsetzen. Fügt man ihnen eine Anzahl gewöhnlicher korrespondierender Punkte hinzu, so gelangt man zu einem Paar ``kongruenter'' Punktgruppen. Die Bedingungen für solche Kongruenz sind von grundlegender Bedeutung für die Anwendungen der \textit{Cremona}-Transformationen auf Geometrie oder Analysis. Die in der Ebene mit einer gegebenen Gruppe \(P_n^2\) in irgendeiner Ordnung kongruenten und projektiv verschiedenen Gruppen lassen sich derart auf ein Aggregat getrennter Punkte in \(P\) abbilden, daß das Aggregat bereits durch irgendeinen seiner Punkte bestimmt ist. Diese Punkte sind dann konjugiert unter einer ``erweiterten'' \textit{Cremona}-Gruppe \(G_{n,2}\), die die \(G_n!\) als Untergruppe enthält. Für \(n=6,7,8\) ist die Ordnung der \(G_{n,2}\) resp. \(6! 72, 7! 288, 8! 2^6 135\); für größere Werte von \(n\) ist die \(G_{n,2}\) aber unendlich und diskontinuierlich. Die drei angeführten endlichen Gruppen erweisen sich als isomorph resp. mit denen für die Geraden einer Fläche dritter Ordnung, den Doppeltangenten einer ebenen Kurve vierter Ordnung und den Tritangentialebenen eines Kegels zweiter Ordnung in einem \(R_6\) vom Geschlecht 4. Die Defnition der Kongruenz von Punktgruppen in der Ebene läßt sich noch erweitern. Eine \textit{Cremona}-Transformation im \(R_n\), die sich als Produkt partikulärer Transformationen darstellen läßt, die ihrerseits durch Umkehrung der Variabeln entstehen heiße eine ``reguläre''. Damit geht die obige spezielle Kongruenz über in eine Kongruenz unter regulären Transformationen im \(R_n\). Die Gruppe \(P_n^k\) bestimmt wiederum eine erweiterte Gruppe \(G_{n,k}\) von \textit{Cremona}-Transformationen im \(P_{k(n-k-2)}\), die im allgemeinen unendlich und diskontinuierlich ist. Die einzigen endlichen Typen entsprechen den oben erwähnten Fällen. Es läßt sich eine Gruppe \(g_{n,k}\) linearer Transformationen mit ganzzahligen Koeffizienten in einem \(R_n^\prime\) konstruieren, die mit \(G_{n,k}\) isomorph ist. Die \(g_{n,k}\) im \(R_n^\prime\) führt zu einem invarianten \(R_{n-1}^\prime\), und dieser wiederum zu einer isomorphen \(g_{n,k}^\prime\) linearer Transformationen mit rationalen Koeffizienten. Von diesen allgemeinen Überlegungen wird eine instruktive Anwendung auf die Geraden einer allgemeinen Fläche dritter Ordnung \(K^3\) gemacht. Die kubischen ebenen Kurven durch die \(P_6^2\) bilden die Ebene auf eine solche Fläche ab, die dann in der \textit{Cremona}-schen hezahedralen Normalform \(O^3\) erscheint. Die rationalen Invarianten von \(P_6^2\) sind auch solche der Fläche nach Adjunktion einer Irrationalität, die eine halbe Doppelsechs festlegt. Solche Invarianten bestimmen die invarianten Mannigfaltigkeiten der \(G_6!\) im \(P_4\) und werden umgekehrt durch die bestimmt. Geht man über zur erweiterten Gruppe \(G_{6,2}\) von der Ordnung 51 840 im \(P_4\), so gelangt man zu den Invarianten und Kovarianten der Normalfläche \(C^3\) selbst, und damit auch zu denen von \(K^3\). Denkt man sich die letztere gegeben, so kennt man ihre Invarianten und linearen Kovarianten: diese sind dann die bekannten Größen im Formenproblem der \(G_{6,2}\). Die Lösung derselben liefert einen Punkt \(P\) im \(P_4\), das Bild von \(P_6^2\). Aus der \(P_6^2\) lassen sich dann die Geraden der \(C^3\) ableiten sowie deren lineare Kovarianten. Die Übereinstimmung der linearen Kovarianten von \(K^3\) und \(C^3\) führt zu einer linearen Transformation, vermöge deren die bekannten Geraden der \(C^3\) in die gesuchten Geraden von \(K^3\) übergehen. Alle diese Prozesse sind rational mit Ausnahme der Lösung des Formenproblems der \(G_{6,2}\). Es tritt eine akzessorische Irrationalität hinzu, die in der Dreiteilung der Perioden der hyperellipischen Funktionen vom Geschlecht 2 vorkommt.
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