Berichtigung zur Antrittsrede über Kreis und Kugel. (Q1473554)

Die Antrittsrede von \textit{Blaschke} gibt ein möglichst allgemeinverständlich gehaltene Darstellung der Geschichte des Problems von der Isoperimetrie des Kreises und der Kugel; in den Anmerkungen sind die Literaturangaben zusammengestellt (S. 204- 207). Als Hauptschwierigkeit der Beweise wird die Existenzfrage des Maximums des Inhaltes scharf hervorgehoben, und es wird gezeigt, wie der in dieser Beziehyng mangelhafte Beweis von \textit{Steiner} unschwer ergänzt wird. Schwieriger ist die entsprechende Ergänzung des \textit{Steiner} versuchten Beweises für die Kugel nach dem Verfahren der Symmetrisierung. Der Nachweis der Existenz des Maximums geschieht nach dem Vorbild der \textit{Hilbert}schen Untersuchungen über das \textit{Dirichlet}sche Prinzip mittels der Aufstellung des Konvergenzprinzips: Ist innerhalb einer Kugel irgendeine unendliche Menge konvexer Kurvenörper gegeben, so läßt sich aus dieser Menge eine Folge von Körpern aussondern, die gleichmäßig gegen einen konvexen Körper konvergieren. Der Schluß des Vortrages beschäftigt sich mit der anmutenden Eigenschaft der Starrheit konvexer Flächen, zunächst also der Kugelfläche: ``Denken wir uns die Oberfläche einer Kugel aus einem biegsamen, aber \textit{undehnbaren} Material hergestellt, dann ist diese Kugel in dem Sinne starr, daß es unmöglich ist, sie zu verbiegen''. Diese Unverbiegbarkeitseigenschaft, die von \textit{H. Liebmann} für alle geschlossenen konvexen Fläche bewiesen ist, gibt dem Verf. Anlaß, auf die eigentümlichen Irrtümer hinzuweisen, die bei solchen Beweisen sich einschleichen können. Die Bemerkungen von \textit{H. Liebmann} erläutern, wie ein von ihm 1900 nicht bemerkter, von \textit{Blaschke} erwähnter Irrtum in Gedankenaustausch mit diesem allmählich aufgeklärt worden ist. Die Berichtigung von \textit{Blaschke} in der letzten Note stellt die Angabe, \textit{Dido} habe eine Bärenhaut zerschnitten, dahin richtig, daß es eine Kuhhaut gewesen sei.