Über die Existenztheoreme der Potential- und Funktionentheorie. (Q1473644)

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Über die Existenztheoreme der Potential- und Funktionentheorie.
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    Über die Existenztheoreme der Potential- und Funktionentheorie. (English)
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    1914
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    In der vorliegenden Arbeit behandelt der Verf. in Weiterverfolgung seiner früheren Untersuchungen (vgl. F. d. M. 43, 490 (JFM 43.0490.*), 1912) verschiedene grundlegende Fragen der Potential- und Funktionentheorie. Es sei \(S\) eine \textit{Jordan}sche Kurve und \(T\) das von \(S\) begrenzte Gebiet. Die Beschaffenheit des Randes von \(T\) läßt sich nach einer Bemerkung des Verf, von der Abbildung des Innern von \(T\) auf \(K\) aus, auf Grund der Sätze über die Zuordnung erreichbarer Punkte erforschen. Man kann so zu den von \textit{Carathéodory} auf mengentheoretischem Wege (vgl. F. d. M. 44, 757 (JFM 44.0757.*), 1913) gewonnenen Resultaten gelangen. Es sei \(T\) irgendein beschränktes Gebiet in einer schlichten Ebene und \(\varphi\) eine in \(T\) und auf \(S\) (dem Rande von \(T)\) stetige Funktion, die im Innern von \(T\) abteilungsweise stetige partielle Ableitungen erster und zweiter Ordnung hat; die etwa vorhandenen Unstetigkeitslinien sind der \(x\)-oder der \(y\)-Achse parallel; das \textit{Dirichlet}sche Integral \(D_T(\varphi)\) existiert. Das Gebiet \(T\) wird irgendwie in abzählbar unendlich viele Rechteckflächen \(\varLambda,\) deren Seiten den Koordinatenachsen parallel sind, zerlegt, so daß\ die Endpunkte sich nur am Rande häufen. Wir betrachten die Gesamtheit \(\varOmega\) der Funktionen, die in \(T + S\) sich wie \(\varphi\) verhalten und auf \(S\) gleich \(\varphi\) sind. Ist \(\bar u_n\) \((n =1, 2, \dots )\) eine aus \(\varOmega\) ausgesonderte Minimalfolge, so wird von \(\varOmega\) dadurch zu einer normierten Folge übergegangen, daß\ \(\bar u_n\) im Innern eines jeden Rechteckgebietes \(\varLambda\) durch diejenige stetige; in \(\varLambda\) reguläre Potentialfunktion ersetzt wird, die auf dem Rande von \(\varLambda\) mit \(\bar u_n\) übereinstimmt. Diese Folge ist in jedem in einer Rechteckfläche \(\varLambda\) enthaltenen Bereiche gleichmäßig konvergent. Die einzelnen Grenzfunktionen schließ\ en sich zu einer in \(T\) regulären Potentialfunktion \(u\) zusammen. Es ist \(D_T(u) = d.\) Nunmehr zeigt \textit{Courant} durch Betrachtung des Integrals \(D_T(u)\) auf direktem Wege, daß\ \(u\) in \(T + S\) stetig ist und auf einer jeden Randkomponente, die aus mehr als einem Punkte besteht, den Wert \(\varphi/\) annimmt. Damit ist das \textit{Lebesgue}sche Resultat (vgl. F. d. M. 38, 392 (JFM 38.0392.*), 1909) noch einmal gewonnen. Zugleich ergibt sich eine interessante Abschätzung für die Geschwindigkeit, mit der \(u\) gegen den Randwert konvergiert. Wie das \textit{Lebesgue}sche Verfahren, so liefert auch die vorliegende Methode die vollständige Lösung des ersten Randwertproblems für ehe allgemeinsten beschränkten Gebiete im Raume von drei und mehr Dimensionen. In ähnlicher Weise lassen sich Existenzsätze der \textit{Riemann}schen Theorie algebraischer Funktionen, sowie die Existenz des Strömungspotentials beweisen.
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