Über die \textit{Weierstraß}sche \(\sigma\)-Funktion. (Q1473684)

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Über die \textit{Weierstraß}sche \(\sigma\)-Funktion.
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    Über die \textit{Weierstraß}sche \(\sigma\)-Funktion. (English)
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    1914
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    \textit{Weierstraß} hatte 1882 (F. d. M. 14, 416 (JFM 14.0416.*), 1882; Werke, Bd. III, 5.159) bemerkt, daß\ die Funktionalgleichung \[ \left. \begin{matrix}\r\\ \sigma (u + u_1) \sigma (u - u_1) \sigma (u_2 + u_3) \sigma (u_2 - u_3)\\ \sigma (u + u_2) \sigma (u - u_2) \sigma (u_3 + u_1) \sigma (u_3 - u_1)\\ \sigma (u + u_3) \sigma (u - u_3) \sigma (u_1 + u_2) \sigma (u_1 - u_2) \end{matrix} \right\} = 0 \] einen Eingang in die Lehre von den elliptischen Funktionen eröffne. Man könne nämlich, ohne von der Funktion \(\sigma (u)\) irgend etwas zu wissen, unmittelbar nachweisen, daß\ es eine vier willkürliche Konstanten enthaltende ganze transzendente Funktion der Veränderlichen \(u\) gibt, die der Funktionalgleichung genügt, und zwar erhalte man auf diese Art für \(\sigma(u)\) eine gewöhnliche, nach ungeraden Potenzen von \(u\) fortschreitende, unbeschränkt konvergente Potenzreihe, deren Koeffizienten sich als \textit{rationale} Funktionen der vier ersten, die unbestimmt bleiben, darstellen lassen. Setzt man sodann \[ \varphi(u)= -\frac {d^2 \log \sigma (u)}{du^2}, \] so ergebe sich vermöge der Funktionalgleichung, daß\ \(\varphi(u)\) der Differentialgleichung genügt \[ \left( \frac {d\varphi (u)}{du} \right)^2 = A\varphi^3 (u) + B \varphi^2 (u) + C\varphi (u) + D, \] wo \(A, B, C, D\) Konstanten sind. Damit ist der Zusammenhang mit der Umkehrung des elliptischen Integrals erster Gattung gewonnen. \textit{Delisle} hatte es unternommen, die von \textit{Weierstraß} aufgestellten Behauptungen zu beweisen (F. d. M. 19, 458 (JFM 19.0458.*), 1887). Es fehlte aber, wie er selbst hervorgehoben hat, der Nachweis, daß\ eine gewisse Determinante nicht verschwindet. Außerdem hat jedoch, wie \textit{Hurwitz} nachweist; sein Konvergenzbeweis eine unausfüllbare Lücke. Es ist \textit{Hurwitz} gelungen, auf einem ganz anderen Wege die Potenzreihen von \(u\) zu bestimmen, die der Funktionalgleichung genügen und einen nichtverschwindenden Konvergenzradius besitzen, woraus sich ohne weiteres die Lösung der von \textit{Weierstraß} gestellten Aufgabe ergibt. Sein Verfahren beruht darauf, daß\ durch geschickte Umformungen die Funktionalgleichung der Reihe nach auf immer einfachere Gleichungen zurückgeführt wird, bis man schließ\ lich zu der Differentialgleichung für \(\varphi (u)\) gelangt Nachdem \textit{Hurwitz} in eleganter Weise die Funktionalgleichung für \(\sigma (u)\) gelöst hat, darf man hoffen, daß\ nun auch eine weitere Behauptung von \textit{Weierstraß} bewiesen werden kann, daß\ nämlich in ähnlicher Weise die Existenz der \(\sigma\)-Funktionen von \(\varrho\) Argumenten aus der entsprechenden Funktionalgleichung hergeleitet werden könne. Allerdings werden für \(\varrho > 1\) die Koeffizienten notwendig \textit{algebraische} Funktionen einer Anzahl von willkürlichen Konstanten, aber, wie \textit{Weierstraß} meinte, kann bei der hohen Ausbildung, zu der die formale Algebra gelangt ist, eine solche Aufgabe nicht von vornherein als unlösbar betrachtet werden.
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