Zur Theorie der Prymschen Funktionen erster und \(N\)-ter Ordnung. (Q1473705)

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Zur Theorie der Prymschen Funktionen erster und \(N\)-ter Ordnung.
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    Zur Theorie der Prymschen Funktionen erster und \(N\)-ter Ordnung. (English)
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    1915
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    Von den Faktoren \(A_\nu, B_\nu\) \((\nu = 1, 2, \dots p),\) welche in den Bedingungen für die Prymschen Funktionen erster Ordnung auftreten, wird vorausgesetzt, daß\ sie alle den Modul 1 haben; einen aus solchen \(2p\) Größen \(A_\nu, B_\nu\) gebildeten Zahlenkomplex nennt der Verf. daher eine Prymsche Charakteristik, jeden anderen eine Nicht-Prymsche. Es sei hier beiläufig bemerkt, daß über die zu einer Nicht-Prymschen Charakteristik gehörigen Funktionen zwar Prym am Schluß einer Abhandlung im 70. Bande des J. Reine Angew. Math. 70, 354-362 (1869; JFM 02.0210.01) S. 361 (auch \textit{Prym-Rost} I, 202) einige Mitteilungen gemacht hat, daß sie aber in dem Prym-Rostschen Werke nicht behandelt sind. Nun haben Prym und Rost von der zu einer Prymschen Charakteristik gehörigen Funktion \(U\) nachgewiesen (I, 151), daß\ sie durch die ihr auferlegten Bedingungen (von der ausgezeichneten Charakteristik, wo alle \(A_\nu = B_\nu =1\) sind, wird hier abgesehen) eindeutig bestimmt ist (Eindeutigkeitssatz) oder, was auf dasselbe hinauskommt, daß\ es keine Funktion \(U\) gibt, welche den durch Nullsetzen der Perioden \({\mathfrak A}_\nu, {\mathfrak B}_\nu\) abgeänderten Bedingungen genügt (multiplikative Funktion. Der Verf. zeigt, daß\ der Eindeutigkeitssatz bei Nicht-Prymscher Charakteristik nicht gilt, daß\ es vielmehr dann (unendlich viele) Klassen Riemannscher Flächen \(T\) vom Geschlecht \(p\) gibt mit der Eigenschaft, daß auf \(T\) eine zur gegebenen Charakteristik gehörige allenthalben endliche multiplikative Funktion \(W_0\) existiert. Daneben gibt es aber immer auch unendlich viele Klassen Riemannscher Flächen \(T\) vom Geschlecht \(p\), in denen zur gegebenen Nicht-Prymschen Charakteristik \textit{keine} Funktion \(W_0\) existiert. Sind ferner bei gegebener Prymscher Charakteristik die additiven Perioden \({\mathfrak C}_\nu\) an den Schnitten \(c_\nu\) und die zu eigentlichen Faktorenpaaren gehörigen Perioden \({\mathfrak A}_\nu\) sämtlich Null, so wird die allgemeinste zur Charakteristik gehörige, auf der ganzen Fläche \(T\) regulär analytische Funktion \(W\) durch eine Konstante repräsentiert. Der Verf. zeigt, daß\ auch dieser Satz für Nicht-Prymsche Charakteristiken nicht gilt, daß\ vielmehr bei gegebener Nicht-Prymscher Charakteristik zu den definierten Randbedingungen mindestens auf einer Riemannschen Fläche \(T\) vom Geschlecht \(p\) eine Funktion \(W\) existiert, die keine Konstante ist. Auch für die von \textit{A. Hurwitz} [Math. Ann. 41, 403--442 (1893; JFM 24.0380.02)] untersuchten Funktionen können ähnliche Sätze aufgestellt werden. So gilt bei Hurwitz, wo die Faktoren \(L_\sigma\) nicht sämtlich reell sind, daß niemals, wie auch die Querschnitte und Stigmata gewählt werden mögen, eine allenthalben endliche Funktion \(F\) existiert. Der Verf. zeigt, daß es im Gegensatze dazu in dem Falle, wo alle \(L_\sigma\) reelle Werte haben, immer Flächen \(T\) gibt, auf denen bei passender Wahl der Stigmata allenthalben endliche multiplikative Funktionen existieren. Im zweiten Teile der Abhandlung gibt der Verf. zunächst an, in welcher Weise sich der Existenzbeweis für die Prymschen Funktionen erster Ordnung, der bei Prym und Rost mit Hilfe der Methode der sukzessiven Influenzen erbracht wird, nach den neuesten Arbeiten von Hilbert und Weyl auch auf das Dirichtletsche Prinzip gründen lasse; eine Absicht, welche Prym bei Beginn seiner Untersuchungen gleichfalls hatte, aber damals aufgeben mußte, nachdem er sich von der Unzulänglichkeit dieses Schlußverfahrens in seiner älteren Form überzeugt hatte. Auch für die Bestimmung der Anzahl der linear unabhängigen allenthalben endlichen Funktionen, die bei ausgezeichneter Charakteristik \(p\), bei jeder anderen \(p -1\) beträgt, gibt der Verf. einen neuen Weg an, der sich wesentlich auf die Prym-Rostsche Fundamentalformel stützt. Ferner macht er Mitteilungen über den Existenzbeweis und den Eindeutigkeitssatz für die Prymsche Funktionen \(N\)-ter Ordnung, wobei er bemerkt, daß Prym und Rost seit Jahren im Besitze dieser und weitergehender Resultate seien, er aber seine Sätze ohne Kenntnis dieser Resultate und auf anderem Wege gefunden habe. Mit Ausblicken auf weitere Fragestellungen im Gebiete der Prymschen Funktionen schließt die Abhandlung.
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