Geometrische Untersuchungen zur Dynamik des freien starren Körpers im Raum. I. (Q1475144)

Frühere Arbeiten von \textit{R. S. Ball, F. Klein} und \textit{E. Study} stehen mit der Mechanik dadurch in Zusammenhang, daß\ sie Bewegungen in einem Zeitelement oder den Geschwindigkeitszustand untersuchen. In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch gemacht, diese Betrachtungen auf ein zweites Zeitelement auszudehnen und damit eine Klasse von Fragen aufzugreifen, die noch weit mehr in das Gebiet der Mechanik hineinspielen als jene geometrischen Untersuchungen. Es wird nämlich mit der Schraube der eingeprägten Kräfte (Dyname) jedesmal auch das ihr zugeordnete Beschleunigungssystem betrachtet. Bei kausaler Betrachtungsweise erhält durch ein System von eingeprägten Kräften jeder Punkt des bewegten Körpers eine ganz bestimmte Beschleunigung; die Gesamtheit der Beschleunigungen aller Punkte des bewegten Körpers wird als das Beschleunigungssystem bezeichnet. Es gibt dann im allgemeinen einen und nur einen Punkt, dessen Beschleunigung Null ist, den sogenannten Beschleunigungspol. Seine Bestimmung und seine Beziehungen zur erzeugenden Dyname sind die untersuchten Gegenstände. Die Frage nach der Zusammensetzung der Dynamen findet für die zu behandelnden Probleme ihre Bedeutung in der Frage nach der Superposition der von ihnen erzeugten Beschleunigungssysteme. Es seien die Beschleunigungspole zweier oder mehrerer Beschleunigungssysteme bekannt; wo liegt der Beschleunigungspol des durch Superposition desselben hervorgehenden resultierenden Beschleunigungssystems? Die Bewegungsfreiheit des Körpers sei (auch im zweiten Zeitelement) durch \(i (=1, 2, 3, 4, 5)\) Bedingungen beschränkt. Dadurch entsteht die Aufgabe, bei gegebenenem Geschwindigkeitssystem und gegebenen eingeprägten Kräften das Beschleunigungssystem und die Reaktionskräfte zu ermitteln. Die vorliegende, mit dem abgedruckten Artikel I noch nicht abgeschlossene Arbeit ``beschäftigt sich jedoch noch nicht mit diesen weiterreichenden Problemen''; die Eigenschaften des Beschleunigungspols bilden allein den Gegenstand der Untersuchung in dem gegenwärtigen Aufsatz.