Über die Trägheitsformen eines algebraischen Moduls. (Q1476139)

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Über die Trägheitsformen eines algebraischen Moduls.
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    Über die Trägheitsformen eines algebraischen Moduls. (English)
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    1913
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    Im Anschluß an zwei Arbeiten von \textit{Mertens} (F. d. M. 18, 105 (JFM 18.0105.*), 1886; 30, 158, 1899) über die Resultante werden ``Trägheitsformen'' untersucht, das sind Formen, die für einen algebraischen Modul in gewisser Weise charakteristisch sind. Es seien die \(x_i n\) unabhängige Variabeln, die \(\alpha_i( \geqq 0)\) ganzzahlig, so heißt \(\mu=\sum \alpha_i\) der Grad des Potenzproduktes \(x_1^{a_1}x_2^{a_2}\dots x_n^{a_n}\). Die \(k\) Potenzprodukte \(\mu^{\text{ten}}\) Grades seien in irgendeiner Reihenfolge \(X_\mu^{(1)}, X_\mu^{(2)},\dots,X_\mu^{(k)}\). Neben den \(x_i\) treten noch weitere, von ihnen und voneinander unabhängige Veränderliche oder ``Unbestimmte'' \(u_r\) auf. Die ganzen rationalen Funktionen \(G\) der \(a_i\) -- deren Koeffizienten einem bestimmten Rationalitätsbereich angehören -- bilden einen ``Bereich \(B\)'' und bilden dessen ``Elemente''. Eine ``Form'' \(F\) ist eine homogene ganzrationale Funktion der \(x_i\), deren Koeffizienten Elemente von \(B\) sind. Ist \(F\) vom Grade \(\mu\), so ist: \[ (1)\quad F=C_1X_\mu^{(1)}+C_2X_\mu^{(2)}+\cdots +C_kX_\mu^{(k)}=\sum CX_\mu, \] wo die \(C\) Elemente von \(B\) sind. Sind die \(v_1,\dots,v_r\) irgendwelche der \(x_i\) und \(u_r\), so ist \(F\) auch darstellbar als ganzrationale Funktion der \(v\): \[ (2)\quad F=\sum K_{\varrho_1\dots \varrho_r}v_1^{\varrho_1}\dots v_r^{\varrho_r}. \] Betrachtet man in \(F\) zwei Glieder, die durch einen und zwei Akzente unterschieden werden, so heißt nach \textit{Gauß} das erstere Glied ``höher'' oder ``niedriger'' als das letztere, je nachdem die erste nicht verschwindende der Differenzen \(\varrho_s^\prime-\varrho_3^{\prime\prime}(s=1,2,\dots,r)\) positiv oder negativ ist. Für zwei Formen \(F\) und \(F_1\) vom Typus (2) gilt der \textit{Gauß}sche Satz, daß das höchste Glied von \(F\). \(F_1\) das Produkt der höchsten Glieder von \(F\) und \(F_1\) ist. Zugleich gilt: Ist die Summe von mehreren Formen \(F,F_1,\dots,F_k\) identisch Null, so ist auch die Summe der höchsten unter den höchsten Gliedern dieser Formen identisch Null. Sind \(F\) und \(f_k(k=1,\dots,r)\) Formen, so bedeutet die Kongruenz \[ (3)\quad F\equiv 0 (\{f_k\}), \] daß sich \(F\) in die Gestalt setzen läßt: \[ (4)\quad F=\sum A_kf_k, \] wo die \(A\) wieder Formen sind. Bei gegebenen \(f_k\) bildet die Gesamtheit der Formen \(F(3)\) den ``Modul'' \(M=(\{f_k\})\). Eine Form \(T\) heißt ``Trägheitsform'' des Moduls \(M\), wenn dieser und der um \(T\) erweiterte Modul \(M'=(\{f_k\},T)\) in allen Formen, deren Grade eine gewisse Grenze übersteigen, übereinstimmen. Das Kriterium dafür, daß \(T\) eine Trägheitsform des Moduls \(M\) ist, lautet, daß eine Zahl \(\mu\), die ``Stufe'' von \(T\), existiert, so daß für jedes Potenzprodukt \(X_\mu\) die Kongruenz \(X_\mu T\equiv 0(M)\) erfüllt ist. Die \(T\) nullter Stufe, das sind die Formen des Moduls selbst, heißen ``uneigentliche'' Trägheitsformen. Nach \textit{Hilbert} (F. d. M. 22, 133 (JFM 22.0133.*), 1890) lassen sich alle \(T\) in der Form \[ T=\sum_{i=1}^k \mathfrak{A}_iT_i \] darstellen, unter den \(T_i\) geeignet gewählte Trägheitsformen verstanden. Soll \(T\) eigentlich sein, so dürfen die Grade der \(\mathfrak A\), und damit der von \(T\), eine gewisse Grenze nicht überschreiten. Es sei nun \(T\) eine eigentliche Form von der Stufe \(\mu\geqq r\geqq 0\). Dann sind alle \(X_r\). \(T\) Trägheitsformen von einer Stufe \(\leqq \mu-r\) und mindestens eine von der Stufe \(\mu-r\). Für \(\mu-r=1\) ergibt sich daher, daß, wenn ein Modul \(M\) überhaupt eigentliche Trägheitsformen besitzt, so auch eine solche von der \textit{ersten} Stufe. Ein Modul ohne eigentliche Trägheitsformen heißt ``abgeschlossen''. Im zweiten Abschnitt werden aus ``allgemeinen'' Formen \(f_i(i=1,\dots,r)\) gebildete Moduln untersucht. Dabei heißt eine Form allgemein, wenn ihre Koeffizienten zu den Unbestimmten (des Bereiches \(B\)) gehören. Sei \(m_i\) der Grad von \(f_i,a_{ik}\) der Koeffizient von \(x_k^{m_i}\) und es werde \(f_i=a_{ik}x_k^{m_i}-f_{ik}\) gesetzt. Die Form \(T\) kann, bei festem \(k\), als eine ganzrationale Funktion der \(a_{1^k},\dots,a_{r^k}\) betrachtet werden. Ersetzt man hier \(a_{ik}\) durch \(\frac{f_{ik}}{x_k^{m_i}}\), so geht \(T\) in eine Form \([T]_k\) über. Die Form \(T\) ist dann und nur dann Trägheitsform des Moduls \(M=(f_i)\), wenn für irgendeinen Index \(k\) die Form \([T]_k\) identisch verschwindet. Hieraus folgt, daß das Produkt \(TT'\) zweier Formen dann und nur dann Trägheitsform eines Moduls ist, wenn dies wenigstens von einem der Faktoren gilt. Unter den weiteren Sätzen erwähnen wir noch: Sind die \(f_i(i=1,\dots,n)\) allgemeine Formen der \(x_i\) mit den positiven Gradzahlen \(m_i\), so ist jede Trägheitsform erster Stufe des Moduls \(M=(f_i)\) vom Grade \(\varrho=\sum m_i-n\). Ist allgemeiner \(T\) eine eigentliche Trägheitsform \(\sigma^{\text{ter}}\) Stufe und \(\varrho^{\text{ten}}\) Grades, so gilt die Relation \(\varrho+\sigma=\sum m_i-n+1\). Im dritten Abschnitt werden im besonderen die Trägheitsformen eines aus \(n\) allgemeinen Formen \(f_i\) der \(x_i\) gebildeten Moduls \(M\) weiter untersucht. Zunächst ergibt sich, daß die Funktionaldeterminante \(I\) der \(f_i\) eine Trägheitsform erster Stufe von \(M\) ist. Allgemeiner läßt sich jede Trägheitsform \(T\) erster Stufe von \(M\) aus \(I\) ableiten, d.h. es ist: \[ T=AI+\sum A_if_i, \] wo \(A\) und die \(A_i\) passend gewählte Formen sind. In bezug auf die Abhängigkeit der Trägheitsformen von den Koeffizienten \(c_{ik}\) der \(f_i\) gilt zuvörderst, daß jede eigentliche Trägheitsform von \(M(f_i)\) in jedem \(c_{ik}\) mindestens vom ersten Grade ist. Ferner sei \(\sigma\) eine positive ganze Zahl, so daß \(1\leqq \sigma\leqq m_1\), dann gibt es \(s=\frac{(\sigma+n-2)!}{(\sigma-1)!(n-1)!}\) Trägheitsformen \(\sigma^{\text{ter}}\) Stufe \(T_k\) von \(M\), die in den \(c_{ik}\) linear sind, derart, daß der linear aus den \(T_k\) und \(f_i\) zusammengesetzte Ausdruck: \[ T=\sum A_k^\prime T_k+\sum A_if_i, \] wo die \(A_k^\prime\) Formen nullten Grades, die \(A_i\) irgendwelche Formen sind, nur dann verschwinden kann, wenn alle \(A_k^\prime\) verschwinden. Jede Trägheitsform \(\sigma^{\text{ter}}\) Stufe von \(M\) läßt sich in der obigen Form darstellen. Von besonderem Interesse sind unter den Trägheitsformen von \(M\) die von \textit{Mertens} eingehend behandelten vom Grade Null, die also von den Variabeln \(x\) nicht abhängen. Ist \(p=m_1m_2\dots m_n\) und \(p_i=\frac{m}{m_i}\), so gibt es eine ganze ganzzahlige Funktion \(R\) der \(c_{ik}\), die in den Koeffizienten von \(f_i\) homogen vom Grade \(p_i\) und Trägheitsform von \(M\) ist. \(R\) heißt die Resultante der \(f_i\). Jede Trägheitsform vom Grade Null ist durch \(R\) teilbar, so daß durch \(T=AR\) diese Trägheitsformen allgemein angegeben werden. Die Beweise hierfür werden vom Verf. im Anschluß an die obigen Sätze leicht erbracht.
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