Über die \textit{Gibbs}sche Erscheinung bei bestimmten Integralen. (Q1476741)

Angeregt durch die Arbeit von \textit{Gronwall} (Math. Ann. 72), hat \textit{Weber} die zuerst bei den \textit{Fourier}schen Reihen bemerkte sogenannte \textit{Gibbs}sche Erscheinung sich an Integralen klargemacht und ist dabei auf das folgende einfache Beispiel gekommen: Es ist \[ f(x)=\int^\infty_0 \;\frac{\sin\alpha x}{\alpha}\;d\alpha=-\frac{\pi}{2},\,0,\,+\frac\pi2\,, \] je nachdem \(x < 0\), \(= 0\), \(> 0\) ist. Setzt man \[ \int^x_0\;\frac{\sin\alpha}{\alpha}\;d\alpha=S(x),\text{ so ist }f(x)=\lim_{y=\infty} S(xy). \] Die Kurve \(\eta = S(x)\) hat ihre Extrema in \(\pi, 2\pi, 3\pi,\dots\) Das erste ist \(\eta_1=\text{1,85}\dots\), das zweite \(\eta_2 =\text{1,57}\dots\); die folgenden liegen dazwischen, und es ist \(\eta_2 < \frac\pi2 < \eta_1\). Konstruiert man nun für festes \(y\) die Kurve \(\eta = S(xy)\), so bleiben für jedwedes \(y\) die Extrema dieselben, liegen aber für große \(y\) dichter und dichter an der Ordinatenachse. Die ``Grenzkurve'' für \(\lim y = +\infty\) enthält also außer der Kurve \(f(x)\) selbst noch die Strecken \(\eta_2\dots \eta_1\) und \(-\eta_1\dots -\eta_2\) der Ordinatenachse, und das ist eben die \textit{Gibbs}sche Erscheinung.