Über die Raumzeitlinien der \textit{Minkowski}schen Welt. (Q1480543)

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Über die Raumzeitlinien der \textit{Minkowski}schen Welt.
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    Über die Raumzeitlinien der \textit{Minkowski}schen Welt. (English)
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    1912
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    Die Arbeit beschäftigt sich mit der Theorie der punktförmigen Ladung unter Zugrundelegung \textit{Minkowski}scher Anschauungen. Die einleitenden Paragraphen behandeln nach \textit{Goursat} die Integralformen und nach \textit{Ricci} und \textit{Levi-Civita} die Theorie der Invarianten einer quadratischen Differentialform. Es wird gezeigt, wie mit ihrer Hülfe in einem Raum von beliebig vielen Dimensionen und beliebiger Metrik in beliebigen generalisierten Koordinaten eine Vektoranalysis konstruiert werden kann. Diese wird auf den \(S_3\) und \(S_4\) angewandt, woraus auch die generalisierte Form der \textit{Maxwell}schen Gleichungen folgt. Hierauf wird zur punktförmigen Ladung übergegangen. Hierbei werden aus den \textit{Wiechert}schen Formeln für die Potentiale die \textit{Schwarzschild}schen Formeln für die Felder nach dem Vorgange von \textit{Abraham} durch direkte Differentiation abgeleitet, die betreffende Rechnung aber durch Aufstellung von neuen Formeln für die Verrückung des Lichtpunktes mit dem Aufpunkt, als deren Spezialfall sich das \textit{Doppler}sche Prinzip erweist, wesentlich vereinfacht. Es folgt die Aufstellung der \textit{Wiechert-Schwarzschild}schen Formeln in generalisierten Koordinaten nach der in der Einleitung gebrachten Methode. Der nächste Paragraph bringt dynamische Betrachtungen: da es eine strenge punktförmige Ladung nicht geben kann und die Berechnung der Kräfte, welche eine nicht punktförmige Ladung auf sich selbst ausübt, ohne Annahme über die Gestalt, in Ganzheit nicht durchführbar ist, wird nur der ohne diese Annahmen berechenbare Teil, die Reaktionskraft der Strahlung, wie sie \textit{Abraham} genannt hat, durch Auswertung eines dreifachen Integrals und nachfolgenden Grenzübergang zu unendlich großen Entfernungen ermittelt. Demgemäß werden im folgenden die Bewegungen der für hinreichende Entfernung als punktförmig zu behandelnden Ladung einfach als vorgegeben angesehen. Die metrische Natur des Relativitätsprinzips legt dann unter den möglichen Raumzeitlinien die Betrachtung der metrisch ausgezeichneten nahe; das sind solche, die eine Insichverschiebung gestatten, deren drei Krümmungen also konstant sind. In seiner Arbeit über den \textit{Born}schen starren Körper hat \textit{Herglotz} bereits diese betrachtet, ebenso wie eine zweite Klasse von Kurven, die Parallelkurven, welche die Orthogonaltrajektorien von \(\infty^3\) Räumen darstellen. Beide Klassen werden hier von einem anderen Gesichtspunkte betrachtet: es wird auch hier eine Hauptkurve, die Weltlinie der Ladung, vorgelegt, die Zuordnung der \(\infty^3\) Kurven der Schar erfolgt aber nicht wie beim \textit{Born}schen Körper (mit welchem übrigens diese Betrachtungen nichts zu tun haben) durch raumartige, sondern durch Minimalvektoren. Dem Aufpunkt wird so eine Bewegung vorgezeichnet, und es ergibt sich für die erste Klasse, die Kurven konstanter Krümmungen, die Konstanz des Feldes in einem generalisierten Achsenkreuz, eine Eigenschaft, die bisher nur für eine Spezies dieser Klasse, die \textit{Born}sche Hyperbelbewegung, bekannt war. Die letzten Paragraphen bringen sodann eine Darstellung der Differentialgeometrie des \(S_4\) nach Arbeiten von \textit{Brunel} (F. d. M. 13, 586 (JFM 13.0586.*), 1881) und \textit{Landsberg} (F. d. M. 26, 754 (JFM 26.0754.*), 1895) sowie nach \textit{Scheffer}s (F. d. M. 31, 561, 1900); hierbei wird insbesondere auf die orthogonale Transformation hingewiesen, welche den \textit{Frenet}schen Formeln zugrunde liegt. Die eben erwähnten zwei Kurvenklassen erweisen sich als die Bahnkurven eines im begleitenden Vierkant der Hauptkurve festen Radiusvektors, bzw. eines mit der Tangente starr verbundenen Radiusvektors. Die Anwendung auf die Weltlinie zeigt, daß die erwähnte Kontinuität des Feldes bei der ersten Klasse im begleitenden Vierkant des Lichtpunktes oder, bei vorhandener Reziprozität beider, des Aufpunktes stattfindet, so daß die Gestalt einer Ladung, deren Punkte solche Weltlinien besitzen, in diesem Bezugsystem als konstant angesehen werden kann. Die zweite Klasse ergibt das Verschwinden der magnetischen omponenten des Feldes in einem mit dem Aufpunkt mitbewegten System. Formal ist noch die konsequente Benutzung euklidischer Metrik zu erwähnen, welche durch die Abbildung \(x^{(4)}=i\,ct\) ermöglicht wird. Die Nachteile einer solchen Darstellung bei Realitätsfragen scheinen durch ihre Übersichtlichkeit und die Möglichkeit des Anschlusses an bekannte Resultate des \(S_4\) aufgewogen zu werden.
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