Zur Vorgeschichte der Entdeckung des \textit{Taylor}schen Lehrsatzes. (Q1481798)

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Zur Vorgeschichte der Entdeckung des \textit{Taylor}schen Lehrsatzes.
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    Zur Vorgeschichte der Entdeckung des \textit{Taylor}schen Lehrsatzes. (English)
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    1911
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    In der ersten Ausgabe (1687) der ``Principia'' benutzt \textit{Newton} bei der Behandlung des 10. Satzes des 2. Buches ein Verfahren, das, in unsere mathematische Sprache übersetzt, auf folgende Weise ausgedrückt werden kann: Wenn \(f(x)\) eine beliebige Funktion von \(x\) und \(h\) eine unendlich kleine Größe ist, so kann \(f(a+h)\) in eine unendliche Reihe von der Form \[ A_0+A_1h+A_2h^2+A_3h^3+A_4h^4+\cdots \] entwickelt werden. Dabei ist \[ A_0=f(a), A_1=f'(a), A_2=\lim_{h=0}\frac{f(a+h)-2f(a)+f(a- h)}{2h^2}, \] \[ A_3=\lim_{h=0}\frac{f(a+h)-2f'(a)\cdot h-f(a-h)}{2h^3}. \] Über die Werte der folgenden Koeffizienten, die \textit{Newton} für seinen Zweck nicht zu kennen braucht, bemerkt er nur, daß\ \(A_4\) von der Variation der Krümmung, \(A_5\) von der Variation dieser Variation abhängt. Einen kleinen Schritt weiter ging \textit{Newton} in der zweiten Auflage (1713) der ``Principia'', indem er für \(A_3\) einen geometrischen Ausdruck gibt, der analytisch übersetzt besagt, daß \[ A_3=\lim_{h=0}\frac{f(a+2h)-3f(a+h)+3f(a)-f(a-h)}{6h^3}. \] \textit{Newton} hatte also tatsächlich die vier ersten Glieder der \textit{Taylor}schen Reihe ausfindig gemacht; allerdings ist nach seiner Voraussetzung \(h\) eine unendlich kleine Größe. Auch das bekannte ``Scholium'' am Ende des ``Tractatus de quadratura curvarum'' (1704) deutet darauf hin, daß\ \textit{Newton} recht bald auf den \textit{Taylor}schen Lehrsatz gekommen sein würde, wenn er sich eingehender mit den Koeffizienten der von ihm aufgestellten Reihe beschäftigt hätte.
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