Die Kegelschnitte des \textit{Gregorjus a St. Vincentio} in vergleichender Bearbeitung. (Q1484725)

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Die Kegelschnitte des \textit{Gregorjus a St. Vincentio} in vergleichender Bearbeitung.
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    Die Kegelschnitte des \textit{Gregorjus a St. Vincentio} in vergleichender Bearbeitung. (English)
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    1910
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    Der belgische Jesuitenpater \textit{Gregorius a St. Vincentio} hat in seinem 1647 zu Antwerpen erschienenen ``Opus geometricum quadraturae circuli et sectionem coni decem libris comprehensum'' die drei umfangreichen Bücher IV bis VI der Untersuchung der Kegelschnitte gewidmet. Dieser Teil seines Werkes ist jedoch wenig bekannt und findet sich auch in der Literatur nur selten zitiert, obwohl oder vielleicht gerade weil er eine außerordentlich große Zahl von Sätzen enthält. Angeregt durch \textit{Moritz Cantor}, gibt der Verf. in dem vorliegenden Werk eine eingehende Analyse der inhaltsreichen Bücher des \textit{Gregorius}; er beleuchtet ferner sein Verhältnis zu den Schöpfungen des Altertums und zeigt insbesondere, wie weit \textit{Gregorius} von den Büchern des \textit{Apollonius} von Pergä über die Kegelschnitte abhängig ist. In der Einleitung gibt der Verf. einen Lebensabriß des \textit{Gregorius} sowie eine Übersicht über die Haupttheoreme der Lehre von den Kegelschnitten und analysiert die dem Buch III des ``Opus geometricum'' angehängten ``Prolegomena ad sectiones coni''. Hieran schließt sich eine Analyse der Bücher über die Ellipse, die Hyperbel und die Parabel. Im letzten Abschnitt wird eine eigentümliche Transformationsmethode des \textit{Gregorius}, welcher der Name ``per subtensas'' beigelegt wird, besonders behandelt; sie enthält in nuce die ganze analytische Geometrie der Kegelschnitte, und durch sie sowie durch seine ``Symbolisationen'' ist \textit{Gregorius} unter die Begründer der analytischen Geometrie zu rechnen. Die fortlaufenden Vergleiche mit den Kegelschnitten des \textit{Apollonius}, von denen übrigens beim Erscheinen des ``Opus geometricum'' nur die vier ersten Bücher bekannt waren, werden in einem Rückblick zusammengefaßt in der Beantwortung der Fragen: 1. Was vermissen wir bei \textit{Gregorius} gegen \textit{Apollonius}? 2. Inwieweit begegnen sich beide Schriftsteller? 3. Worin ging \textit{Gregorius} über \textit{Apollonius} hinaus? Als Hauptverdienste des \textit{Gregorius} werden hervorgehoben: Die Konstruktion der Parabel mit Hülfe projektiver Punktreihen, die Entdeckung des Oskulationskreises, die Verwendung der Kegelschnitte als geometrische Örter, die ``Symbolisationen'' und die Methode ``per subtensas''. Ein Sach- und Namenregister, das aber bei einigen Stichproben versagt hat, erleichtert die Benutzung des Werkes (vgl. F. d. M. 38, 65, 1907, JFM 38.0065.03).
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