Über die Definitionen der mathematischen Grundbegriffe. (Q1484807)

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Über die Definitionen der mathematischen Grundbegriffe.
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    Über die Definitionen der mathematischen Grundbegriffe. (English)
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    1910
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    Verf. beginnt mit geometrischen Betrachtungen: er zeigt, wie sich die geometrischen Begriffe zufolge der zwischen ihnen bestehenden Lehrsätze aufeinander reduzieren lassen, wie z. B. alle Beziehungsbegriffe der elementaren euklidischen Geometrie sich auf Grund des einen Begriffs ``zwei Punkte liegen von einem dritten gleich weit entfernt'' definieren lassen. In einem derartigen Aufbau der Geometrie, wie er z. B. von \textit{Pieri} (Torino Mem. (2) 49, 173-223; F. d. M. 30, 426, 1899, JFM 30.0426.02) durchgeführt worden ist, beruht das System der Definitionen auf der endlichmaligen Anwendung gewisser Definitionsprinzipe. Die Notwendigkeit, zu der bekannten \textit{Richard}schen Antinomie (alle Dinge, die Gegenstand des Denkens bilden, sind durch endlich viele Worte definiert, also abzählbar; andererseits ist schon die Menge aller reellen Zahlen nicht abzählbar) Stellung zu nehmen, führt dahin, das geometrische Kontinuum durch eine isomorphe Zahlenmannigfaltigkeit zu ersetzen, um den logischen Gehalt der Geometrie arithmetisch zu konstruieren. Damit aber ist letzten Endes alles auf die Mengenlehre zurückgeführt, die in logischer Hinsicht als die eigentliche Grundlage der mathematischen Wissenschaften erscheint. Es werden nun die verschiedenen Entwicklungsstufen des Mengenbegriffs aufgezeigt, und zum Schluß wird die \textit{Richard}sche Antinomie dadurch gelöst, daß die Mengenlehre es nur mit abzählbar vielen Beziehungsbegriffen zu tun hat, nicht etwa mit abzählbar vielen Dingen oder Mengen.
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