Bemerkungen über Oszillationstheoreme. (Q1486341)

Es sei die Differentialgleichung \[ (1)\quad \frac{d}{dx} \left( p \frac{dy}{dx} \right) +\lambda\varphi (x)y=0 \] gegeben; \(p\) ist nebst seiner ersten und zweiten Ableitung im ganzen Intervalle \(x = 0\) bis \(x = 1\) einschließlich der Grenzen stetig, von Null verschieden und positiv, \(\varphi\) eine im Intervalle und an den Grenzen zweimal stetig differenzierbare Funktion von \(x\), die nie negativ wird. Bezeichnet man jede den Randbedingungen \[ \begin{aligned} &[c_{11}y + c_{12}y']_{x=0} + [d_{11}y + d_{12}y']_{x=1}=0, \\ &[c_{21}y + c_{22}y']_{x=0} + [d_{21}y + d_{22}y']_{x=1}=0 \end{aligned} \] mit der Orthogonalitätsbedingung \[ p(0) \cdot [d_{11}d_{22} -d_{12}d_{21}] -p(1) \cdot [c_{11}c_{22}- c_{21}c_{12}]=0 \] genügende Lösung der Differentialgleichung (1) als Eigenfunktion und nennt die Anzahl ihrer Nullstellen im Innern des Intervalles die zugehörige Oszillationszahl, die um 1 vermehrt werden soll, wenn in einem oder in beiden Randpunkten eine Nullstelle der Lösung auftritt, so gilt folgender Satz: Die von Null verschiedene Oszillationszahl \(2n\) steht -- je nach der Art der vorliegenden Randbedingung -- zur Oszillationszahl \(2n + 1\) (bzw. \(2n - 1\)) in folgendem Reziprozitätsverhältnis: Gibt es 0, 1 oder 2 Eigenfunktionen zu \(2n\), so existieren zu \(2n+1\) (bzw. \(2n- 1\)) gerade 2, 1 oder 0 Eigenfunktionen.