On the minimum of the integral \(\int^{s_1}_{s_0} f(x,y,\theta,\kappa) ds\). (Q1486472)

Die Abhandlung bringt eine ausführliche Theorie des Problems, ein Integral in Parameterdarstellung, dessen Integrand zweite Ableitungen enthält, zu einem Extremum zu machen. In Verallgemeinerung eines von \textit{G. A. Bliss} für das einfachste Problem gemachten Ansatzes (F. d. M. 38, 408, 1907, JFM 38.0408.01) kann ein solches Integral von vornherein in der Form angenommen werden: \(\int^{s_1}_{s_0} f(x,y, \theta ,\kappa) ds\) , wo \(s\) die Bogenlänge, \(\theta\) den Winkel, den die positive Tangentenrichtung mit der \(x\)-Achse bildet, \(\kappa \left( =\frac{d\theta}{ds} \right)\) die Krümmung bezeichnet, und diese Form wird konsequent festgehalten. In der üblichen Weise wird durch Betrachtung der ersten Variation das Bestehen der \textit{Euler}schen Gleichung, durch Betrachtung der zweiten Variation die Bedingung von \textit{Legendre} und die Bedingung von \textit{Jacobi} als notwendig erwiesen. Der Unabhängigkeitssatz ergibt die \textit{Weierstraß}sche Formel für die Integraldifferenz, aus der zunächst die notwendige Bedingung von \textit{Weierstraß} hergeleitet wird. Was die hinreichenden Bedingungen anlangt, so beschränkt sich der Verf. auf das ``halbstarke Extremum'', d. h. auf das Extremum gegenüber allen hinlänglich benachbarten Vergleichskurven mit wenig verschiedenem Tangentenwinkel. Aber auch bei dieser Beschränkung ergibt sich hier ein Unterschied gegenüber dem einfachsten Problem in Parameterdarstellung: entsprechend der Tatsache, daß \(\kappa\) auf den Vergleichskurven alle reellen Werte haben kann, so daß der Variabilitätsbereich von \(\kappa\) ein \textit{nicht abgeschlossener} ist, kann hier aus dem Vorzeichen der \(E\)-Funktion auf der Extremale nicht auf ihr Vorzeichen in dem die Extremale umgebenden Felde geschlossen werden, wie dies ja auch beim einfachsten Probleme der Fall ist, wenn es nicht in Parameterdarstellung angesetzt wird; infolgedessen ist auch ein definites Zeichen der \(E\)-Funktion entlang der Extremale für ein halbstarkes Extremum nicht hinreichend; man muß dieses Zeichen auch in dem die Extremale umgebenden Felde als definit voraussetzen oder für \(| \kappa|\) eine obere Schranke festsetzen. -- Wurde bisher der Fall behandelt, daß Anfangs- und Endelement vorgeschrieben sind (\(x, y, \theta\) für Anfangs- und Endpunkt der Integration vorgeschrieben), so wird nun der Fall durchgeführt, daß das Anfangselement in einer ein- oder zweiparametrigen Schar von Linienelementen variieren kann. Sodann wird folgende Frage aufgeworfen: Die \textit{Weierstraß}sche Transformation der Integraldifferenz läßt sich durchführen mit Hülfe jedes Feldes, in dem der Unabhängigkeitssatz für alle zulässigen Vergleichskurven gilt, und das trifft sicher zu für die sogenannten \textit{Mayer}schen Felder; es fragt sich nun, ob es nicht auch andere Felder gibt, in denen der Unabhängigkeitssatz für alle zulässigen Vergleichskurven gilt. Es wird gezeigt, daß dies nicht der Fall ist. -- Endlich wird noch das Beispiel \(f (x, y, \theta , \kappa ) = \kappa^c\) näher behandelt. Die Extremalen können durch Quadraturen bestimmt werden, und zwar gehen alle aus einer speziellen durch die allgemeinste Ähnlichkeitstransformation hervor. Daraus ergibt sich ein einfaches geometrisches Kriterium für die konjugierten Punkte. Im Falle \(\kappa = - 1\) (der schon von \textit{Euler} behandelt wurde) sind die Extremalen Zykloiden, die bei Beschränkung auf Kurven, längs deren \(\kappa > 0\) ist, wirklich ein Minimum liefern; dies wird eingehend behandelt (auch für den Fall, daß der Zykloidenbogen sich bis zu einem singulären Punkt erstreckt) zuerst mit Hülfe der früher entwickelten allgemeinen Methoden, dann durch einen sehr einfachen, dem speziellen Probleme angepaßten Ansatz, mit dessen Hülfe auch noch der Fall behandelt wird, daß im Anfangs- und Endpunkte der Integration die Richtung nicht vorgeschrieben ist.