Zur Begründung des \textit{Dirichlet}schen Prinzipes. (Q1487605)

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Zur Begründung des \textit{Dirichlet}schen Prinzipes.
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    Zur Begründung des \textit{Dirichlet}schen Prinzipes. (English)
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    1910
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    Die vorliegende Note, die als eine vorläufige Mitteilung aufzufassen ist, soll den Grundgedanken einer neuen Methode der Behandlung gewisser Existenzbeweise an einem einfachen Beispiele erläutern. Es sei \(\Omega\) ein einfach zusammenhängendes Gebiet in der Ebene der Variablen \(x\) und \(y\), dessen Begrenzung \(\Gamma\) aus einer endlichen Anzahl von Strecken, die der \(X\)- oder der \(Y\)-Achse parallel sind, besteht. Es ist diejenige im Innern von \(\Omega\) reguläre Potentialfunktion zu bestimmen, die auf dem Rande eine vorgeschriebene stetige Wertfolge annimmt. Die Lösung der ersten Randwertaufgabe der Potentialtheorie für ein Rechteck wird hierbei als bekannt vorausgesetzt. Das Gebiet \(\Omega\) wird derart in eine endliche Anzahl von Rechtecken \(R_1,R_2,\dots,R_n\), deren Seiten den Koordinatenachsen parallel sind, zerlegt, daß die geradlinigen Begrenzungsstücke von \(\Gamma\) sowie ihre Verlängerungen zu den Seiten dieser Rechtecke werden. Es sei \(\varphi_0\) eine stetige Funktion, die auf \(\Gamma\) die vorgeschriebenen Werte annimmt. Unter geeigneten Voraussetzungen hat das Integral \[ D(\varphi_0)=\int\int_\Omega \left\{\left(\frac{\partial \varphi_0}{\partial x}\right)^2+\left(\frac{\partial \varphi_0}{\partial y}\right)^2\right\}dx dy \] einen bestimmten endlichen Wert. Es sei \(\varphi(x,y)\) eine Funktion, die auf \(\Gamma\) gleich \(\varphi_0\) ist und überdies einer Reihe weiterer Bedingungen genügt, deren Aufzählung hier unterbleiben muß. Aus jenen Bedingungen folgt insbesondere, daß \(D(\varphi)\) existiert. Es sei \(d\) die untere Grenze aller Werte \(D(\varphi)\). Man kann eine Folge von Funktionen (1) \((\varphi_1,\varphi_2,\dots,\varphi_h,\dots\) bestimmen, so daß \[ \lim_{h=\infty} D(\varphi_h)=d. \] Von der Folge (1) wird zu einer neuen Folge (2) \(v_1,\dots,v_h,\dots\) übergegangen; \(v_h\) stimmt auf dem Rande \(\Gamma_i\) des Rechteckes \(R_i(i=1,2,\dots,n)\) mit \(\varphi_h\) überein und genügt in \(R_i\) der Gleichung \(\Delta v_h=0\). Aus (2) läßt sich eine Folge \(v_{n_1},v_{n_2},\dots\) extrahieren, die in allen Rechtecken \(R_i\), höchstens mit Ausnahme der Eckpunkte, gleichmäßig konvergiert. \[ u=\lim_{h=\infty} u_{n_h} \] ist die gesuchte Potentialfunktion. Nachträglich zeigt es sich, daß bereits \[ u=\lim_{h=\infty} v_h \] ist.
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