Über \textit{Abel}sche Gleichungen und den Satz von \textit{Kronecker} über die Teilungsgleichungen der Lemniskate. (Q1488748)

In seiner bekannten Mitteilung in den Berliner Monatsberichten vom Jahre 1853 hat \textit{Kronecker} die Behauptung ausgesprochen, daß, ebenso wie die Wurzeln aller \textit{Abel}schen Gleichungen mit ganzzahligen Koeffizienten sich als rationale Funktionen von Wurzeln der Einheit darstellen lassen, auch zwischen den Wurzeln derjenigen \textit{Abel}schen Gleichungen, deren Koeffizienten nur ganze komplexe Zahlen von der Form \(a+b\sqrt{-1}\) enthalten, und den Wurzeln der Teilungsgleichungen der Lemniskate ein ähnlicher Zusammenhang besteht. Die letztere Behauptung ist bereits von \textit{Takagi} (Japan Journ. 19; vgl. F. d. M. 34, 237, 1903, JFM 34.0237.01) bewiesen worden. In der vorliegenden Arbeit gibt \textit{Mertens} einen neuen ausführlichen Beweis, der zeigen soll, daß die Mittel, mit welchen er früher (F. d. M. 36, 123, 1905, JFM 36.0123.02 und 37, 97, 1906, JFM 37.0097.02) den entsprechenden Satz für den Bereich der rationalen Zahlen bewiesen hat, auch in dem Bereiche \(i\) zum Ziele führen. Er entwickelt zunächst eine Reihe von Sätzen über \textit{Abel}sche Gleichungen für einen Rationalitätsbereich \(R\), der entweder der natürliche ist oder aus der Quadratwurzel aus einer negativen Zahl \(D\) hervorgeht. Von diesen Sätzen zitieren wir den folgenden: ``Es sei \(f=0\) eine zyklische Gleichung des Bereiches \(R\) mit den Wurzeln \(x_0,x_1,\dots, x_{n-1}\), deren Grad \(n\) eine Potenz \(\lambda^\pi\) einer Primzahl \(\lambda\) ist, und deren \textit{Lagrange}sche Resolventen \(L(\alpha) = x_0 + \alpha^{n-1}x_1 + \alpha^{n-2}x_2+ \cdots + \alpha x_{n-1}\) alle von Null verschieden sind. Kennt man spezielle zyklische Gleichungen \(n\)-ten Grades \(f_1 = 0, f_2 = 0, \dots, f_r = 0\) des Bereiches \(R\), für welche die den primitiven \(n\)-ten Einheitswurzeln \(\alpha,\dots\) entsprechenden Resolventen \(L_1(\alpha),\dots, L_2(\alpha),\dots, L_r(\alpha),\dots\) von Null verschieden sind und der Bedingung genügen, daß der Quotient \(\frac{L(\alpha)}{L_1(\alpha)\cdot L_2(\alpha)\dots L_r(\alpha)}\) für jede Wurzel \(a\alpha\) eine ganze Funktion \(G(\alpha)\) von \(\alpha\) mit Koeffizienten des Bereiches \(R\) ist, so sind die Wurzeln \(x_0,x_1, \dots, x_{n-1}\) ganze Funktionen der Wurzeln der speziellen Gleichungen und einer zerfallenden zyklischen Gleichung \(n\)-ten Grades.'' Die Anwendung auf den Bereich \(i\) ergibt dann das Resultat, daß, wenn \(n\) gleich einer ungeraden Primzahl \(\lambda\), die Wurzeln einer zyklischen Gleichung \(n\)-ten Grades des Bereiches \(i\) rational zusammensetzbar sind aus den Wurzeln zweier gewissen zyklischen Gleichungen (S. 282) \(f_1 = 0, f_2 = 0\) und aus den Wurzeln von zyklischen Gleichungen \(\lambda\)-ten Grades, welche durch \textit{Tschirnhausen}sche Transformationen aus Teilungsgleichungen der Lemniskate hervorgehen, die Primzahlen mit einer Norm von der Form \(k\lambda+1\) entsprechen, und daß im Falle \(n = \lambda^\pi\) die Wurzeln rational zusammensetzbar sind aus den Wurzeln von \(f_1 = 0, f_2 = 0\), aus Wurzeln von Lemniskatenteilungsgleichungen, die Primzahlen mit einer Norm von der Form \(kn + 1\) entsprechen, und aus den Wurzeln einer zyklischen Gleichung vom Grade \(n/\lambda\). Besonders behandelt werden dann noch die \textit{Abel}schen Gleichungen des Bereiches \(i\), deren Grad entweder 2 oder 4 oder eine höhere Potenz von 2 ist.