Über Minimalflächen, deren Randkurven wenig von ebenen Kurven abweichen. (Q1490171)

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Über Minimalflächen, deren Randkurven wenig von ebenen Kurven abweichen.
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    Über Minimalflächen, deren Randkurven wenig von ebenen Kurven abweichen. (English)
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    1909
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    \textit{Poisson} berichtet im J. für Math. 8, ``daß er im Besitz einer vollständigen Lösung des Minimalflächenproblems sei, wenn nur vorausgesetzt wird, daß sich die gegebene Randkurve oder die gegebenen Randkurven, welche die gesuchte Minimalfläche begrenzen sollen, genügend wenig von ebenen Kurven unterscheiden''. Eine Veröffentlichung ist aber nie erfolgt, und es ist daher wohl ``anzunehmen, daß \textit{Poisson} nachträglich einen Mangel an Strenge in seiner Lösung bemerkt und dieselbe nicht mehr weiter verfolgt hat''. -- Der Verf. wählt als Randkurve zunächst eine besonders einfache Raumkurve: (1) \(x^2+y^2=1, z=axy\). Je kleiner die Konstante \(| a|\) wird, um so weniger unterscheidet sich die gegebene Kurve von einer ebenen Kurve, nämlich von dem Kreise, in den sie sich auf die \(xy\)-Ebene projiziert. -- ``Wenn es uns gelingt, eine Funktion \(w(x, y)\) zu finden, welche mit ihren ersten und zweiten Ableitungen im Innern des Kreises \(x^2+y^2=1\) (mit Einschluß der Begrenzung) endlich, eindeutig und stetig ist, der Differentialgleichung: \[ \frac{\partial^2w}{\partial x^2}\left[1+\left(\frac{\partial w}{\partial y}\right)^2\right]+\frac{\partial^2w}{\partial y^2}\left[1+\left(\frac{\partial w}{\partial x}\right)^2\right]-2\;\frac{\partial^2 w}{\partial x\partial y}\;\frac{\partial w}{\partial x}\;\frac{\partial w}{\partial y}=0 \] genügt und bei unendlicher Annäherung des Punktes \((x, y)\) an die Kreisperipherie gleichmäßig gegen die Randwerte \(w=axy\) konvergiert, so stellen die Werte \(w(x,y)\) die \(z\)-Koordinaten eines Punktes eines Minimalflächenstückes dar, welches die Kurve (1) zur Randkurve hat, und zwar ist die Fläche eine Fläche stetiger Krümmung.'' -- Dem Verf. gelingt es, eine solche Funktion \(w(x,y)\) wirklich herzustellen unter der Bedingung \(| a| \leqq \delta\), wo \(\delta\) eine angebbare, von Null verschiedene, positive Zahl bezeichnet. Den Weg, der zur Lösung führt, bietet die Methode der sukzessiven Annäherungen. -- Die Arbeit ist in drei Abschnitte geteilt: 1. Hülfssätze über die logarithmischen Potentiale einer auf einer Kreisperipherie ausgebreiteten Massenbelegung. 2. Untersuchungen über logarithmische Flächenpotentiale. 3. Lösung des vorgelegten Problems aus der Theorie der Minimalflächen. -- Obgleich sich der Verf. hier durchaus auf das konkrete Beispiel der einfachen Randkurve (1) beschränkt hat, ist doch ``leicht ersichtlich, daß die Verallgemeinerung der Resultate auf Randkurven von der Form \(f(x,y)=0, z=a\varphi(x,y)\) keine wesentlichen Schwierigkeiten bietet. Hierbei ist vorauszusetzen, daß die Gleichung \(f(x,y)=0\) in der \(xy\)-Ebenee eine geschlossene, stetig gekrümmte, von Singularitäten freie Kurve darstellt und \(\varphi(x,y)\) eine längs dieser Kurve mit ihrer ersten und zweiten Ableitung endliche, eindeutige und stetige Funktion von \((x, y)\) bezeichnet''. Dazu kommen noch einige Stetigkeitsannahmen für die längs der Kurve \(f(x,y)=0\) genommenen zweiten Ableitungen von \(x, y, \varphi\) als Funktionen der Bogenlänge der Kurve.
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