Dispersionstheorie und Serienspektren. (Q1490627)

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Dispersionstheorie und Serienspektren.
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    Dispersionstheorie und Serienspektren. (English)
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    1909
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    Die Erweiterung der gewöhnlichen Dispersionstheorie für die Anwendung auf leuchtende Gase führt zu der Annahme, daß das Serienspektrum unendlich viel Linien enthalten müsse. Damit erweist sich aber die gebräuchliche Dispersionsformel als unbrauchbar; es würde dann z. B. leuchtender Wasserstoff für alle endlichen Wellenlängen einen unendlich großen Brechungsindex besitzen. Überhaupt berücksichtigt die gewöhnliche Theorie keine gegenseitige Einwirkung der verschiedenen Elektronenarten und damit nicht die auffallenden Gesetzmäßigkeiten der Serienstruktur. Zu einem vom mathematischen Standpunkt aus genügenden Ergebnis gelangt man, wenn man die Unendlichkeit der Serien zugibt und zu diesem Zwecke zunächst ein System mit endlichem Freiheitsgrade betrachtet, in dem man dann einen geeigneten Grenzübergang ausführt. Der Verf. erhält zunächst aus den \textit{Lagrange}schen Gleichungen ein System von Bewegungsgleichungen, die, abweichend von denen der gewöhnlichen Dispersionstheorie, nicht unabhängig, sondern miteinander gekoppelt sind. Der Grenzübergang ergibt sich dann nach dem von \textit{Rayleigh} in der Theorie des Schalles weitgehend benutzten Prinzip, das auch von \textit{Helmholtz} und \textit{Frank} bei akustischen Problemen angewendet ist, wonach man an Stelle der zuerst aufgestellten Gleichungen eine partielle Differentialgleichung mit entsprechenden Randbedingungen erhält. Verf. behandelt als einfaches Beispiel den der schwingenden Saite analogen Fall. Die Lösung erfolgt vermittelst der \textit{Fredholm}schen Theorie der Integralgleichungen in Anlehnung an \textit{Kneser} und \textit{Hilbert}. Schließlich wird gezeigt, daß die Entwicklungen auch für den Fall der Endlichkeit der Serien ihre Bedeutung beibehalten müssen.
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