An application of the form-problems associated with certain Cremona-groups to the solution of equations of higher degree. (Q1491479)

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An application of the form-problems associated with certain Cremona-groups to the solution of equations of higher degree.
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    An application of the form-problems associated with certain Cremona-groups to the solution of equations of higher degree. (English)
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    1908
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    Es handelt sich um gewisse Gruppen von Cremona Ttransformationen, die isomorph sind mit der symmetrischen Gruppe der Ordnung \(n!\). Diese führen zu Formproblemen und Kollineationsgruppen, bei denen die bekannten Parameter des Problems die projektiven Invarianten einer binären Form \(n\)-ter Ordnung \(f_n\) sind. Die bekannte Theorie der binären Formen wird so auf die weitgehendste Weise verwendet, um die Zahl der Parameter in der allgemeinen Gleichung \(n\)-ten Grades zu reduzieren. Zuerst wird die Form (Gleichung) fünften Grades \(f_5\) untersucht, wobei enge Berührung mit Kleins Ikosaedertheorie [\textit{F. Klein}, Vorlesungen über das Ikosaeder und die Auflösung der Gleichungen vom fünften Grade. Leipzig: Teubner (1884; JFM 16.0061.01)] stattfindet. Es werden \textit{Cremona}gruppen der Ordnung 120 und ihre Invarianten gegeben. Die durch diese Gruppen bestimmten Formprobleme enthalten als Parameter zwei absolute Invarianten der \(f_5\). Das Cremonasche Formproblem wird sodann in Beziehung gesetzt zum Kleinschen Problem ``der \(A\)''. Von diesem Probleme wird eine neue Lösung geliefert und mit allen erforderlichen Rechnungen durchgeführt. Nach Ansicht des Verf. dürfte eine einfachere Reduktion der \(f_5\) auf das ``\(A\)-Problem'' kaum möglich sein. Die Lösung der Gleichung fünften Grades kommt, nach Adjunktion der Quadratwurzel aus der Diskriminante, zurück auf die Ausziehung einer weiteren Quadratwurzel, auf die Bestimmung der Ikosaederirrationalität und auf Substitutionen in explizit gegebenen rationalen Ausdrücken. Die Diskussion des allgemeinen Falles läßt aber erst die Bedeutung dieses neuen \textit{Cremona}-Formproblems erkennen; einmal ergibt sich eine unmittelbare Reduktion in der Anzahl der Parameter des ursprünglichen Problems, andererseits stellt es sich dar als das erste in einer Reihe stets einfacher werdender Formprobleme, mit deren Hülfe die gegebene Gleichung ``lösbar'' ist. Die Begriffe ``Formproblem'' und ``Gleichungsproblem'' kommen dabei im wesentlichen zur Deckung. Die Arbeit zerlegt sich in folgende Abschnitte. In \(\S\) 1 wird die durch fünf Punkte einer Ebene bestimmte Cremonagruppe der Ordnung 120 untersucht; in \(\S\) 2 eine zweite solche, die bereits durch vier Punkte einer Ebene bestimmt ist. In \(\S\) 3 werden die damit verknüpften Formprobleme formuliert und diskutiert. In \(\S\) 4 wird die oben erwähnte Reduktion auf das Kleinsche Problem der \(A\) durchgeführt; daran schließt sich in \(\S\) 5 die neue Lösung des letzteren Problems. In \(\S \S\) 6, 7 werden die Folgerungen für die Lösung der Gleichung fünften Grades entwickelt. In \(\S\) 8 werden Verallgemeinerungen der beiden Cremonagruppen vorgenommen. Wir gehen noch auf einige Einzelheiten ein. Der ersten Cremonagruppe liegt das ``Projektivitätsproblem'' der Ebene zugrunde: gegeben sind zwei Reihen von \(n\) Punkten \(p_i, q_i (i = 0, 1,\dots, n - 1)\) in derselben Ebene oder auch in zwei verschiedenen Ebenen; gesucht werden Punkte \(x, y\), sodaß die beiden Büschel, die \(x\) mit den \(p\), resp. \(y\) mit den \(q\) verbinden, projektiv sind. Die Fälle \(n = 3, 4\) sind sofort zu übersehen. Im Falle \(n = 5\) besteht zwischen den Punkten \(x\) und \(y\) eine eineindeutige Cremona Transformation \(T\); diese ist von der fünften Ordnung und besitzt je sechs fundamentale Doppelpunkte; überdies ist \(T\) die allgemeinste \textit{Cremona} transformation dieses Typus. Werden die beiden Reihen von Doppelpunkten mit \(r_i, s_i (i = 0, 1,\dots,5)\) bezeichnet, so sind die sechs Geraden, die irgend einen Punkt \(x\) mit den \(r\) verbinden, projektiv zu den sechs andern, die den korrespondierenden Punkt \(y\) mit den \(s\) verbinden. Die zweimal sechs Punkte \(r, s\) bilden dann eine ``Doppelsechs'' (double-six-point). Jedem Punkte \(r_i\) ist ein bestimmter Punkt \(s_i\) ``zugeordnet'' (sodaß der Fundamentalkegelschnitt des einen Punktes nicht durch den andern hindurchgeht). Die Transformation \(T\) ist durch fünf Paare zugeordneter Punkte \((r, s)\) völlig bestimmt. Man wähle jetzt als diese die Punkte \(p, q\) derart, daß die eine Reihe, in irgendeiner Anordnung, mit der andern zusammenfällt; \(T\) ist dann periodisch, mit derselben Periode, wie die bezügliche Permutation. Hält man die fünf Punkte \(p_i\) fest und unterwirft die \(q\) allen \(5! = 120\) Permutationen, so entsteht eine Gruppe von \(120\) Transformationen \(T\), die isomorph ist mit der symmetrischen Gruppe von fünf Dingen. Eine Reihe von 120 ``konjugierten Punkten'' bestimmt ebensoviel Büschel von 5, nach den Punkten \(p\) laufenden Geraden, die alle projektiv sind. Auf diese Weise bestimmt eine binäre Form fünften Grades \(f_5\) eine Reihe von 120 konjugierten Punkten der Ebene, und umgekehrt eine Reihe von 120 konjugierten Punkten ein System von \(\infty^3\) projektiven \(f_5\). Wird die Cremonagruppe mit \(G_{120}\) bezeichnet, so entspricht eineindeutig jeder invarianten Kurve der \(G_{120}\) eine Invariante der \(f_5\). Es werden die besonderen Fälle diskutiert. So gibt es acht verschiedene Reihen konjugierter Punkte, deren Anzahl kleiner ist als 120, z. B. eine Reihe von 60 Punkten, entsprechend den \(f_5\) vom Typus \({z_1}^2 z_2 (z_1 + z_2) (z_1 + az_2)\), eine zweite solche entsprechend \(z_1 ({z_1}^2 + {z_2}^2) ({z_1}^2 + a{z_2}^2)\), ferner zwei Reihen von 30 Punkten, zwei von 20 Punkten, endlich je eine von 15 und 12. Aus dem obigen läßt sich die zweiteCremonagruppe der Ordnung 120 leicht ableiten. Irgendein Punkt \(y\) repräsentiert dann das System von \(f_5\), die projektiv sind zu den vier Geraden, die \(y\) mit vier der Punkte \(p\), etwa \(1, 2, 3, 4\) verbinden, nebst der Tangente des Kegelschnittes \((y 1234)\) in \(y\). Die Gruppe ist also bereits durch vier Punkte bestimmt; in der kanonischen Darstellung entsprechen den obigen fünf Geraden fünf Werte \(s_1, s_2, s_3, s_4, \infty\). Verlegt man zugleich von den fünf Wurzeln \(r_0, r_1,\dots, r_4\) der \(f_5\) etwa die erste ins Unendliche und, macht die Summe der vier andern gleich Null, so lassen sich die \(s_1, s_2, s_3, s_4\) einfach durch die Differenzen der \(r_0, r_1, r_3, r_4\) darstellen. Die neue Gruppe läßt sich erzeugen durch die Kollineationsgruppe \(G_{24}\) der vier Punkte \(1, 2, 3, 4\) und eine quadratische Verwandtschaft, für die drei der vier Punkte Fundamentalpunkte sind, während der vierte sich selbst entspricht. Nunmehr werden die mit der ersten \textit{Cremona} gruppe verknüpften Formprobleme in Betracht gezogen. Der Gruppe gegenüber bleibt invariant ein Netz von Kurven dritter Ordnung \(\varrho A^3 + \sigma AB + \tau C = 0\). Gibt man den \(A, B, C\), oder auch den Verhältnissen \(B/A^2 = \kappa\), \(C/A^3 = \lambda\) numerische Werte, so sind \(\varrho, \sigma, \tau\) an eine lineare Bedingung gebunden und bestimmen innerhalb des Netzes einen Büschel. Die verschiedenen Büschel dieser Art haben 900 Grundpunkte, von denen aber 780 für alle Büschel dieselben sind, sodaß nur 120 bewegliche Grundpunkte verbleiben. Diese bilden eine Reihe konjugierter Punkte. Ein solcher Büschel ist festgelegt durch die beiden Kurven \(A(B - \chi A^2) = 0\) und \(C - \lambda A^3 = 0\). Das Formproblem der Gruppe lautet dann: Haben \(\chi\) und \(\lambda\) vorgegebene numerische Werte, so soll man die Verhältnisse \(x_1 : x_2 : x_3\) für die zugehörigen 120 Punkte \(x\) ermitteln. Wird die Quadratwurzel aus der Diskriminante \(D\) der \(f_5\) adjungiert, so tritt eine Reduktion auf 60 Punkte ein, der \textit{Cremona}gruppe \(G_{120}\) auf eine \(G_{60}\), während die Verhältnisse \(\chi, \lambda\) durch zwei ähnliche zu ersetzen sind. Um jetzt den Zusammenhang mit dem \textit{Klein}schen Ikosaederproblem der \(A\) herzustellen, dient die zweite \textit{Cremona}gruppe. Durch fünf Raumpunkte \(q_i (i = 0, 1,\dots, 4)\) gehen \(\infty^2\) kubische Kurven, und auf ihnen bilden jene fünf Grundpunkte ein System projektiver \(f_5\); zwischen letzteren und den Kurven selbst besteht eine eineindeutige Korrespondenz, also auch eine solche zwischen den Kurven und den damaligen Punkten \((y)\) der Ebene. Es handelt sich um die Bestimmung der durch einen Punkt \(y\) gehenden Kurve. Die Koordinaten \(p\) der fünf Punkte \(q\) werden dabei in kanonischer Gestalt durch fünfte Einheitswurzeln dargestellt, woraus sich sofort eine einfache Parameterdarstellung der kubischen Kurven ergibt. Mit Hülfe des einer kubischen Kurve zugeordneten linearen Komplexes gelangt man zu dem grundlegenden Satze, daß irgend eine Invariante der \textit{Klein}schen Gruppe der \(A\) (oder auch eine simultane Invariante der beiden Gruppen der \(A\) und \(A^\prime\)), in den \(y\) ausgedrückt, eine Invariante der \textit{Cremona} gruppe \(G_{60}\) ist. Datauf wird die Äquivalenz des \textit{Klein}schen Formproblems der \(A\) mit dem oben angeführten der 60 Punkte im einzelnen festgestellt. Bei einer zweiten Lösung des Problems der \(A\) wird nachgewiesen, wie man sich mit der Ausziehung einer Quadratwurzel und der Adjunktion einer Wurzel der Ikosaedergleichung begnügen kann. Zugleich ergibt sich die Existenz einer gewissen \(\infty^1\) Schar quadratischer Systeme von invarianten rationalen Kurven, die das einfachste invariante System dieser Art, d. h. von rationalen Kurven, repräsentiert. Nunmehr lassen sich die Operationen, die die Lösung der allgemeinen Gleichung fünften Grades \(Q(z) = 0\) vermitteln, zusammenstellen: 1. Die Berechnung der rationalen Invarianten \(A, B, C, R\); 2. die Aufstellung der zu adjungierenden Größe \(\sqrt{D}\), d. i, der Quadratwurzel aus der Diskriminante; 3. die Lösung des \textit{Cremona}-Formproblems, die zu den 60 Punkten \(y\) führt; 4. irgend einer dieser 60 Punkte bestimmt eine binäre Form fünften Grades \(Q^\prime (s)\), deren Wurzeln \(\infty, s_1, s_2, s_3, s_4\) projektiv sind zu den Wurzeln der gegebenen Form \(Q(z)\); 5. sind \(\alpha_z, \delta_z\) die beiden linearen Kovarianten der Grade 5 und 13 von \(Q(z)\), \(D\) ihre Diskriminante, und \({\alpha_s}^\prime, {\delta_s}^\prime, D^\prime\) die entsprechenden Bildungen für die Form \(Q^\prime (s)\), so führt. Die lineare Transformation \(\frac {D \alpha_z} {\delta_z} = \frac {D^\prime \alpha_s^\prime} {\delta_s^\prime}\) die Größen \(\infty, s_1,\dots, s_4\) über in die gesuchten Wurzeln der vorgegebenen Gleichung \(Q(z) = 0\). Am Schlusse wird das \textit{Cremona}-Formproblem erweitert. Man hat dann \(n - 3\) absolute Invarianten, die numerisch vorgegeben sind; man soll die \(n - 3\) Koordinatenverhältnisse irgend eines Punktes einer zugehörigen beweglichen Reihe von \(n!\) konjugierten Punkten ermitteln.
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