Lehrbuch der Algebra. Zweite Auflage. Dritter Band: Elliptische Funktionen und algebraische Zahlen. (Zugleich 2. Auflage des Werkes: Elliptische Funktionen und algebraische Zahlen.) (Q1492195)

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Lehrbuch der Algebra. Zweite Auflage. Dritter Band: Elliptische Funktionen und algebraische Zahlen. (Zugleich 2. Auflage des Werkes: Elliptische Funktionen und algebraische Zahlen.)
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    Lehrbuch der Algebra. Zweite Auflage. Dritter Band: Elliptische Funktionen und algebraische Zahlen. (Zugleich 2. Auflage des Werkes: Elliptische Funktionen und algebraische Zahlen.) (English)
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    1898
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    \textit{H. Weber} hat den Plan einer Weiterführung seines Lehrbuches der Algebra, den er bereits in dem Vorwort zur ersten Auflage des zweiten Bandes (Juli 1896) angekündigt hatte, in der Weise verwirklicht, daß damit zugleich eine zweite Auflage seines im Jahre 1891 erschienenen Werkes: ``Elliptische Funktionen und algebraische Zahlen'' geliefert wird. Da der Referent dieses Werk ausführlich besprochen hat (F. d. M. 23, 455-458, 1891, JFM 23.0455.01), so wird es hier darauf ankommen, darzulegen, worin sich die zweite Auflage von der ersten unterscheidet. Die erste Auflage enthielt drei ungefähr gleich starke Teile, einen analytischen, einen algebraischen und einen zahlentheoretischen Teil. Aus den beiden ersten Teilen ist bei der zweiten Auflage das erste Buch entstanden, das nicht ganz die Hälfte des Werkes umfaßt. Weggefallen sind die Abschnitte VI: Einige Anwendungen der elliptischen Funktionen (Oberfläche des Ellipsoids, Drehung eines starren Körpers um seinen Schwerpunkt) und VII: Hülfssätze aus der Algebra, für die ja durch den zweiten Band des Lehrbuches der Algebra gesorgt ist. Hinzugekommen sind nur wenige Paragraphen, so im Abschnitt I (Elliptische Integrale) Ausführungen über ebene und räumliche elliptische Kurven, im Abschnitt II (Thetafunktionen) über Entwicklung von Thetaquotienten, im Abschnitt V (die Modulfunktionen) über Reihenentwicklungen der \textit{Weierstraß}schen Funktionen \(\wp(u)\) und \(\sigma(u).\) Im großen und ganzen ist aber die Darstellung unverändert geblieben. Die ersten fünf Abschnitte des zahlentheoretischen Teils: Komplexe Multiplikation, Berechnung von Klasseninvarianten, die Multiplikatorgleichung in der komplexen Multiplikation und die Zerfällung der Klassengleichung in Faktoren, \textit{Galois}sche Gruppe der Klassengleichung, die Normen der Klasseninvarianten \(f(\omega)\) haben den Stoff zu dem dritten Buch geliefert, wobei freilich die Anordnung verändert, nämlich der Abschnitt über die \textit{Galois}sche Gruppe der Klassengleichung vorgeschoben worden ist. Neu ist ein Abschnitt: \textit{Cayley}s Entwicklung der Modulfunktion, der den Schluß\ des dritten Buches bildet. Während, abgesehen von diesem Zusatz, auch hier keine wesentlichen Änderungen zu verzeichnen sind, hat der sechste und letzte Abschnitt des zahlentheoretischen Teils: Teilung der elliptischen Funktionen mit singulären Moduln eine gründliche Aus- und Umgestaltung erfahren und ist zu dem vierten Buche: Klassenkörper ausgewachsen; die Lehre von den Primidealen findet dabei ausführliche Berücksichtigung. Ganz neu sind das zweite und fünfte Buch. Den Übergang vom ersten Buche zum dritten und vierten bildet das zweite: Quadratische Körper, dessen reicher Inhalt durch die folgenden Stichworte gekennzeichnet werden möge: Diskriminante, algebraische Zahlen und Formen, Ideale in quadratischen Körpern, Ordnungen in quadratischen Körpern, Äquivalenz nach Zahlgruppen, Komposition der Formen und Ideale, Geschlechter der quadratischen Formen, Klassenzahl in quadratischen Körpern. Während bei dem zweiten Buch die quadratischen Formen das Band bilden, das es mit dem dritten: Komplexe Multiplikation verbindet, ist der Zusammenhang des fünften Buches mit den vier ersten lockerer. Mehrfach an ihn herangetretenen Wünschen entsprechend, hat \textit{H. Weber} hier einen Abriß\ der algebraischen Funktionen auf arithmetischer Grundlage gegeben, der sich im wesentlichen an die Abhandlung von \textit{Dedekind} und ihm selbst im J. für Math. 82 anschließt, aber durch die Anwendung der Theorie der Funktionale, auf die \textit{Weber} im zweiten Bande seines Lehrbuches die Theorie der algebraischen Zahlen gegründet hatte, eine Vereinfachung erfahren hat. Indem der Verf. in dem letzten Abschnitt eine Anwendung auf die \textit{Abel}schen Differentiale macht, kehrt er gewissermaßen zu dem Anfang des Werkes: Elliptische Integrale zurück, wobei er freilich einen erheblich höheren Standpunkt einnimmt und einnehmen darf. Wenn der Referent über die beiden ersten Bände erklärt hat (F. d. M. 29, 64, 1898, JFM 29.0064.01), selten habe sich die Kritik so einmütig zugunsten einer neuen Erscheinung ausgesprochen wie bei dem \textit{Weber}schen Lehrbuch der Algebra, so muß\ hierin auch der dritte Band eingeschlossen werden, der überall bewundernde Anerkennung gefunden hat.
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