Die Grundlagen der Geometrie. Abriß\ der Geschichte der Entwickelung der Lehre über die Grundlagen der Geometrie. (Q1494573)

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Die Grundlagen der Geometrie. Abriß\ der Geschichte der Entwickelung der Lehre über die Grundlagen der Geometrie.
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    Die Grundlagen der Geometrie. Abriß\ der Geschichte der Entwickelung der Lehre über die Grundlagen der Geometrie. (English)
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    1907
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    Als zweiter Band der umfangreichen Untersuchung des Verf. über die Grundlagen der Geometrie (vgl. F. d. M. 35, 493, 1904, JFM 35.0493.01 u. 36, 66, 1905, JFM 36.0066.02) erscheint dieser historische Abriß, welcher an sich eine umfangreiche Arbeit darstellt, wenn auch nicht alle Fragen mit ganzer Vollständigkeit der Analyse behandelt sind; denn das würde den Umfang des Bandes verdreifachen. Der Verf. beginnt mit einer verhältnismäßig kurzen Darstellung der älteren Periode von den Anfängen der Geometrie an. Die euklidischen Voraussetzungen sind etwas zu strenge beurteilt (Nr. 1-4, S. 1-25). Nach Erwähnung von \textit{Wallis, Saccheri} und \textit{Lambert} geht er zu \textit{Gauß, Bolyai} und \textit{Lobatschewsky}. Von hier an hält sich die Darstellung an Originalquellen. Er läßt nicht unerwähnt \textit{Wachter, Schweikart} und \textit{Taurinus}, weist auf die Rolle von \textit{Legendre} und \textit{Beltrami}. Hiernach wird der Übergang zu den Flächen konstanter Krümmung gemacht (\textit{Minding, Codazzi}). Danach geht der Verf. an die Besprechung des Wiederaufblühens der nicht-euklidischen Geometrie, hervorgerufen durch die Herausgabe des Briefwechsels von \textit{Gauß} mit \textit{Schumacher} (\textit{Baltzer, Hoüel} und \textit{Battaglini}) und durch die Leistung von \textit{E. Beltrami} (hier findet man die dagegen später geäußerten Bedenken bis auf die Hilbertsche Arbeit von 1901), um dann zur Würdigung des Werkes von \textit{B. Riemann} und der sich daran anknüpfenden Forschungen überzugehen. Weiter erörtert der Verf. die \textit{Cayley-Klein}sche Auffassung (Nr. 22, 23) und die funktionentheoretische Interpretation von \textit{H. Poincaré} (Nr. 24, S. 204-215). Nun folgt die Problemstellung von \textit{Helmholtz} nebst der an sie sich anknüpfenden Anwendung der Gruppentheorie auf die Frage über die Grundlagen der Geometrie. Diese Theorie wird bedeutend ausführlicher dargestellt als alle die übrigen. Zwei Kapitel sind Der darstellung der Gruppentheorie gewidmet (die erste Darstellung in russischer Sprache), soweit es für das Verständnis der Leistung von \textit{S. Lie} auf dem genannten Gebiete nötig ist (K. 26. Theorie der endlichen kontinuierlichen Gruppen, 27. Auffindung der Gruppen, 28. Die Gruppen der Bewegungen und der Ähnlichkeitstransformationen). Dann werden die Untersuchungen von \textit{S. Lie} über die Grundlagen der Geometrie dargestellt und die gruppentheoretischen Arbeiten anderer über dieselbe Frage besprochen. Nach Klassifizierung und kurzer Besprechung weiterer Literatur widmet der Verf. besondere Kapitel den folgenden Gegenständen: 32. Unabhängigkeit der projektiven Geometrie von dem euklidischen Postulat. 33. Die Lehre von der Kontinuität (\textit{Bolzano, Cantor, Heine, Dedekind}). 34. Problem des Messens. Prinzip des Archimedes. [Über die Untersuchungen betreffs des fundamentalen Satzes der projektiven Geometrie sowie über die transfinite Arithmetik von \textit{G. Cantor} und die von \textit{Veronese} und \textit{Levi-Civita}.] 35. Begründung der Geometrie der Lage. \textit{Pasch}. 36. Begründung der Geometrie der Lage. Italienische Schule. 37. \textit{Pieri}. 38. \textit{Hilbert}. Doch wird von den Untersuchungen \textit{Hilberts} verhältnismäßig nur wenig gesprochen; das hängt mit der Aufgabe des andern Bandes zusammen, welcher die selbständigen Untersuchungen des Verf. und seine Bearbeitung der Frage über die Grundlagen der Geometrie enthält. Mit der Besprechung seiner Stellung gegenüber den andern schließt der Verf. seine Darstellung. Er sagt, sein Ziel sei, die Ideen von \textit{Riemann} und \textit{S. Lie} durchzuführen, doch dabei auf synthetischem Boden zu bleiben. Ein Namenregister folgt dem Bande. -- Einige Kapitel des Buches sind auch in dem jetzt vom Verf. herausgegebenen ``Boten für Experimentalphysik und Elementarmathematik'' abgedruckt (vgl. F. d. M. 35, 493, JFM 35.0493.01 u. 36, 66,JFM 36.0066.02), außerdem noch Kap. 33 in Nr. 438, Kap. 34 Nr. 439, 440-441.
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