Über die ``Demonstratio \textit{Jordani} de algorismo''. (Q1496392)

Es handelt sich hier um eine bisher fast unbekannte Algorismusschrift, die wesentlich denselben Zweck wie der bekannte ``Algorithmus demonstratus'' verfolgt, und die schon im 13. Jahrhundert dem \textit{Jordanus} beigelegt worden ist. Zuerst werden die Definitionen und die 34 Sätze dieser ``Demonstratio de algorismo'' nach einer Handschrift der Kgl. Bibliothek in Berlin zum Abdruck gebracht und erläutert; es ergibt sich dabei, daß die Form der Darstellung \textit{euklidisch} ist, daß die Rechenoperationen wesentlich die der anderen gleichzeitigen Algorismusschriften sind, und daß nur Quadratwurzelausziehung, aber nicht Kubikwurzelausziehung gelehrt wird. Die meisten der 34 Sätze sind nur Hülfssätze, z. B. der Satz, daß jede Zahl nur auf eine einzige Weise durch die neun Ziffern und die Null ausgedrückt werden kann. In betreff der Verfasserfrage weist \textit{Eneström} darauf hin, daß man aus inneren Gründen geneigt sein muß, die Schrift dem \textit{Jordanus} zuzuweisen, und daß dadurch die von \textit{Cantor} herrührende Hypothese, \textit{Jordanus} sei ein mittelbarer Schüler des \textit{Alnasawi} gewesen, durchaus hinfällig wird. In Wirklichkeit kommt nämlich in der ``Demonstratio de algorismo'' nichts vor, was ihr Verf. nicht aus den um 1200 vorhandenen lateinischen Bearbeitungen arabischer Rechenbücher entnehmen konnte.