Elementare Mengenlehre. (Q1496470)

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Elementare Mengenlehre.
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    Elementare Mengenlehre. (English)
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    1906
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    Während in der Regel nach \textit{R. Dedekind} eine endliche Menge als eine solche erklärt wird, die nicht unendlich ist, d. h. nicht einem echten Teile ihrer selbst ein-eindeutig zugeordnet werden kann, wird hier eine elementare Theorie der endlichen Mengen gegeben, nämlich eine solche, bei der von dem Unendlichkeitsbegriff überhaupt kein Gebrauch gemacht wird. Es soll auf diese Weise der Zahlbegriff auf ein Fundament gestellt werden, das von den bekannten Paradoxien gewisser unendlicher Mengen unabhängig ist. Es wird zu diesem Zwecke der Begriff der Ordnung der Menge vorangestellt und eine endliche Menge als eine ordnungsfähige Menge definiert, die bei jeder möglichen Ordnung ein kleinstens Element hat. [So nach dem mit einigen Kürzungen und Verbesserungen verstehenen Wiederabdruck der Abhandlung im 3. Band der ``Enzyklopädie der Elementar-Mathematik'' von \textit{Heinrich Weber, Josef Wellstein} und \textit{Rudolf H. Weber}, Leipzig 1907]. Damit wird die Eigenschaft einer endlichen Menge, mit keinem echten Teile ihrer selbst äquivalent zu sein, zu dem beweisbaren Hauptsatze der elementaren Mengenlehre. Aus dem Begriffe der endlichen Menge erhält man den Begriff der Zahl, indem man alle unter sich äquivalenten Mengen in dieselbe Klasse rechnet und allen denselben Namen gibt. Dieser Name ist gleichzeitig eine Bezeichnung für die ``Idee'' jener Klasse und heißt die ``Zahl'' einer jeden jener äquivalenten Mengen. Indem der Verf. die Zahl als etwas neu zu Schaffendes, von den einzelnen äquivalenten Mengen und auch von ihrer Gesamtheit Verschiedenes auffaßt, knüpft er an einen Ausspruch \textit{Dedekinds} von der schöpferischen Tätigkeit des Menschengeistes an und stellt sich gleichzeitig der Ansicht entgegen, daß die Zahl der \textit{Inbegriff} aller mit einer bestimmten Menge äquivalenten Mengen sei.
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