Sur les points dicritiques. (Q1497075)

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Sur les points dicritiques.
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    Sur les points dicritiques. (English)
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    1906
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    Die Untersuchung der Integrale einer Differentialgleichung \[ X(x,y)\frac {dy}{dx}=Y(x,y) \] in der Umgebung des vielfachen Punktes \(x=0\), \(y=0\) der Kurven \(X=0\), \(Y=0\) kann im \textit{reellen} Felde, wie \textit{Bendixson} gezeigt hat, stets vollständigdurchgeführt werden. Aber das Studium dieser Integrale im \textit{komplexen} Felde hat bisher nur wenige präzise Resultate ergeben, ausgenommen die Untersuchung der für \(x=0\) algebroiden Integrale, die vollständig erledigt ist. Wenn Verf. auch zeigen konnte (J. de l'Éc. Pol. (2) 9, 5-125; F. d. M. 35, 331, 1904, JFM 35.0331.02; Ann. de l'Univ. de Grenoble 17, 1-51; F. d. M. 36, 390, 1905, JFM 36.0390.02), daß in den meisten Fällen unendlich viele Integrale existieren, für welche \(y\) zugleich mit \(x\) der Null zustrebt, so bieten diese Integrale doch sehr verschiedene Singularitäten dar, deren Untersuchung schwierig ist. Wenn beliebig nahe an \(x=0\), \(y=0\) gelegene Anfansbedingungen \(x_0,y_0\) gegeben sind, so weiß man im allgemeinen nicht, wie sich das Integral in bezug auf diese Anfangswerte verhält, wenn \(x\) der Null zustrebt; man weiß nicht, ob dieses Integral in der Umgebung von \(x=0\) eine endliche oder unendliche Zahl kritischer Punkte besitzt. In dem besonderen Falle, wo \(x\) ein Faktor von \(X\) ist, gestattet kein allgemeiner Satz die Behauptung, daß \(y\) einer Grenze zustrebt, während \(x\) nach 0 geht, und in der Tat kann \(y\) unter Umständen überhaupt keine Grenze besitzen. Die Schwierigkeit, alle diese Fragen in den allgemeinsten Fällen zu beantworten, hat den Verf. zu seinen besonderen, aber sehr präzisen Untersuchungen für den Fall eines ``dikritischen Punktes'' veranlaßt. Er betrachtet die Gleichung \[ (1)\quad [xA(x,y)+\varphi_n(x,y)+\dotsm ]\frac {dy}{dx}=yA(x,y)+\psi_n(x,y)+\dotsm , \] worin beide Seiten Entwicklungen nach Potenzen von \(x\) und \(y\) enthalten, von denen nur die Glieder niedrigster Dimensionen hingeschrieben sind, nämlich die homogenen Polynome \(A,\varphi_n,\psi_n\) von den Dimensionen \(n-2\), \(n\) und \(n\). Es wird vorausgesetzt, daß für keinen Wert von \(x\) und \(y\) gleichzeitig \(A(x,y)\) und \(y\varphi_n(x,y)+x\psi_n(x,y)\) verschwinden. Dann gelten die folgenden zwei Sätze: 1. Man kann eine Zahl \(\varepsilon\) derart finden, daß, wenn \(|x_0|<\varepsilon\) und \(|y_0|<\varepsilon\) ist, das Integral von (1) mit den Anfangswerten \(x_0\), \(y_0\) für \(|x|<|x_0|\) entweder holomorph ist und mit \(x\) gegen Null konvergiert, oder algebroid und alsdann mindestens ein Zweig mit \(x\) der Null zustrebt. 2. Alle Zweige des betrachteten Integrals konvergieren mit \(x\) gegen Null, wenn \(x\) ein Faktor der linken Seite von (1) ist; für jedes durch einen Nachbarpunkt von \(x=0,y=0\) gehende Integral konvergiert \(y\) auf irgend eine Art gegen Null, wenn \(x\) der Null zustrebt. -- Die einzigen Integrale, für welche \(x\) und \(y\) gegen Null konvergieren, sind die für \(x=0\) algebroiden (im allgemeinen holomorphen) Integrale; ihre Existenz in unendlicher Anzahl ist wohl bekannt, aber man hatte nicht geprüft, ob sie die einzigen seien, für welche \(x\) und \(y\) gegen Null konvergieren. Überdies liefert der zweite Satz hinreichende Bedingungen dafür, daß \(y\) mit \(x\) gegen Null konvergiert; es ist das eins der wenigen Beispiele, wo die Existenz einer Grenze für \(y\) nicht aus dem Theorem von \textit{Painlevé} gefolgert werden kann und doch die Existenz dieser Grenze für \(y\), während \(x\) \textit{im komlexen Felde} der Null zustrebt, ohne Integration der Gleichung (1) sich ergibt. - Diese Resultate können teilweise bestehen bleiben, selbst wenn \(A(x,y)\) und \(y\varphi_n(x,y)+x\psi_n(x,y)\) für gewisse Werte von \(x\) und \(y\) gleichzeitig verschwinden; so gilt z. B. noch der zweite Satz, vorausgesetzt, daß \(A(x,y)\) nicht \(x\) als Faktor enthält.
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