Over de beweging van een metaaldraad door een stuk ijs. (Q1497776)

Infolge der Gefrierpunktserniedrigung des Wassers durch Druckerhöhung bewegt sich bei dem bekannten Versuche über Regelation des Eises ein belasteter Metalldraht langsam durch einen Eisblock. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung wird hier berechnet. Dazu wird ein unendlich langer Kreiszylinder vorausgesetzt, der senkrecht zu seiner Achse belastet durch ein unendlich großes Eisstück gedrückt wird. Der Berechnung liegt die Anschauung zugrunde, daß sich um den Metalldraht eine im Verhältnis zu seinem Durchmesser sehr dünne Wasserschicht bildet, während an der Grenze von Wasser und Eis ein von unten nach oben abnehmender Druck besteht, der aus der Kraft zu berechnen ist, die auf die Längeneinheit des Zylinders ausgeübt wird. Bei der Langsamkeit des Vorganges entspricht in jedem Punkte die Temperatur nahezu dem Drucke, während der Wärmestrom infolge dieser Temperaturverteilung unter der Annahme eines stillstehenden Drahtes berechnet werden kann. Oben an der Grenze von Eis und Wasser wird Wärme abgeführt; unten durch Leitung zugeführt; oben gefriert Wasser, unten schmilzt es. Da die geschmolzene Menge aus dem Wärmestrome zu berechnen ist, so folgt daraus wieder die Senkgeschwindigkeit. Die Rechnung stimmt, wie noch kurz mitgeteilt wird, nicht gut mit neueren Versuchen von \textit{Meerburg} überein; dies wird den im Verhältnis zu der sehr dünnen Wasserschicht bedeutenden Unebenheiten des Drahtes zugeschrieben, in deren Folge die hydrodynamische Rechnung nicht mehr genau zutrifft.