Sur les fondements de la logique et de l'arithmétique. (Q1498188)
From MaRDI portal
scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Sur les fondements de la logique et de l'arithmétique. |
scientific article |
Statements
Sur les fondements de la logique et de l'arithmétique. (English)
0 references
1905
0 references
(Auch JFM 36.0084.03) Da die Grundlagen der Arithmetik bereits in die elementaren Fragen der Logik hineinspielen, ist die Begründung der Arithmetik, insbesondere der Nachweis der Widerspruchslosigkeit des Zahlbegriffs, nur mit einer gleichzeitigen Untersuchung der Logik selbst möglich. Es werden daher die Operationen des Definierens und Schließens ihres gedanklichen Gehaltes bis auf den rein kombinatorischen Rest entkleidet. So bleiben gewisse einfache Gedankendinge und deren Kombinationen übrig. Diese Kombinationen müssen in zwei Klassen zerfallen, in ``Seiende'' und ``Nichtseiende''. Ein ``Widerspruch'' entsteht dadurch, daß\ eine solche Kombination zu beiden Klassen gehört. Die Prinzipien der Verteilung in die beiden Klassen sind die ``Axiome'', und es handelt sich daher um den Nachweis, daß\ aus diesen ein Widerspruch nicht entstehen kann. Wenn \(x, y\) irgend welche Kombinationen der einfachen Gedankendinge \(1, =, \mathfrak{ u, f, f'}\) sind, so sollen die Kombinationen \((1)\;x=x\), \((3)\;{\mathfrak f( u}x)={\mathfrak u (f'} x)\) \textit{stets} zu den Seienden, \((4)\;{\mathfrak u} x={\mathfrak u} y\) \textit{dann}, wenn \({\mathfrak f (u} x)={\mathfrak f( u}y)\) zu den Seienden zählt, \((2)\;w(x)\) und \(w(y)\) zur \textit{gleichen} Klasse, wenn \(x=y\) zu den Seienden zählt, und \((5)\;{\mathfrak f( u} x)= {\mathfrak u} 1\) stets zu den \textit{Nichtseienden} gerechnet werden. Hiernach können wegen (1)-(4) nur solche Kombinationen zu den Seienden gerechnet werden, die die Form \(\alpha=\beta\) haben, worin \(\alpha\) und \(\beta\) aus gleichviel einfachen Dingen bestehen. Dagegen steht von der einzigen zu den Nichtseienden zu rechnenden Kombination (5) fest, daß\ sie rechts zwei, links mindestens drei einfache Dinge enthält. Zu einem Widerspruch können daher die fünf Axiome nicht führen. Der Sinn das Zeichens \(\mathfrak u\) ist ``unendliche Menge'', \({\mathfrak u}x\) ``Element der unendlichen Menge'', \({\mathfrak f(u }x)\) ``folgendes Element'', \({\mathfrak f'}\) ``begleitende Operation''. Durch Einführung neuer Gedankendinge entstehen neue Kombinationen, und diese erfordern neue Axiome zu ihrer Verteilung in die beiden Klassen. Hierbei tritt jede Menge zunächst als einfaches Gedankending \(m\), jedes ihrer Elemente zunächst als Kombination \(m \xi\) auf, wodurch die mengentheoretischen Widersprüche vermieden werden. So kann man die Menge \(m\) aller Dinge \(\xi\), für die eine Kombination \(a(\xi)\) zu den Seienden gehört, als widerspruchslos nachweisen, indem man zeigt, daß\ ein etwa vorhandener Widerspruch schon vor der Einführung von \(m\) und vor Aufstellung der \(m\) definierenden Axiome vorhanden gewesen sein muß.
0 references