Zum Kontinuumproblem. (Q1498219)

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Zum Kontinuumproblem.
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    Zum Kontinuumproblem. (English)
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    1905
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    Es ist \(\aleph_y^{\aleph_a}>\aleph_y,\) wenn \(\aleph_y\) auf eine Reihe Alefs unmittelbar folgt, deren Ordnungstypus eine Limeszahl von der Mächtigkeit \(\aleph_a\) ist. Verf. beweist diesen Satz für \(\aleph_a=\aleph_0\), also für Reihen vom Typus \(\omega\). Durch die zu enge Fassung der Voraussetzung in dem Ansatz \(y=\mu+\omega\) macht er aber die spezielle Anwendung auf die Mächtigkeit \(\aleph_0^{\aleph_0}={\mathfrak c}\) des Kontinuums \(({\mathfrak c}>\aleph_0)\) unverständlich. -- Der Beweis erfolgt durch eine allgemeine Betrachtung. Ist \(\mathfrak s\) die Summe, \(\mathfrak p\) das Produkt einer Reihe von Mächtigkeiten, die den Typus \(\omega\) besitzt, so ist \({\mathfrak p \overset {=} <\mathfrak s}^{\aleph_0}.\) (Übrigens ist auch \({\mathfrak s \overset {=} < p}\) und \({\mathfrak s}^{\aleph_0}={\mathfrak p}^{\aleph_0}\), sofern \(\mathfrak p\) transfinit ist, d. h. sofern wenigstens eine Mächtigkeit der Reihe selbst transfinit oder eine transfinite Anzahl von ihnen größer als 1 ist.) Ist ferner jede der Mächtigkeiten der Reihe größer als die vorhergehenden, so ist \(\mathfrak s<\mathfrak p\), also \(\mathfrak s<\mathfrak s^{\aleph_0}\). Wählt man die Reihe speziell als \(\aleph_{\mu}, \aleph_{\mu+1}, \aleph_{\mu+2}, \dots,\) so wird \({\mathfrak s}=\aleph_{\mu+\omega}\), und es ergibt sich der genannte Satz: \[ \aleph_{\mu+\omega}^{\aleph_0}> \aleph_{\mu+\omega}. \] Mit dem Kontinuumproblem in Zusammenhang tritt er durch die Formel \(\aleph_x^{\aleph_0}=\aleph_x \cdot {\mathfrak c},\) die aus einem allgemeineren Satz von \textit{Bernstein} folgt. (Untersuchungen zur Mengenlehre. Diss. Göttingen 1901, Math. Ann. Bd. \textit{61}, 117 ff.). Sie gilt für jedes endliche \(x\). Ist \(\mathfrak c\) ein Alef, \(\aleph_{\mu}\), so folgt wegen \(\aleph_{\mu}+\omega \cdot \aleph_{\mu}= \aleph_{\mu+\omega}\) für \(y=\mu+\omega\) aus dem \textit{König}schen Satz \[ \aleph_{\mu+\omega}^{\aleph_0}> \aleph_{\mu+\omega} \cdot {\mathfrak c}. \] Also gibt es sicher transfinite Zahlen \(x\), für die der \textit{Bernstein}sche Satz nicht richtig ist. Gilt dagegen \textit{Bernstein}s Satz auch für alle transfiniten \(x\), so ist \(\mathfrak c\) größer als alle Alefs, und umgekehrt, wodurch dieser Satz trivial wird. In seiner ersten Veröffentlichung hat \textit{Bernstein} die Beschränkung auf endliche \(x\) nicht angegeben, so daß\ \textit{König} in seinem Vortrag den Schluß\ auf die Unmöglichkeit zog, das Kontinuum wohlzuordnen. In der Form der Zurücknahme dieses Schlusses und in dem Hinweis auf den Zusammenhang des Kontinuumproblems mit dem Gültigkeitsbereich des \textit{Bernstein}schen Satzes liegt meines Erachtens nichts, was \textit{Bernstein}s gereizte Entgegnung in den Math. Ann. rechtfertigt.
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