Über lineare Differenzengleichungen. (Q1501319)

Die Analogien zwischen den linearen Differential- und Differenzengleichungen sind schon früh erkannt (\textit{Euler, Laplace, Lagrange} u. a.) und später (\textit{Mansion, Heymann, Pincherle, Seliwanoff} u. a.) weiter verfolgt, aber trotzdem noch nicht ganz erschöpft worden. Verf. bringt einige neue, hauptsächlich von ihm selbst gefundene Analogien zur Sprache. 1. Erniedrigung der Ordnung einer linearen homogenen Differenzengleichung bei Kenntnis einer, bzw. mehrerer partikularen Lösungen; Aufstellung eines kanonischen Fundamentalsystems von Lösungen. 2. Gleichungen mit konstanten Koeffizienten. 3. Erniedrigung der Ordnung der Gleichung, wenn sie Lösungen mit einer anderen gemein hat: Auffindung des größten gemeinsamen (symbolischen) Teilers durch das Kettenbruchverfahren (\textit{Pincherle, Mansion, Guldberg}). 4. Die der \textit{Abel}schen Relation für Differentialgleichungen entsprechende Relation von \textit{Heymann} (J. für Math. \textit{109}, 114; \textit{Guldberg} C. R. \textit{137}, 560). 5. Rationale Differenzenfunktionen der Lösungen eines Fundamentalsystems: Analoga der \textit{Appell}schen Invariantentheorie und der \textit{Picard}schen Resolvente. 6. Assoziierte Differenzengleichungen. 7. Rationelle Integrationstheorie: Analogon der \textit{Picard-Vessiot}schen Gruppentheorie. 8. Anwendung der in 7. auseinandergesetzten Theorie auf die lineare Differenzengleichung zweiter Ordnung.