Étude sur les invariants intégraux. (Q1509657)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Étude sur les invariants intégraux. |
scientific article |
Statements
Étude sur les invariants intégraux. (English)
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1901
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\textit{Poincaré} hat bei seinen Untersuchungen über das Problem der drei Körper die Integralinvarianten eingeführt, und \textit{Koenigs, Hadamard, Appell} haben Beiträge zu dieser Theorie geliefert. Da der Verf. eine systematische Darstellung derselben liefern wollte, so ist es umsomehr zu bedauern, daß\ ihm die Arbeiten von \textit{Zorawski} (F. d. M. 26, 409, 1895, JFM 26.0409.02) und \textit{Hurwitz} (F. d. M. 28, 103, 1897, JFM 28.0103.03), unbekannt geblieben sind, ebenso wie die von \textit{Lie} (F. d. M. 28, 105, 1897, JFM 28.0105.01), in der letzterer das Verhältnis, in dem die Integralinvarianten zu seiner Theorie der kontinuierlichen Transformationsgruppen stehen, eingehend erörtert. Zu Grunde liegt das System von Differentialgleichungen \[ (1) \qquad \delta x_i = X_i \delta t \qquad (i= 1,2, \dots, n), \] wo die \(X_i\) analytische und eindeutige Funktionen von \(x_1, x_2, \dots, x_n\) und \(t\) sind. Deutet man \(t\) als die Zeit, die \(x_i\) als Koordinaten eines Mobils \(M\) in einem Raume \(R_n\), so nimmt \(M\) zur Zeit \(t+ \delta t\) die Lage \(x_i + X_i \delta t\) an. Der Verf. sagt, daß\ (1) die ``Variation'' von \(M\) bestimme. Eine Funktion \(F(x_1, \dots, x_n,t)\) erfährt die Variation \[ \left( \sum \frac{\partial F}{\partial x_i}\;X_i + \frac{\partial F}{\partial t} \right) \delta t\equiv \delta F. \] Damit \(F\) ein Integral von (1) sei, ist notwendig und hinreichend, daß\ \(\delta F \equiv 0\). Sei (2) \(F_i (x_1, \dots, x_n, t) =c_i\) \((i= 1,2, \dots, n)\) das allgemeine Integral von (1). Zu einer Anfangszeit \(t_0\) kann \(M\) eine willkürliche Lage \(P_0\) in \(R_n\) annehmen. Man schränke jetzt die Beweglichkeit von \(M\) auf eine Mannigfaltigkeit \(V_p\) ein, die durch \(n\) Gleichungen \[ (3) \qquad x_i = \vartheta_i (\lambda_1, \lambda_2, \dots, \lambda_p) \] darstellt sei, wo die \(\lambda\) willkürliche Parameter bedeuten, von denen die \(\vartheta_i\) beliebige, nur endliche und stetige Funktionen seien. Man kann diese Mannigfaltigkeit \(V_p\) noch durch eine Anzahl von Ungleichheiten \(\psi (\lambda_1, \dots, \lambda_p) >0\) begrenzen. Nunmehr wird das \(p\)-fache Integral \[ (4) \qquad J_p=\iint \cdots \int \sum M_{a_1 \cdots a_p} dx_{a_1} \cdots dx_{a_p} \] über \(V_p\) erstreckt, wo die \(dx_{a_1}, \dots, dx_{a_p}\) \textit{irgendwelche} \(p\) der \(dx_1, \dots, dx_n\) sind und die \(M\) gegebene, endliche und die stetige Funktionen der \(x_i\) und \(t\) bedeuten. Führt man statt der \(dx_i\) die unabhängigen \(\lambda\) ein, so tritt zu jedem \(M_{a_1 \dots a_p}\) als Faktor die Funktionaldeterminante \[ \frac{\partial (x_{a_1}, \dots, x_{a_p})}{\partial (\lambda_1, \dots, \lambda_p)} \,. \] Um die Variation \(\delta J_p\) zu finden, bedarf man daher der Kenntnis der Variationen jener Funktionaldeterminanten. Die Durchführung der Rechnung führt zu der fundamentalen Hülfsformel \[ \frac{\delta}{\delta t}\;\frac{\partial}{\partial \lambda_{\kappa}}\;x_i = \frac{\partial}{\partial \lambda_{\kappa}} \;\frac{\delta}{\delta t}\;x_i, \] d. h. die Operationen \(\frac{\partial}{\partial \lambda_{\kappa}}\) und \(\frac{\delta}{\delta t}\) sind vertauschbar, wenn es sich um die Koordinaten des Mobils \(M\) handelt. Daraufhin ist die Berechnung von \(\delta J_p\) ausführbar. Wenn nun \(\delta J_p\) für jede Mannigfaltigkeit \(V_p\) identisch verschwindet, so wird \(J_p\) zu einer ``Integralinvariante'' der Ordnung \(p\) von (1). Es werden zunächst die Integralinvarianten der ersten Ordnung eingehend untersucht; für \(J_1 = \varSigma M_i dx_i\) erhält man als Bedingungen die \(n\) partiellen Differentialgleichungen: \[ (5) \qquad \sum_{\kappa} \left(\frac{\partial M_i}{\partial x_{\kappa}}\;X_{\kappa} + \frac{\partial M_i}{\partial t} + M_{\kappa}\;\frac{\partial X_{\kappa}}{\partial x_i} \right) =0 \qquad (i= 1,2, \dots, n), \] die auch ersetzbar sind durch die \(2n\) gewöhnlichen Differentialgleichungen: \[ (6) \qquad \frac{\delta x_i}{X_i} = \frac{\delta M_i}{- \sum_{\kappa} M_{\kappa} \,\frac{\partial X_{\kappa}}{\partial x_i}} = \delta t. \] Sodann wendet sich der Verf. zu den Integralinvarianten der \(n\)-ten Ordnung, die mit der Theorie des \textit{Jacobi}schen Multiplikators eng zusammenhängen. Durch geeignete Erweiterung der benutzten Prozesse gelingt auch die Erledigung der \((n-1)\)-ten Ordnung. Vermöge weiterer Hülfssätze über die Erzeugung von Integralinvarianten höherer Ordnung aus denen niederer wird es möglich, auch den Fall der \(p\)-ten und damit schließlich den einer beliebigen Ordnung zu bewältigen. Sodann wird der Begriff der Integralinvariante zu dem der ``Integralkovariante'' erweitert, die entsteht, wenn erst eine höhere Variation von \(J_p\) identisch verschwindet. Es ist dieser Prozeß\ die Verallgemeinerung eines von \textit{Hilbert} für algebraische Semi-Kovarianten eingeführten, der offenbar dem Verf. unbekannt war. Den Schluß\ bildet eine instruktive Anwendung auf die Theorie der Flüssigkeitswirbel.
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