Über Schichtung in einem Strom elektrischer Teilchen. (Q1510130)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Über Schichtung in einem Strom elektrischer Teilchen. |
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Über Schichtung in einem Strom elektrischer Teilchen. (English)
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1901
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Die bisher rätselvolle Schichtenbildung in einer \textit{Geißler}schen Röhre soll durch die folgende Theorie erklärt werden. In einem homogenen elektrischen Felde \(F\) bewegen sich die elektrischen Teilchen so, daß\ in einer zu den Kraftlinien senkrechten Ebene die Geschwindigkeit aller Teilchen die gleiche ist. Außerdem wirken auf dieselben noch die zwischen ihnen vorhandenen elektrodynamischen Kräfte, und ein in dem Felde sich befindendes neutrales Mittel macht seinen Einfluß\ auf die Bewegung in einer mit der Geschwindigkeit proportionalen Reibung geltend. Der Berechnung elektrodynamischer Wechselwirkungen wird das Gesetz von \textit{Clausius} zugrunde gelegt. Die Kraft, welche ein im Punkte \(x, y, z\) befindliches Teilchen von der Ladung \(\varepsilon\) von einem zweiten Teilchen \(\varepsilon_1\) erleidet, habe in der Richtung der \(x\)-Achse die Komponente \(\varXi\). Die Geschwindigkeitskomponenten der Teilchen seien \(u, v, w\); dann ist unter der Annahme, daß\ die Teilchen sich alle nur in der Richtung der Kraftlinien bewegen, die mit der Richtung der \(x\)-Achse zusammenfallen: \[ \frac{l}{\varepsilon \varepsilon_1}\;\varXi =- \frac{d\psi}{dx} +k\;\frac{d\psi}{dx}\;u_1^2 -k\psi\;\frac{du_1}{dt}\,. \] \(\psi\) geht nur für größere Entfernungen \(r\) über in \(1/r\) für kleinere Entfernungen sind die Werte \(\psi\) sehr viel größer als \(1/r\). Die ganze elektrische Kraft, welche das Teilchen \(\varepsilon\) von den umgebenden Teilchen erleidet, ist, wenn \(\gamma\) die räumliche Dichte an irgend einer Stelle des Feldes bedeutet: \[ X=- P\varepsilon (1- ku^2) \frac{d\eta}{dx} +Qk\varepsilon\eta\;\frac{d(u^2)}{dx} -Rk\varepsilon \eta\;\frac{d^3 (u^2)}{dx^3}\,. \] Die \textit{Clausius}sche Konstante \(k\) ist gleich dem Quadrate der reziproken Lichtgeschwindigkeit; \(P, Q, R\) sind Konstanten, die von den Parametern der Funktion \(\psi\) abhängen. Die Differentialgleichung für die Bewegung des Teilchens \(\varepsilon\) wird, wenn \[ \eta =\frac iu \quad\text{und}\quad \frac{du}{dt} = \tfrac 12\;\frac{d(u^2)}{dx} \] und außerdem die beschränkende Voraussetzung eingeführt wird, daß\ \(u\) in dem betrachteten Teil des Feldes sich nur wenig von seinem Anfagswert \(u_0\) entferne, also \(u=u_0 +{\mathfrak u}\) ist: \[ \frac{d^3 {\mathfrak u}}{dx^3} + \left\{ \frac{uu_0}{2Rk\varepsilon i} - \frac{2Q -P}{2R} - \frac{P}{2Rku_0^2} \right\} \frac{d {\mathfrak u}}{dx} + \frac{\varrho}{2R k\varepsilon i} \left( {\mathfrak u} +u_0 - \frac{\varepsilon F}{\varrho} \right) =0. \] Das Integral dieser Gleichung läßt sich in der Form schreiben: \[ u= \frac{\varepsilon F}{\varrho}\;\{ 1- e^{-a(x-x_0)} \} +u_0 e^{-a (x-x_0)} + ae^{\frac a2 (x-x_0)} \sin \pi \beta (x-x_0). \] Es ist dann \(u=u_0\) für \(x=x_0\); das periodische Glied verschwindet für \(x=x_0\), \(x= x_0 + 1/\beta, \dots\); es ist also \(1/\beta\) die halbe Wellenlänge des periodischen Gliedes. Benutzt man letztere als neue Längeneinheit, indem man setzt \(\xi = \beta (x-x_0)\), so wird die Gleichung für die Geschwindigkeit nach Division durch \(u_0\): \[ \frac{u}{u_0} = \frac{\varepsilon F}{\varrho u_0} \left\{ 1- e^{\frac{a}{\beta} \xi} \right\} + e^{- \frac{a}{\beta} \xi} + \frac{u}{u_0}\;e^{\frac{a}{2\beta} \xi} \sin \pi \xi. \] Die elektrische Dichte ist gegeben durch \(\eta = \eta_0 u_0/u\). Zeichnet man eine Kurve, welche die reziproken Werte von \(u/u_0\) darstellt, so gibt diese aus der Superposition einer Exponentialkurve und einer Wellenlinie entstandene Kurve zugleich ein Bild von der Verteilung der elektrischen Dichte in dem durchströmten Felde. Die Konstante \(\beta\) hängt in sehr komplizierter Weise ab von \(u, \varrho, iu_0\). Die Abhängigkeit ist aber eine solche, daß\ \(1/\beta\), d. h. die halbe Wellenlänge des periodischen Gliedes, abnimmt, wenn \(\varrho\) und \(u\) wachsen, zunimmt, wenn \(\eta_0\) wächst. Aus diesen Formeln ergibt sich, daß\ die Wellenlänge des periodischen Gliedes bei den positiven Ionen sehr viel kleiner sein muß\ als bei den negativen Elektronen. Dadurch wird die Möglichkeit gegeben, das Problem der elektrischen Doppelströmung in einer \textit{Geißler}schen Röhre wenigstens näherungsweise zu lösen. Dabei wird die Annahme eingeführt, daß\ die gesamte Menge der positiven Ionenladung im Innern der Röhre annähernd gleich sei der Menge der negativen. Wenn dann zwischen den maßgebenden Konstanten gewisse Ungleichungen erfüllt sind, so ergibt sich ein periodischer Wechsel positiver und negativer freier Ladungen im Innern der Röhre, wie er bei der Schichtung beobachtet wird. Die Schichtendicke stimmt im ganzen überein mit dem reziproken Werte der Konstante \(\beta\) für die negativen Elektronen.
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